tatatataaaa

Es ist SonnTAAAG!

Einen schönen Sonntag allen LeserInnen. franz

Mozart, dessen unbegreifliches Genie mich immer wieder erstaunen läßt, gehört zu meinen Lieblingskomponisten, viele seiner Stücke sind auf der ganzen Welt bekannt und natürlich ließ ich ihn auch schon in der Sonntagsklassik auftreten. Einige mögen Mozart nicht, seine Musik sei ihnen zu “fröhlich” oder zu “leicht”. Leicht, zu leicht gar, so sagt man, ist er aber nur für Kinder, für Ewachsene ist er eigentlich zu schwer und die meisten Musiker, die ich kenne, haben einen Heidenrespekt, weil seine Musik in ihrer fast unerreichbaren Perfektion dem Publikum mehr über den Interpreten sagt, als der Interpret über Mozarts Musik.

Und die ist nicht nur voller Schönheit und Leichtigkeit (was sie so schwer zu spielen macht), sondern oft auch voller Witz und dieser “typisch Mozart”-Signaturen. Hier die Haffner-Sinfonie:

Und dann ist da seine letzte, zugegeben nicht eben unbekannte Sinfonie KV 551 (1788), die “Jupiter” (wie er sie natürlich nicht selbst bezeichnet hat), die in all ihrer ikonisch-klassischen Sonatenform nicht nur durch ihre Kontrapunkte und Fugen (!; nur ein Genie wie Mozart kann das übereinanderbringen) im 4. Satz den Bogen zurück zum Barock schlägt, sondern auch durch ein vollendetes Ebenmaß der formalen Anlagen und die durchgeistigte Gestaltung der Materie besticht. Wer da bei der Coda am Ende nicht fertig mit der Welt ist, den verstehe ich nicht. Musik von einem anderen Stern:

(Spotify-Link zum mobilen Hören)

 

flattr this!

Kommentare (16)

  1. #1 michael
    14/10/2018

    Don Giovanni zieh ich vor.
    Zum Beispiel dies oder das.

  2. #2 aristius fuscus
    14/10/2018

    Vielen Dank für diese schöne Reminiszenz an eine der grössten Schöpfungen des menschlichen Geistes (4. Satz Jupitersinfonie), wenngleich ich mir eine kleine Korrektur nicht verkneifen kann: darin enthalten ist keine Fuge, sondern ein Fugato (Kopfteil der Fuge). Der Satz als solcher ist strikt Sonatenhauptsatz, was auch schon ungewöhnlich ist -damals hat man den letzten Satz üblicherweise eher tänzerisch angelegt, als Rondo etwa. Es gibt auch andere Komponisten, die sich an dieser Kombination versucht haben, mir fällt da z.B. der 1. Satz aus der 4. von Schostakowitsch ein mit dem aberwitzigen 1/16-Fugato.

    Einen richtigen Eindruck von der für damalige Zeiten unfassbaren Komplexität des Schlusssatzes von KV 551 bekommt man erst beim Mitlesen. Mozart häuft hier Motiv auf Motiv, und das Ganze passt perfekt in das seinerzeit noch sehr enge harmonische Korsett (mit mehr Freiheit in der Harmonik ist es natürlich leichter, derart komplexe Partituren zu schreiben). Für den Hörer hat das den Nebeneffekt, dass dieses Stück niemals langweilig wird -auch beim 20. Hören wird man etwas finden, was einem die 19 Male davor entgangen ist.

  3. #3 zimtspinne
    14/10/2018

    Hat “tänzerisch” nur eine übertragene Bedeutung oder wurde zum ersten Stück auch getanzt?
    Dachte dabei jetzt aber an keine Tanzaufführung oder Opernbälle am Hofe, sondern mehr Gesellschaftstanz….
    uff, eine Bildungslücke, obwohl ich seit Jahren (hobbymäßig) tanze und dort auch bisschen die historische Entwicklung und Bedeutung dazu kenne..
    bei Mozart hakt es aber aus. Das ist eine andere Dimension, da knick(s)e ich ein. Sozusagen 😉

    @ Cornelius
    Hast du zufällig etwas vorrätig, das so richtig herbstlich reinhaut? Muss ja nicht Mozart sein….
    Etwas tösendes, naturgewaltiges, regnerisches, gespenstisch-vampiriges, neblig, sowas in der Art?

  4. #4 aristius fuscus
    14/10/2018

    “Tänzerisch” hat nur eine übertragene Bedeutung und war von mir auch schlecht gewählt. Was ich meinte: ein fröhlicher Rausschmeisser. Der tänzerische Satz in einer Sinfonie war üblicherweise der 3., der häufig ein stilisiertes Menuett war (wurde später durch ein Scherzo ersetzt). Regelrecht getanzt wurde dazu allerdings auch nicht. Tschaikowsky hat dann den 3. Satz seiner 5. als Walzer ausgeführt, wofür er von den Gralshütern der reinen Form einige Kritik einstecken musste.
    Für herbstliche Stimmung bietet sich m.E. die 7. von Dvorak an (auf youtube: watch?v=GIoUy6fEGvE), aber das ist natürlich Geschmackssache.

  5. #5 zimtspinne
    14/10/2018

    danke und auweia, keine Ahnung, ob wir diese Begriffe eigentlich im Singsangunterricht behandelten, wenn ja, muss ich sie überhört haben :/

    Aber mal so als Mozart/Klassiklaie kam mir beim 2. (Jupiter) kam mir sofort fröhliches Getanze in den Sinn (in meinen Tanzsinn^^), ich hatte direkt die Szenen vor Augen, wie die Paare sich an einer nach oben gespreizten Hand halten und in Reihe vorwärts tänzeln.
    Außerdem kann man durch den Wechsel von furios zu sanft etc gut eine vielseitige Tanzchoreo gestalten.
    danke für den Tipp, hör ich mal rein.

  6. #6 Cornelius Courts
    14/10/2018

    @zimtspinne:
    ich hätte noch diese hier:
    https://www.youtube.com/watch?v=vI6wtBtJnA8
    und

  7. #7 PDP10
    15/10/2018

    @zimtspinne:

    Hat “tänzerisch” nur eine übertragene Bedeutung oder wurde zum ersten Stück auch getanzt?

    Ob dazu auch getanzt wurde, weiß ich nicht, aber ergänzend zu @aristius fuscus:

    Der Wolfgang hatte eine Vorliebe für sog. Ländler. Volksmusik zum Tanzen sozusagen.

    Er hat nicht nur selber welche geschrieben sondern die Melodien und Rhythmen auch in vielen seiner Symphonien und Klavierkonzerten untergebracht.

    Wahrscheinlich denkt man deswegen bei manchen Passagen sofort an Tanzen.

  8. #8 Dr. Webbaer
    16/10/2018

    Aja, Sonntagsklassik, die Betonung liegt nicht auf Sonntag, sondern auf Klassik, in diesem Sinne :
    Led Zeppelin ist (fast) wieder da, und gar nicht schlecht, wie Dr. Webbaer findet :

    -> https://www.youtube.com/watch?v=U0woQkuoznc&t=2295s

    MFG
    Wb

  9. #9 Dr. Webbaer
    16/10/2018

    Ein neues “tafferes” Foto des hiesigen werten Inhaltgebers ist aufgetaucht, womöglich auch beständige Judoka-Aktivität andeutend.
    Nichts Schlechtes daran.

    MFG
    Wb (der übrigens in den letzten Jahren körperlich definierter geworden ist, Ernährungsumstellung und körperliche (Garten-)Arbeit haben diesbezüglich ihren Dienst geleistet – so mit 75 wird ebenfalls der Iron Man-Wettbewerb i.p. Teilnahme angestrebt)

  10. #10 zimtspinne
    16/10/2018

    @ CC
    das passt – bei den Drummsern gebe ich gedankenlich sämtlichen Klimawandelleugnern eins auf die Zwölfe.
    Und den Regenbanausen gleich mit. Und meiner Fitnesstrulla, die den ganzen Sommer die Tür zur Sonnenseite weit aufreißt und die Fenster zu Sauerstoff & Schatten schließt. Ach, da fallen mir sicher noch mehr Nerver ein, sind ja genug “Dattscher” drin 😀

  11. #11 Withold Ch.
    18/10/2018

    @ zimtspinne

    … und wenn dann das Getöse sich verzogen hat, die Stürme abgeflaut und die Bäume leergefegt sind, passt doch “Les feuilles mortes” (gesungen von Yves Montand, auch gut von Juliette Greco), oder in der amerikanische Version “Autumn Leaves” (hier instrumental von Miles Davis und Cannonball Adderley) …

    @ CC

    Oh, ein neues Foto von Dir – toll!

  12. #12 Cornelius Courts
    18/10/2018

    @Withold: “Oh, ein neues Foto von Dir – toll!”

    Danke 😉

  13. #13 zimtspinne
    18/10/2018

    @ Withold

    das zweite sagt mir mehr zu — ist das Jazz?
    jaja, mein Französisch ist auch zu lädiert, um das andere zu verstehen 😉

    @ CC
    dein Foto hatten wir aber auch anderswo schon besprochen (weiß nicht, ob du’s gesehen hast)

  14. #14 Withold Ch.
    18/10/2018

    @ zimtspinne

    … gehören quasi zur Grundausstattung aller Jazzer … auf YT finden sich x Interpretationen dieser beiden Standards … Miles Davis Trompete lässt die Schlacken von der Seele springen, um sie dann mit seinen Mitmusikern wieder in warmen Nebel einzuhüllen … besonders genussvoll bei Kind of blue

  15. #15 Dr. Webbaer
    19/10/2018

    Auch nicht schlecht, oder ? :
    -> https://www.youtube.com/watch?v=zGcp3_OT2-0

    MFG
    Dr. Webbaer (der mit Jazz leider nichts anfangen kann)

  16. #16 Laie
    30/10/2018

    Beim OLT6 komme ich gar nicht mehr durch, gibt es ein Problem mit WordPress?