notenschluessel Einen schönen Sonntag allen LeserInnen. Croissant

Wenn alles wie geplant verlaufen ist, dann befinde ich mich derzeit sowohl auf Borkum als auch  in urlaubsanfangsbedingter Hochstimmung, die zu teilen und verbreiten ich mir heute als meine Aufgabe des Tages auftrage (und die ich mir trotz dringend nötigen Urlaubs gefallen lasse).

Naja und was passt besser zu allgemeiner sommerlicher Euphorie als eine ordentliche Runde Gassenhauer? Gassenhauer gibt es natürlich zuhauf – auch und gerade in der Klassik – und nicht so selten wissen viele gar nicht, woher das, was sie da gerade pfeifen, summen, singen, von ihrem Mobiltelephon als akustischen Hinweis auf andererleuts Redebedarf vorgetragen bekommen etc. eigentlich stammt, wer’s schrieb und wie’s heißt.

Schon ein bißchen witzig, daß das hier von einem Österreicher geschrieben wurde:

Der 2. Satz aus dem Kaiserquartett von J. Haydn, der mit anderem Text heuer vornehmlich von verschwitzten Simpeln mit Lederballtretabsicht und in Nahaufnahme gegeben wird.

Den Namen Charpentier kennen viele wahrscheinlich auch nicht – was nicht für sein Te-Deum-Prélude gelten dürfte:

Das hier kennt JEDE/R! Egal ob Rossini- und/oder Tell-Fan (oder auch nicht).

Aus der Ouvertüre von “Wilhelm Tell”, der Oper von G. Rossini (hier auch mal das ganze Ding). Und dann noch gleich die berühmte Spaß- und Knödelarie vom Barbier hinterher:

(Aufnahme ist nicht so toll, weil aus den 70ern, Pavarotti dafür in Hochform)

Auch von Bach gibt es zwei unglaublich bekannte Stücke, eines getragen, ernst und feierlich, das andere spritzig, jovial und virtuos, die beide eigentlich jeweils in einer Orcherstersuite wohnen und nur noch selten in diesem Zusammenhang wahrgenommen werden:

Die Air aus der Orcherstersuite Nr. 3

und die Badinerie aus der 7. Orchestersuite

Wieviele Nicht-Wagnerianer hierzu wohl schon der Stätte der Vermählung zugeschritten sind?

Man weiß es nicht aber sehr gerne kann und soll das hiesige Angebot in den Kommentaren ergänzt werden…

flattr this!

Kommentare (5)

  1. #1 rolak
    03/08/2014

    Gestern nachmittag ob des drückenden Wetters irgendwann weggesackt, mit einem nicht gesprochenen doch unglaublich eloquenten ‘Hä?’ kurz vor Mitternacht aufgewacht, jetzt wie aufgedreht und gleich einen Spaziergang durchs halbwegs abgekühlte Veedel. Klar, welcher klassische Gassenhauer zur aktuellen Situation paßt – Keiner schlafe!. Hat sogar ebenfalls Balltreter-Bezug und wurde sowohl in gefühlt 42Millionen Fiolmen verwurstet als auch in den erstaunlichsten Stilrichtungen gecovert.

    Über einen und mit einem der Wiederverwerter zu einem schrägen Bass-Duett und einer Hoffnung auf eine frische Brise für unterwegs: Beck / Wilkenfeld – Blue Wind.

  2. #2 Adlerwaran
    03/08/2014

    Da hab ich auch noch was:
    Einen Ausschnitt aus dem Ballett “Gayaneh” von Aram Chatschaturjan.

    Das Stück kennt trotzdem jeder – es ist der “Säbeltanz”.

  3. #3 LasurCyan
    03/08/2014

    Ah, Bach/Air! Gibts auch OpenAir mit ansteckender Fröhlichkeit vorgetragen. Der Bobby sieht einen auch nicht so verkatert an wie der Wagner (die schmalen Lippen des Verzichts).
    Yo, und mit YoYo & Friends passieren dann solch schöne, mit unglaublicher Leichtigkeit gespielte Momente:

  4. #4 Lercherl
    03/08/2014

    Schon ein bißchen witzig, daß das hier von einem Österreicher geschrieben wurde:

    Was ist daran witzig, dass die österreichische Kaiserhymne von einem Österreicher geschrieben wurde?

  5. #5 LasurCyan
    03/08/2014

    die österreichische Kaiserhymne

    Witzig find ich ja auch, dass das Gehymne, zum Preisen welcher Nation auch immer, verdächtig nach BWV 774 klingt. Hier von zwei Gitarristen gepickt: