Im Journal of Addiction Medicine erschien kürzlich eine Studie [1], deren Ergebnisse aus einer Befragung von knapp 22.000 US-amerikanischen Teenagern (achte bis zwölfte Klasse) hervorgegangen war: die Heranwachsenden wurden zu ihrem Konsum von Softdrinks, Energy Drinks / Shots, Alkohol, Zigaretten und illegalen Drogen befragt.
Heraus kam, daß ein Drittel aller Befragten Energy-Drinks konsumieren, Jungen mehr als Mädchen, und Mehrkonsum wurde außerdem festgestellt für Kinder alleinerziehender Eltern sowie von Eltern mit niedrigerem Bildungsstand. Überraschenderweise war zudem der Konsum gerade bei den Jüngsten (den Achtklässlern) am höchsten.
Als besonders besorgniserregend wurde jedoch die starke Korrelation vom Konsum von Energy Drinks mit dem von Alkohol, Zigaretten und illegalen Drogen eingeschätzt: demnach konsumieren Teenager, die Energy Drinks zu sich nehmen, zwei- bis dreimal häufiger auch jene anderen Substanzen.
Diese Ergebnisse decken sich mit denen vergleichbarer Studien an jungen Erwachsenen. In diesen Studien wurde zudem ein Zusammenhang zwischen Energy-Drink-Konsum und Sensation-Seeking sowie Risikofreudigkeit festgestellt und Energy-Drinks wurden häufig zusammen mit Alkoholika konsumiert, wodurch sich teilweise/anfangs die Auswirkungen des Alkoholrauschs maskieren lassen.
Es soll zwar hier ausdrücklich kein kausaler Zusammenhang suggeriert werden, dergestalt, daß Drogenmißbrauch eine Folge von Energy-Drink-Konsum wäre. Dennoch ist die weite Verbreitung von Energy-Drink-Konsum gerade bei jungen Teenagern zusammen mit der beobachteten Assoziation mit dem Konsum anderer Drogen besorgniserregend. Die Autoren der Studie gehen davon aus, daß auch bei Teenagern Sensation-Seeking und Risikofreudigkeit eine erhöhte Neigung zum Konsum von Energy-Drinks und anderen Drogen bedingen könnte und plädieren für eine entsprechende Aufklärung und Informierung von Eltern Heranwachsender, die auch die maskierende Wirkung des Koffeins in Energy-Drinks, die mißbraucht werden kann, um andere Drogenwirkungen zu verdecken, umfassen sollte.
Daß, schließlich, vom Konsum der stark koffein- und zuckerhaltigen Getränke durch Kinder und Adoleszente grundsätzlich abzuraten sei, hatte schon 2011 die amerikanische Kinderärztevereinigung festgestellt [2].
Referenzen:
[1] Terry-McElrath YM, O’Malley PM, Johnston LD.Energy Drinks, Soft Drinks, and Substance Use Among United StatesSecondary School Students. Journal of Addiction Medicine 2014 (8)1:6-13
[2] Committee on Nutrition and the Council on Sports Medicine and Fitness. Sports Drinks and Energy Drinks for Children and Adolescents: Are They Appropriate? Pediatrics, 2011 (127) 6:1182-89
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