Ich bin zurück von einer langen Reise, erst Urlaub in Perú und direkt anschließend Arbeit als Sprecher bei der GRC zur Forensischen DNA-Analyse in Maine, USA. Unmittelbar davor jedoch waren wir bei der 32. Skepkon in Regensburg, von der ich hier noch ein bißchen berichten möchte:
Von der vorigen Skepkon 2024 in Augsburg hatte ich ja vor allem wegen der „Schicksalswahl“ für die GWUP (die Kulmination des „Dawn of the GWUP“) berichtet und war gar nicht ausführlich auf das Programm eingegangen; und der letzte „echte“ Bericht von einer Skepkon ist dann auch schon ein Weilchen her.
Die Skepkon 2025 stand unter deutlich günstigeren Sternen: nicht nur fand sie erstmals im sehr schönen und perfekt für einen solchen Zweck geeigneten Regensburger Marina-Forum (hier gibt es einen 360°-Blick) statt, sie war auch die größte und – so fand ich – beste Skepkon, die es je gab. Vor allem aber gab es keine Zwietracht, keine verfeindeten Lager, kein verbissenes Ignorieren und Schneiden anderer Konferenzteilnehmer mehr, die Stimmung war einfach toll, freundlich, offen und im Mittelpunkt des Interesses standen wieder Austausch mit alten und neuen Freunden und von Argumenten und der Spaß am kritischen Denken. Der neue GWUP-Vorstand hatte zudem Wort gehalten und mich, nachdem mein Vortrag 2024 ja noch gecancelt worden war, diesmal ausdrücklich als Sprecher eingeladen. Darüber habe ich mich sehr gefreut und weil ich den für 2024 geplanten Vortrag inzwischen bei den SitP Wien gehalten hatte, hatte ich für die Skepkon 2025 einen neuen Vortrag mit dem Titel „Dogs will not replace us – Ein Forensischer Molekularbiologe erklärt, warum Hunde keine DNA riechen können“ vorbereitet, für den ich die bereits damals hier im Blog berichtete Farce um die die angeblich DNA riechenden Mantrailer-Hunde aufbereitet und auf den aktuellen Stand gebracht hatte.
Doch von vorne: Die Skepkon findet traditionell von „Himmelfahrts“-Donnerstag bis Samstag statt, die meisten Teilnehmer reisen daher schon am freien Donnerstag an und verbringen das verlängerte Wochenende auf der Skepkon. So auch wir: Donnerstagmittag erreichten wir bei schönstem Wetter das Marina-Forum und gewärtigten die zahlreichen Neuerungen, die sich der Vorstand um André Sebastiani für die Skepkon 25 ausgedacht hatte: nicht nur gab es neben den klassischen Vorträgen neue Formate: Panel-Diskussionen und Workshops (mit kleinerer Teilnehmerzahl und mehr Interaktivität), es fanden erstmals auch bis zu drei Veranstaltungen parallel statt. Das hatte zwar den Nachteil, daß man evtl. nicht alles sehen konnte, was einen interessiert hat (s. dazu aber auch den Hinweis unten), machte das Programm aber noch abwechslungsreicher und vielseitiger als es je war. Hinzukam, daß die Mitgliederversammlung, die üblicherweise am Samstag nach der Tagung stattfand, nun von der Skepkon abgekoppelt wurde; sie wird zu einem anderen Zeitpunkt online stattfinden, was das Programm deutlich entzerrte und es zudem künftig mehr Mitgliedern ermöglichen wird, teilzunehmen.
Im Vorfeld hatten einige der noch relativ neuen GWUP-Mitglieder, die zugleich Youtuber bzw. „Onlineinhalteerzeuger“ sind, darunter Sinan, Matze, Varnan und „Imp“ gewissermaßen „Werbung“ für die GWUP und die Skepkon gemacht und ihre jeweiligen Publiken eingeladen, bei der Skepkon vorbeizukommen: dem waren zahlreiche ihrer Zuschauer auch nachgekommen, so daß es eine beträchtliche Anzahl erstmaliger Skepkon-Besucher gab, die von den Alteingesessenen herzlich willkommen geheißen wurden.
In seiner Eröffnungsansprache begrüßte der Vorstandsvorsitzende André Sebastiani alle Teilnehmer, erklärte das unerfreuliche Kapitel des Richtungsstreits der „GWUP woke wars“ für beendet und erinnerte daran, daß sich die GWUP unter dem neuen Vorstand einen Wertekanon gegeben hat, dem alle Neumitglieder zustimmen müssen: es gibt in der GWUP keine thematischen Beschränkungen, keine Tabus, keine Kontaktschuld und keine Ideologie; alles kann, darf und soll diskutiert werden, das bessere Argument, die besseren Daten gewinnen, zum Angriff frei sind ausschließlich Ideen und Argumente, nicht Menschen, egal wie kontrovers das, was sie sagen, von manchen gefunden wird. Im Zeichen dessen stand auch die Skepkon 25 unter dem Motto: „Fakten, Mythen, Kontroversen“.


Kommentare (138)