notenschluessel
Einen schönen Sonntag allen LeserInnen. Croissant

Letzte Woche hatten wir von jüdischen Gebeten inspirierte Musik. Ich möchte noch ein bißchen in diesem Kulturkreis verweilen und ein Stück in jiddischer Tradition (nein, nicht Klezmer – da gibt es auch schöne Sachen, aber die würden nicht so richtig zur Klassik passen) vorstellen. Es ist ein Schlaflied aus der Operette “Sulamith” von A. Goldfaden und heißt “Rozhinkes mit Mandeln” (wobei es zig Schreibweisen davon gibt):

Das Lied ist recht bekannt und man findet viele verschiedene Versionen davon. Hier ist noch eine schöne, die auch mal den Text zum mitlesen hat (Jiddisch ist schon irgendwie schräg ;-)). Die italienische Band Canaan hatte übrigens vor Jahren dieses Stück entdeckt und auf ihre Weise interpretiert. Das Stück eignet sich aber auch vorzüglich zur Hausmusik 🙂

flattr this!

Kommentare (10)

  1. #1 Toni
    27/10/2013

    Für mich gehören zur Sonntagsklassik ab und an übrigens auch die tollen Taize-Songs wie z.B.

    https://www.youtube.com/watch?v=go1-BoDD7CI

    oder

    https://www.youtube.com/watch?v=Y9fxDgd2lXs
    (aus der ergreifenden Trauerfeier des kurz zuvor ermordeten Begründer der Bruderschaft von Taize)

    Gruß

  2. #2 rolak
    27/10/2013

    Also ein Schlaflied als Frühmorgensmusik, mein lieber Cornelius, wenn dies kontraproduktive Agieren mal kein Fall für den VThread ist: Nicht nur Hunger auf was Süßes, auch noch schon wieder schläfrig…

    zig Schreibweisen

    Das ist beim Jiddischen wie beim Rheinischen: Große Verbreitung, lokale Ausprägung, persönliche Schreibweise. Nur zu einer lingua franca hat es letzteres nicht geschafft und wird es wohl auch nie. Das ‘min’ im Titel des eingebundenen clips allerdings, das ist imho jenseits individueller Ausformung.

    noch eine schöne

    Für mich ein kleiner Abstieg, erfüllt das ‘mezzo’ in der hier eingebundenen Stimmlage doch meine Neigung zum Dunklen (der Stimme, der Stimme. Hier zumindest.) sehr entgegenkommend.

    irgendwie schräg

    Erzeugt bei mir so eine gewisse Unzufriedenheit beim Zuhören, da die Sprachmuster-Erkennung fleißig zuschlägt und Interpretationen anbietet, doch ganze Teile unerschlossenes Bedeutungsnirvana bleiben. (Insbesondere im Bereich der falschen Freunde [ist]) Beim Niederländischen ist der Effekt ähnlich, dort wurden allerdings aufgrund Bedarfs nach&nach die weißen Flecken der Verständniskarte mit Wissensbröseln bestreut.
    Bei einem Trip in ein anderes Universum bin ich wieder mal drauf reingefallen, dort gibt es so eine Weltkarte + Kopfhörer zum Anhören der verschiedenen Sprachen – und als mein Begleiterchen dem Jiddischen (aus NY/NY) lauschte, klang alles verständlich, hatte ich die MickyMäuse auf, war es auf einmal fremd.

    Und was kommt vom Bibel-Toni? ‘Hast Du Gott, hast Du sonst keine Wünsche mehr’ – ein typisches Beispiel der Indoktrination im Rahmen dieser von auf pubertär-Orientierungssuchende gruppendynamisch Druck ausübenden Keilern im Auftrag des Herrn unternommen Sommercamps, dieser ‘glauben, nicht denken’-Pest speziell der 70er, der römisch-katholischen Antwort auf HareKrishna und KinderGottes. Ärgks.

    Über das Schreiben dieses Kommentares sind die süßen Rosinen und Mandeln schon längst verklungen, ist scharfer Chili angesagt. Vor 4 Jahrzehnten auf MC, mittlerweile MP3, beides im Rahmen des Leihens kopiert…

  3. #3 Bloody Mary
    27/10/2013

    Und wieder hast Du meinen musikalisch-historischen Horizont erweitert, danke,Cornelius. So wohltönend die Rosinen und Mandeln auch sind, heute sind sie mir ein bißchen zu traurig. Und dennoch eine Freude in ihrer Schönheit.

  4. #4 Barbara
    27/10/2013

    Vielen Dank für die musikalische Empfehlung. Mich hat’s spontan an die wahnsinnig berührende Vertonung des “Avinu Malkeinu” von Barbra Streisand erinnert. Mir ist die Frau ja immer schon ein bisserl zu kitschig gewesen, aber dieses Lied verursacht Gänsehaut und Tränchen in den Augen:

  5. #5 Cornelius Courts
    27/10/2013

    @rolak: “Also ein Schlaflied als Frühmorgensmusik, mein lieber Cornelius, wenn dies kontraproduktive Agieren”

    au contraire, mein Gutester 🙂 Der Beitrag erschien zu einer Zeit, da er einigen und speziell den Nachteulen hier doch noch zur behaglichen Schlafeinleitung hätte gereichen können, zumal es von diesem ja diese Nacht 1 h mehr gab.

    @Barbara: Danke für den Tip. Deine Version konnte ich leider nicht ansehen von wegen Gema, habe aber eine andere gefunden (https://www.youtube.com/watch?v=vDCcar_u5eY), die ging. Die Frau kann ja auch noch was anderes, als Internetphänomenen https://de.wikipedia.org/wiki/Streisand-Effekt) als Namenspatin dienen 😉

  6. #6 Cornelius Courts
    27/10/2013

    @BloodyMary: “heute sind sie mir ein bißchen zu traurig.”

    Dann habe ich hier was, um Dich aufzuheitern: Beethoven basht Justin Biber: https://www.youtube.com/watch?v=UcTLJ692F70
    😀

  7. #7 rolak
    27/10/2013

    zu einer Zeit, da

    Dingenskirchen Statthalter von sonstwas war. Oder so. Ja, das mit der Zeit war, da nur subjektives Einordnen, viel zu objektiv formuliert, Cornelius, Fehler meinerseits.

    air cointreau

    Nee, nix Süßes, statt dessen gewesenen Zucker für 17 Mann auf des Menschen Geburtstagsfeier. Comics lesen, Löwen zähnen, britisch lachen und vor allem Musik, Musik, Musik.

  8. #8 Bloody Mary
    27/10/2013

    Danke, Herr Doktor, für den erfolgreichen Eingriff, meine Stimmung ist jetzt wieder im grünen Bereich *lach*

  9. #9 Kumi
    28/02/2014

    Bisschen spät und auch nicht wirklich »klassisch«, aber für mich dennoch ein Klassiker unter der vertonten jüdischen Gebeten:

    Father of day, father of night.

    https://www.youtube.com/watch?v=YDqVURC1YR4

    Eigentlich ein Dylan-Cover 🙂

  10. #10 rolak
    28/02/2014

    Interessanter Aspekt, Kumi, so hatte ich das hier noch gar nicht gesehen — für mich ist das Lied der Lieder aus dem Buch der Bücher (nein, nicht TTT, sondern) Salomos Hohelied. Selbstverständlich in der Version von Popol Vuh. Der Fricke frickelte furios fernöstliches – und eben auch das.