notenschluessel Einen schönen Sonntag allen LeserInnen. Croissant

Am vergangenen Mittwoch hatte ich ja eine denkwürdige Begegnung mit militärischem Brimborium, womit ich eigentlich recht wenig anfangen kann, genausowenig, wie mit Militärmusik und Märschen.

Dennoch gibt es einige wenige, die schön sind. Z.B. Schuberts “Militärmarsch”, hier mal in einer Arrangierung für 8 Hände

Und dann gibt es natürlich das ungleich bekanntere, oft mißhandelte und von vielen schon nicht mehr gehört werden könnende “Rondo alla turca”, den gelegentlich als “türkischer Marsch” bezeichneten dritten Satz aus Mozarts Klaviersonate Nr. 11 in A-Dur, der an Janitscharen-Musik erinnern soll.

Die, die das Alla Turca gar nicht mehr ertragen können, können sich stattdessen an einer ziemlich wüsten, äh, “Schlacht” alla turca delektieren 🙂

Ein überaus militärisches Stück, das Beethoven mit Hilfe von J.N. Mälzel komponiert hat und das damals zu seinen absoluten Smashhits gehörte (und heute zurecht eher unbekannt ist) ist auch “Wellingtons Sieg“, ein sinfonisches Schlachtengemälde anlässlich der Schlacht von Vitoria, welches musikalisch jene Schlacht der Engländer gegen die Franzosen unter Napoleon (und die Niederlage letzterer) nachempfindet:

So und zum stilbrechenden friedfertigen Schluß, weil’s schön ist und wir das Telemännchen erst einmal hatten in der Sonntagsklassik, sein Flötenkonzert Nr. 1 in D-Dur.

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Kommentare (21)

  1. #1 rolak
    13/07/2014

    damals Smashhit .. heute eher unbekannt .. “Wellingtons Sieg“

    Klar, nach 200 Jährchen bleiben nur die besten Stücke übrig – in diesem Falle Filet Wellington 😉

    militärischem Brimborium, womit ich eigentlich recht wenig anfangen kann

    Bei uns auf den Dörfern gab (und gibt) es den großen jährlichen, schon in frühester Kindheit wirkenden Polarisator: Kirmes. Entweder es wurde fluchtartig das Weite gesucht (das kennen ja auch andere Kulturkreise) oder es wird erwartungsfroh am Straßenrand gezappelt und die elterliche Begleitung gnadenlos genervt. Mein absoluter Favorit waren die Fanfaren-Züge mit den dicken (und somit schön tiefen, Zwerchfell-massierenden) Landsknecht-Trömmelchen (heißen die so?), insbesondere, wenn nur die Trommeln spielten, eine nicht nur bezüglich der Tonlage bis heute prägende Erfahrung. Allerdings sollte sich das Geschehen eher so vorgestellt werden, paßt zeitlich und vor allem outfittig deutlich besser.
    So fasziniert auch heute noch Derartiges, da sind übrigens aktuelle IT-Konzepte eingebaut: Resourcen-Sharing und Lastverteilung über die Rhythmus-Server Trommler… Nicht zu vergessen die ganzen Klassiker.

  2. #2 LasurCyan
    13/07/2014

    Der Militärmusik bin ich ja herzlich abgeneigt, wohl auch bedingt durch die erzwungene praktische Erfahrung. Marschieren und Singen, das war nicht wirklich witzig, bis auf die eine Ausnahme: Uns wurde irgendwann verboten ‘Spaniens Himmel’ zu singen, weil das in Kompaniestärke gebrüllte ‘FREIHEIT’ den Genossen wohl zu doppelbödig vorkam.
    Aber Telemann. Da gibt es dieses schöne Konzert für Blockflöte und Traversflöte in e-moll. Besonders grandios sind die orientalischen Anklänge im 4. Satz (Presto!).

  3. #3 LasurCyan
    13/07/2014

    In Deinen Hyperlinks ist eine seltsame Deckungsgleicheit, rolak. Derartiges = Klassiker. Ich mosere nur rum, weil mir vieleicht etwas entgeht, wenn das nicht Absicht war ;-).

    • #4 rolak
      13/07/2014

      Schönen Dank für den Hinweis, LasurCyan: Gemeint war jener Klassiker. Da habe ich wohl nach dem ersten Kopieren der url aus der Adreßleiste den falschen Tab geschlossen, nur um dann blind (‘aus dem einzigen YT-tab paßt scho’) nochmals dasselbe als Querverweis zu nehmen…

  4. #5 LasurCyan
    13/07/2014

    Dacht ichs mir doch, rolak,

    jener Klassiker.

    ist auch ganz anders unterwegs als die Trachtentruppentrommler. Dank Dir für diese notwendige Renovierung.
    Btw, das Filmchen startet bei 6min18sec. Hast Du das eigenhändig als ‘t=usw’ zu der Url addiert, oder steht da ein (mir unbekannter) Automatismus dahinter.

  5. #6 rolak
    13/07/2014

    eigenhändig vs Automatismus

    Ersteres, LasurCyan, da sich ‘der Klassiker’ auf das Schlagzeug-Solo bezog, das kurz nach dem verlinkten Zeitpunkt (manchmal braucht YT etwas, safety) mit einer kurzen Baßfigur eingeleitet wird. Ein von mir gern erlebter Konzertaspekt, der mit den Jahr(zehnt)en auszusterben scheint, sich fast nur noch zusammen mit Dinosauriern auf die Bühne traut…

  6. #7 LasurCyan
    13/07/2014

    da sich ‘der Klassiker’ auf das Schlagzeug-Solo bezog,

    Schon klar, rolak. Unklar war mir nur, wie man diesen Zeitversatz normgerecht tippt.

    • #8 rolak
      13/07/2014

      ach so, das ist händisch ganz einfach, an die eh zu sehende clip-url wird das Fragment ‘#t=6m18s’ drangetippt und gut ist. Andere Wünsche, andere Ziffern.

      Der player bietet im Rechts-klick-menu auch das scheinbar passende ‘video-url an dieser Stelle kopieren’, doch das Resultat in der Zwischenablage ist unnötig aufgebläht. Außerdem kann das in die Adreßleiste Eingetippte auch sofort ausprobiert werden…

  7. #9 CM
    14/07/2014

    Das canto popolare kennt auch “Militärmusik” – auch etwas auf den Arm genommen:

  8. #10 Cornelius Courts
    14/07/2014

    zählt das hier eigentlich auch zu Militätmusik?

  9. #11 rolak
    14/07/2014

    auch Militätmusik?

    Klar, Cornelius, wenn auch eigentlich zu der noch zu schreibenden gehörend. Generell ist alles mit ‘Marsch’ militärisch angehaucht. Manchmal allerdings nur sehr peripher, ganz selten gar nicht, auch wenn es noch so sehr nach Exerzierplatz klingt 😉

  10. #12 LasurCyan
    14/07/2014

    Denke auch, Cornelius, wenn du das nem KommissKopp vorspielst denkt der an nichts anderes als ‘marschieren’.
    Eine der bizarrsten Veranstaltungen, die ich (marschierend!) mitgestalten durfte, war das Begräbnis einer Generalität. Die komplette Abwesenheit von einem Geistlichen erforderte ja eine Ersatzhandlung, und was macht man da – marschieren und schiessen – auf dem FRIEDhof. Doch das bizarrste an der Sache war das Tempo. Stechschritt in slow motion, zu diesem Klassiker:

  11. #13 LasurCyan
    14/07/2014

    allerdings nur sehr peripher,

    Allerdings, rolak. Garnicht peripher unterwandern diese Herren das Thema. Voll auf die 12…1 und 2 und…

  12. #14 LasurCyan
    17/07/2014

    Aus aktuellem Anlass, heute gabs bei der SZonline ein rares Filmchen zu sehen. Ganz ohne Marschieren, aber klar, wer auf einem Bein stehend Flöte spielt…
    https://www.sueddeutsche.de/kultur/jethro-tull-album-a-passion-play-ballerinas-so-grazioes-wie-die-bewohner-der-waelder-1.2048429

  13. #15 rolak
    17/07/2014

    Schöner Tipp, LasurCyan, mußte direkt mal aufgenommen und der Sammlung beigelegt werden.

  14. #16 LasurCyan
    17/07/2014

    Schöner Tipp

    War mir ein Vergnügen, rolak. Dachte auch gleich, dass Dir das gefallen könnte.

  15. #17 rolak
    17/07/2014

    dass Dir das

    Nuja, die wilden Agronomen habe ich im Progzeitraum, also den ersten halben 70ern leider verpaßt, seitdem hatten gewisse Begierden Zeit, im Verborgenen zu wachsen. Bin schon ganz Kerze.

    btw: Im SZ-Artikel stand was von ‘DVD beigelegt’ – etwa nur wg dieses 7′-clips?

  16. #18 LasurCyan
    17/07/2014

    Nuja, die wilden Agronomen

    Haben die sich eigentlich absichtlich auf JT bezogen? Eigentlich ne blöde Frage, aber ich muss auch die ganze Zeit lachen beim schreiben, weil

    Bin schon ganz Kerze.

    wirklich allererste BrillanzKompetenz in Sachen Humor ist. Danke rolak, you made my day!

    SZ-Artikel stand was von ‘DVD beigelegt’

    Weiss ich nicht, hab nur das DigiAbo der SZ. Da gabs nicht mal das Video, sondern nur den Artikel (in anderer Form) plus Ankündigung, dass das Filmchen exklusiv online abrufbar ist. Scheint ein PromoDeal anlässlich des Remasters zu sein.

  17. #19 Cornelius Courts
    18/07/2014

    Da haben sich ja zwei gefunden 🙂
    Chic.

  18. #20 LasurCyan
    18/07/2014

    zwei

    Nun ja, Cornelius, da arbeiten halt *zwei beide* am ‘Ministerium für kreative WortFindungsStörungen’. Das verbindet typischerweise 😉

  19. #21 IO
    24/07/2014

    Schuberts Militärmarsch am Ende der Circus Polka Stravinsky (ab 3:10)

    https://www.youtube.com/watch?v=BnMkb9sWrf0

    https://de.wikipedia.org/wiki/Zirkuspolka