Einen richtig wählerfreundlichen Service zum Superwahljahr 2009 gibt es vom BUND, der alle KandidatInnen für den Deutschen Bundestag zu ihren Umweltzielen befragt hat.

Auch wenn ich dem BUND nicht unbedingt immer grün bin, kann ich den Kandidatencheck zur Bundestagswahl nur loben. Anhand von drei Fragen zum Neubau von Kohlekraftwerken, zum Atomkraft-Ausstieg und zum Einsatz von Gentechnik in der Landwirtschaft kann jeder nun selbst nachprüfen, wie klimafreundlich (bzw. wie gentechnikfeindlich) die Positionen der regionalen Direktkandidaten wirklich sind – hierfür einfach den Namen des Kandidaten bzw. den eigenen Wohnort oder die eigene Postleitzahl ins nachfolgende Formular eintippen:

Für meinen Wahlkreis (69, Harz) erhalte ich beispielsweise dieses Ergebnis:

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Lobend hervorheben muss ich an dieser Stelle ausdrücklich (und auch ausnahmsweise – der “Frische Wind” ist schließlich kein Polit-Blog) mal die von mir favorisierte CDU-Kandidatin Heike Brehmer, die nicht nur dem Neubau von Kohlekraftwerken eine klare Absage erteilt, sondern auch den Atomausstieg unter der Bedingung beibehalten will, dass es zu keiner Versorgungslücke kommt – eine Position, die in der Landes-CDU leider nicht jeder teilt.

Vom aktuellen Mandatsträger Andreas Steppuhn gibt es bislang nur drei graue Fragezeichen zu sehen, die FDP setzt dieses Jahr auf Suspense und hat noch keinen Kandidaten nominiert. Mit “drei Richtigen” (jeweils inklusive der Ablehnung von Gentechnik in der Landwirtschaft) glänzen dafür die beiden über die Landesliste bereits eingezogenen MdB Elke Reinke (Linke) sowie Undine Kurth (Grüne).

Wer übrigens ohnehin gerade dabei ist, “seine” Direktkandidaten zu checken, kann bei der Gelegenheit gleich noch www.hatmeinabgeordneterfuernetzsperrengestimmt.de aufrufen.

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Für den Harzkreis lassen sich diesbezüglich übrigens eine Ja-Stimme (Andreas Steppuhn) und zwei Nein-Stimmen (Elke Reinke und Undine Kurth) ausmachen. Letzteren sei hierfür (trotz sonst weitgehend abweichender politischer Ansichten) an dieser Stelle ausdrücklich gedankt. Wer sich übrigens – wie ich – über die 15 Enthaltungen und die 3 Abwesenheiten der Grünen-Fraktion bei der Abstimmung über die Netzsperren gewundert (oder geärgert) hat, findet bei Till Westermayer eine hochspannende Diskussion zum Thema.

Einen Button zum BUND-KandidatInnencheck habe ich auf der linken Seite eingebaut, wer seinen Blog oder seine Webseite ebenfalls damit verzieren möchte, findet entsprechende Grafiken hier.

Kommentare (3)

  1. #1 cimddwc
    29. Juni 2009

    Toll, bei mir (Wahlkr. Freising) gibt’s nur 5x Ja vom Grünen und sonst nur “k.A.”. Tja, die BUND’sche Wählerfreundlichkeit ist eben von der Antwortfreundlichkeit der Kandidaten abhängig…

    (5x, da noch Fragen zum Hochwasserschutz an Donau, Paar und Isar und zum Flughafen München dabei sind.)

  2. #2 Christian Reinboth
    29. Juni 2009

    @cimddwc: Die eigentlich spannende Frage ist doch, ob man aus dem Antwortverhalten auf die Antwort schließen kann. Man könnte ja durchaus mutmaßen, dass Kandidaten bei drei (oder fünf) “negativen” Programmpunkten sich erst gar nicht an der Umfrage beteiligen – wobei ich persönlich eher vermuten würde, dass die meisten aktuell noch gar nicht richtig mit dem Wahlkampf begonnen haben und solche Anfragen daher (noch) unbeantwortet bleiben…

  3. #3 cimddwc
    29. Juni 2009

    Das wäre in der Tat die spannendere Frage – und ein Problem für jede potentiell tendenziöse Umfrage durch spezielle Interessensgruppen; da wäre eine neutralere Befragung wie beim bekannten Wahlomaten besser. Mal abwarten, was in den nächsten paar Monaten noch so kommt.