Eine andere Idee wäre, auf den breiten Konsens in der wissenschaftlichen und medizinischen Community hinzuweisen und klar zu machen, daß deutlich über 90% aller Ärzte und Lebenswissenschaftler sich einig sind, daß Impfungen sicher und wirksam sind. Bei diesem Ansatz muß man auch keine Mythen und Verschwörungstheorien wiederholen, um sie widerlegen zu können. Außerdem könnte es hilfreich sein, an die Verantwortung der Eltern gerade aus individualistischeren Gesellschaften wie unserer gegenüber der Gemeinschaft zu appellieren und ihnen das Konzept der Herdenimmunität zu erklären.
Es gibt aber auch Anzeichen, daß es, unabhängig von der Art der Botschaft, die Impfrate erhöhen könnte, wenn man den Zugang zu Impfungen erleichtert und/oder die Verweigerung gegen das Impfen unangenehmer macht. Als Arzt könnte man sich z.B. weigern, ein ungeimpftes Kind zu behandeln und Kitas sollten ungeimpfte Kinder nicht aufnehmen. Ich selbst neige inzwischen wirklich dazu, mir eine Impfpflicht zu wünschen, wie sie seit Kurzem auch Frankreich und Italien haben, da, analog zur Einführung der Frauenquote, sich Freiwilligkeitsregelungen offenbar nicht bewähren und Menschen, die sich aus echten Gründen (noch) nicht impfen lassen können, nicht durch die idiotische Verweigerungshaltung Einiger gefährdet werden sollten.
Was denken die LeserInnen? Wie kann man Impfmüdigkeit bekämpfen? Wie kann man Kinder besser vor ihren Eltern schützen? Wie sollte man mit Impfleugnern verfahren?
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Weitere Referenzen / Informationen:
- Bloodnacid: Basics-Artikel über Viren
- Bloodnacid: Zum Nachweis und Nachweisbarkeit des Masernvirus
- Bloodnacid: Zur Wirkweise von Alaun
- Empfehlungen der STIKO zu Masern
- Paul Offits Buch: “Deadly Choices: How the Anti-Vaccine Movement Threatens Us All”
- [1] Nyhan, B., Reifler, J., Richey, S., & Freed, G. L. (2014). Effective messages in vaccine promotion: a randomized trial. Pediatrics, 133(4), e835-e842.
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