notenschluessel   Einen schönen Sonntag allen LeserInnen. Croissant

Die Vorklassik ist eine Nische, in der es viel Schönes zu entdecken gibt und nicht nur die Bach-Söhne. Mir kommt dieser Zeitabschnitt, bezogen auf unsere Zeitrechnung, immer ein wenig wie die sogenannte Zeit “zwischen den Jahren” vor, die das alte (Barock) mit dem neuen (Klassik) verbindet und dabei doch irgendwie wie aus der Zeit gefallen wirkt.

Fast unwirklich schön finde ich auch die Adaption für Flöte und Orgel jener Melodie aus des vorklassischen Ritters Oper “Orfeo ed Euridice“: die beiden Frauen hier, besonders Svetlana Mitryaykina, spielen so seelenvoll und lyrisch, so sehnsüchtig und mit solcher Hingabe, daß mir ganz warm ums Herz wird:

(die Flötenspieler unter Euch können den Mund jetzt wieder zumachen :-))

Jo is’ denn heut’ scho Weihnachten? Nein, aber heut’ is’, zum Schluß, noch ‘mal Mozart mit seinen 12 Variationen über das französische Kinderlied “Ah! Vous dirais-je, maman”, dessen Melodie sich in einem in unseren Breiten bekannteren Lied wiederfindet, in welchem Herr von Fallersleben den einschlägig Gutgläubigen (meist Kindern) das für den Folgetag zu erwartende Erscheinen jenes ausschließlich zum Jahresende aktiven, freundlichen, rotwangigen Bartträgers in Aussicht stellt und weiters über Art und Menge der von ihm mitgeführten martialischen und zur Frühförderung in puncto Kriegshandwerk tauglichen Präsente Auskunft gibt. Mir haben die Variationen in ihrer Vielfalt, ihrem Witz und ihrer Verspieltheit jedenfalls schon immer gefallen:

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Kommentare (4)

  1. #1 rolak
    15/06/2014

    das für den Folgetag zu erwartende Erscheinen jenes ausschließlich zum Jahresende aktiven, freundlichen, rotwangigen Bartträgers

    hehe, wenn die höchste Nummer bei einer Zählung das Ende andeutet, könnte es sich auch um eines der füntjahreszeitlichen Höhner-Konzerte handeln.

    so seelenvoll und lyrisch, so sehnsüchtig

    Wenn Teile eines Stückes bzw einer Platte (oder gar das/die ganze) zu sehr in Richtung blassem Weichspül-Pop gehen, werde ich ungemein mißtrauisch 😉 Schönes vor nicht allzu langem gehörtes Beispiel ist “The Human Menagerie” von Steve Harley & Cockney Rebel, erst begint es zu verplätschern, dann spannt so ein Kracher wie ‘Sebastian’ den Kontext neu auf…
    Das soll auf gar keinen Fall alle Stücke in der zitierten Stimmung bzw Darbietung kategorisieren oder gar diskreditieren, es besteht imho nur ein höheres Risiko für ‘och nö’.

  2. #2 Dr. Webbaer
    15/06/2014

    Was wird denn hier von Michael Nyman so gehalten? :
    -> https://www.youtube.com/watch?v=48V7Q_ToPGA&list=ALGLx1orRGw4XcOyTTH8Q_i4W5mBBc2qMo (Peter Greenaway-Komponist sozusagen)

    MFG + einen schönen Tag des Herrn noch,
    Dr. W

  3. #3 LasurCyan
    15/06/2014

    dann spannt so ein Kracher wie ‘Sebastian’ den Kontext neu auf

    Wohl wahr, rolak, das erinnert mich an eine SchülerDisco, nachmittags, warme Cola, Engtanzrunde – alles super. Dann spannte der massive Schlagzeug- und Streichereinsatz den Kontext neu auf…

  4. #4 LasurCyan
    15/06/2014

    (die Flötenspieler unter Euch können den Mund jetzt wieder zumachen :-))

    Das fällt selbst einem ExBlockflötenSpieler schwer. HINreissend!

    Dazu fällt mir spontan eine Arie des Komponisten C.F.Abel ein.