Eine der besten Dokumentationen der letzten Jahre – “We Feed the World – Essen global” ist seit kurzem frei im Netz verfügbar – und wer dieses Meisterwerk bis jetzt verpasst haben sollte, kann sich den österreichischen Film ab heute auch im “Frischen Wind” ansehen.

Die spannende Dokumentation von Erwin Wagenhofer, die im letzten Jahr fast 400.000 deutsche Besucher ins Kino lockte (ich habe ihn leider erst später auf DVD “entdeckt”), lässt sich nun (in niedriger Qualität) über Google Video herunterladen und streamen. Da es dort (im Gegensatz zu beispielsweise youTube) in der Regel nur legales und freigegebenes Material gibt, gehe ich davon aus, dass der Film tatsächlich fürs Netz freigegeben wurde und es sich um keinen Copyrightverstoß handelt. Falls doch, bitte ich um eine schnelle E-Mail an mich, damit ich den Post wieder aus dem Netz nehmen kann (und natürlich an Google Video, da ich hier ja lediglich deren Stream einbinde….).

Worum es geht? Darum, wie Lebensmittel global hergestellt und verteilt werden. Um den Wahnsinn, essbare Nutzpflanzen in Massen zu verbrennen, während die Menschen in den Produktionsländern dieser Pflanzen hungern müssen. Um die Massen an Lebensmitteln, die täglich vernichtet und weggeworfen werden (allein in Wien wird täglich so viel Brot vernichtet, dass man die gesamte Bevölkerung Salzburgs noch damit versorgen könnte). Um Gen-Food und darum, warum es eigentlich kaum noch Gentechnik-freie Lebensmittel gibt. Und natürlich um den Hunger in der Dritten Welt und die Folgen der massiven Industrialisierung in der Landwirtschaft.

Die 90 Minuten Laufzeit kann man natürlich nicht so eben “abzweigen” – es lohnt sich aber, diesen Beitrag zu bookmarken und wiederzukommen, wenn man die Zeit hat. Denn diesen Film muss man einfach gesehen haben. Wer dies nicht glaubt, möge sich diesen kurzen Bericht des ZDF über “We Feed the World” ansehen und selbst urteilen:

Neugierig geworden? Dann lehnen Sie sich einfach zurück und “genießen” Sie “We Feed the World” in der Vollfassung. Nur – bitte verzichten Sie dabei auf den Genuß von Snacks. Sie würden es bereuen:Wer diesen großartigen Film in hoher Qualität sehen und die Filmemacher unterstützen möchte, der kann sich die DVD natürlich auch bestellen. Gemeinsam mit Al Gores “unbequemen Wahrheiten” genug Stoff für einen langen DVD-Abend mit Familie und Freunden – und viele Diskussionen danach.

Kommentare (3)

  1. #1 Mathias
    3. April 2008

    [i]Da es dort (im Gegensatz zu beispielsweise youTube) in der Regel nur legales und freigegebenes Material gibt.[/i]

    Äh, wie bitte? Schon auf den ersten 2 Seiten der “most viewed videos” bei google video finden sich u.a

    Sivaji.2007.Telugu.Cam.Part1.WMV (Bollywood-Film)
    Philm Forum presents American Pie Beta House.avi (Hollywood-Film)
    Final Fantasy VII Advent children (full) (english!) (Animations-Film)

    die eindeutig illegal eingestellt (und laut dem angegeben Datum auch schon länger dort verfügbar) sind. Da nirgendwo auf der Website von WFTW angegeben ist, dass der Film frei verfügbar ist, würde ich auch in diesem Fall einfach mal auf Urheberrechtsverletzung tippen.

  2. #2 Linda
    18. November 2008

    Schade, dass du “Eine Unbequeme Wahrheit” und “We feed the World” auf’s gleiche Treppchen stellst. Wer ein wenig im Web nach den Stichworten Klimawandel, Global Warming und Al Gore sucht, wird sehen, dass es kaum eine kommerziellere Sichtweise, als Al Gore’s gibt. Das witzige ist, dass die Menschen die diesen Film gesehen haben, glauben zu einer “Minderheit” zu gehören, die die Wahrheit kennen und sich damit für etwas besonderes halten und damit den Film auch. Genau das Gegenteil ist jedoch der Fall. Selbst die britische Regierung hat erkannt, das Al Gore gezielt Unwahrheiten verbreitet und nur einseitig die Thematik beleuchtet. Wissenschaftlicher Konsens ist beim Thema Klimawandel nämlich Fehlanzeige. Aber darüber schreibt natürlich keine zeitung, berichtet keine medienanstalt und sagt Mr. Allwissend-Gore auch nichts. Wie immer.
    ALSO: We feed the World – JA, gerne!
    Eine unbequeme Wahrheit – Nein danke, es sei denn es foglt ein Film wie “The Great Global Warming Swindle”.

  3. #3 Christian Reinboth
    19. November 2008

    @Linda: Danke für den Kommentar!

    Beide Filme wollen und sollen aufrütteln und auf Probleme aufmerksam machen – und schaffen das auch ganz hervorragend. Auch in der Lebensmittelindustrie ist – zum Glück – nicht alles schlecht, aber “We feed the World” konzentriert sich nun einmal auf die negativen Seiten, die man sonst nicht sehen würde. Auch Al Gore hat eine Film gedreht, mit dem primär das Ziel verfolgt wird, Menschen für Probleme zu sensibilisieren. Man mag zu Al Gore stehen wie man will – und sicher kann man ihm vorwerfen, gelegentlich dem Alarmismus zu verfallen. Dass nun aber ausgerechnet “The Great Global Warming Swindle” die bessere Alternative zur “unbequemen Wahrheit” sein soll, dass wage ich dann doch zu bezweifeln.

    Die Verschwörungsgeschichte vom fehlenden wissenschaftlichen Konsens hat inzwischen schon einen Bart und ist auf ScienceBlogs so oft durchgekaut worden, dass es vermutlich Unfug wäre, die Diskussion an dieser Stelle wieder aufzuwärmen. Daher nur soviel: Ein wissenschaftlicher Konsens ist nicht erst dann erreicht, wenn alle Menschen, die irgendwo auf diesem Planeten wissenschaftlich arbeiten, sich 100%ig einig sind. Der Konsens findet vielmehr darin Ausdruck, dass in den letzten zehn Jahren keine einzige ernstzunehmende Publikation in einem wissenschaftlichen Medium erschienen wäre, in welcher die grundlegenden Elemente des Klimawandels widerlegt werden konnten.

    Die Hälfte der in “GGWS” interviewten Wissenschaftler hat sich im übrigen nach der Veröffentlichung des Films von dessen Aussagen scharf distanziert und behauptet, Interviews seien so geschnitten worden, dass missverständliche Statements dabei herausgekommen wären. Die restlichen Vertreter der skeptischen Fraktion, die in dem Film zu Wort kommen, sind – mit Verlaub gesagt – die gleichen Wissenschaftler, die bereits seit Jahren gegen den Klimawandel predigen, die bis jetzt aber noch nicht eine Veröffentlichung mit nachprüfbaren Forschungsergebnissen hervorgebracht haben, die diesen Skeptizismus untermauern würde.

    Ich persönlich bin für Argumente der “Gegenseite” immer zu haben und habe mir daher auch “GGWS” gerne angesehen. Wirklich gute Argumente konnte ich dem Film jedoch nicht entnehmen (“In Grönland war es zu Wikinger-Zeiten wärmer” ist ja nun auch ein schon zig mal diskutiertes Argument, dass durch Aufwärmung nicht besser wird).