Sali zemme! Ich bin gerade in Basel, wo ich neben der Teilnahme am Spurenworkshop auch in bißchen Zeit habe, mich umzusehen und sogar zwei Leser, noch’n Flo und WitholdCh. zu treffen.
Basel ist eine nette kleine Stadt, die am Tag meiner Ankunft noch im postfastnächtlichen Koma lag, was man versteht, wenn man weiß, daß bis Donnerstag um 4 Uhr morgens 72 Stunden durchgefeiert wurde. So wirkten die Straßen leer (bis auf viel Konfetti) und die wenigen Leute, die unterwegs waren, etwas augenberingt und bleiern 🙂
Noch’n Flo hat uns am Flughafen abgeholt und dann bin ich mit ihm erstmal die wenigen und nahe beieinanderliegenden Stationen aus Nietzsches Baseler Zeit abgegangen, die sich in zwei ehemaligen Wohnsitzen und einem ihm posthum von den Baselern gewidmeten, nicht gerade überwältigenden Brunnen erschöpften, an dem er aber immerhin wahrscheinlich gelegentlich saß:
Dann hatte noch’n Flo die großartige Idee, mit mir, dem bekennenden Verächter moderner Kunst, ins Tinguely Museum zu gehen und ich fand es wirklich phantastisch, da die … ja… Skulpturen (?) oder Exponate oft in ihrer befremdlichen, verstörenden Morbidität genau meinen Nerv trafen und das Motto ihres Erschaffers mich auch ansprach:J’ai toujours été anti-tout et sourtout anti-art ou meta-art, ou merde à l’art.
Hier sind noch’n Flo und ich vor einem Auto, das definitiv bei einer Gothic/Steampunk-Version von Mad Max hätte mitfahren können:
Und so sah das Auto aus:
Das eindrucksvolle Schlußstück des Museumsbesuchs war dann der “Mengele Totentanz“,
Nachher waren wir noch was essen, natürlich typisch schweizerisch: Rösti, Bauernbratwurst und dazu Rivella :-).
Heute morgen hatte ich dann noch das Vergnügen mit meinem – ebenfalls sehr netten – Leser Withold Ch., der ein ausgesprochener Basel-Kenner ist, die Stadt zu erkunden und seinen Erläuterungen zu lauschen. Wir haben an einem kurzen Vormittag wirklich eine Menge gesehen, die Rheinbrücke, die Pfalz,
das Münster, das Rathaus,
den Barfüsserplatz, das Kunsthistorische Museum, das Trois Rois (wo Nietzsche versuchte, mit den Baseler Reichen, genannt “Daig“, anzubandeln), ein Wohnhaus Hesses etc. pp. Ganz besonders gut gefallen – obwohl ich in der viel zu kurzen Zeit, die wir hatten, nur einen oberflächlichen Einblick erhalten konnte – hat mir das Pharmazie-Museum, wo niemand geringeres als Paracelsus gewirkt hat und es echt (!) merkwürdige Ingredienzen aus der gesamten Medizingeschichte zu bestaunen gab:
Also noch ein wirklich sehr netter, interessanter Vormittag in Basel, an dem ich viel gelernt und gesehen und den Entschluß gefaßt habe, nochmal und dann mit mehr Zeit nach Basel zu kommen.
Merci vielmol (wie man hier sagt) an noch’n Flo und Withold Ch. für’s Rumführen, für Eure Gesellschaft und eine echt gute Zeit 🙂
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