notenschluessel
Einen schönen Sonntag allen LeserInnen. Croissant

Wenn ein Protestant ein Stück für Cello schreibt, das auf einem jüdischen Bußgebet basiert, dann klingen die Worte erstmal wenigversprechend. Die Musik aber klingt wunderbar. Doch hört selbst:

Max Bruch, “Kol Nidrei”

Teil 1 (kann leider nicht eingebettet werden)

Teil 2 (kann leider nicht eingebettet werden).

Ich habe übrigens schon vor einer Weile entdeckt, daß mir auch die “original jüdischen” Gesänge zum Kol Nidre häufig sehr gut gefallen. Hier zum Beispiel. Oder diese CD hier.  Aber warum sollte auch das Christentum die einzige unappetitliche Religion sein, die schöne Musik inspirieren kann? 😉

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Kommentare (5)

  1. #1 rolak
    20/10/2013

    So, es ist soweit, es kam, was kommen mußte – dieses Stück kannte ich vorher noch nicht. Läßt den Tag angenehm beginnen (schönen Dank!), allerdings bei mir nicht neutral bewertet, da Cello wg meiner zweiten Freundin damals™ immer noch Vorschußlorbeeren mitbekommt.
    Zusammen mit wiki siehts ja fast aus wie der Versuch einer zu späten Ausgleichs-Unterstützung:

    Die öffentliche Wahrnehmung des Komponisten Bruch beschränkt sich weitgehend auf sein erstes Violinkonzert – eine Tatsache, die Bruch verbitterte und ihn zu einem Misanthropen werden ließ.

    😛

    warum sollte auch das Christentum die einzige

    Nein, dieses Alleinstellungs-Merkmal hätte es nicht verdient. Aus dem jüdisch orientierten Umfeld gefällt mir insbesondere die unter ‘Klezmer’ zusammengefasste, fast ganz weltliche Abteilung, zB aus meiner Lieblings-Urlaubsstadt: Amsterdam Klezmer Band.

  2. #2 Bloody Mary
    20/10/2013

    So fängt der Tag gut an, Neuland betreten mit Cornelius! Überwältigend schöne Stücke, und Sholom Mendelson singt so, dass Leute wie Netrebko zuhause bleiben könnnen.

    Danke, Du machst mein Leben besser (aber das weißt Du ja) 🙂

  3. #3 radix100
    20/10/2013

    habe soeben dem Cator gelauscht und fand es sehr wohlklingend. Am Ende sah ich den Mann mit Schläfenlocken und Hut und dachte an das erschütternde Buch”Ich bin verboten”, das ich kürzlich las. Eine Frau bricht aus den ultraorthodoxen Zwängen aus und ist ebenso traumatisiert von diesem undenkbaren Schritt wie die verlassene Familie, für die sie buchstäblich GESTORBEN ist. Unbedingt ausleihen und lesen!! Eine Religion, die vor allem aus Versagensangst und ewiger seelischer Not besteht.
    Trotzdem: Der Kantor singt schön.

  4. #4 porzellan
    20/10/2013

    bisher kannte ich nur den hier “did mohammed exist?”
    https://www.amazon.de/Did-Muhammad-Exist-Inquiry-Obscure/dp/161017061X/ref=sr_1_3?ie=UTF8&qid=1382264520&sr=8-3&keywords=robert+spencer

    aber nun auch dies! Jesus auch ein fake?!
    https://www.heise.de/tp/blogs/6/155137

    Es wird also in beiden Fällen behauptet, dass sich eine elitäre Clique einen passenden Heiligen erschuf. Und die armen Massen fallen drauf rein.. oje

  5. #5 wereatheist
    20/10/2013

    Ha! Die Amerika-Gehenkt-Bibliothek hats auf CD! Dirigiert vom Barenboim!
    Warum nur muss ich bei so Sakralmusik fast flennen?