Bündnis 90 / Die Grünen
- Keine Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke
- Fortsetzung des Atomausstiegs ohne Änderungen
- Sofortige Abschaltung aller AKW bei Anschlagsgefahr
- Abschaffung aller Subventionen für die Atomwirtschaft
- Einberufung eines Untersuchungsausschusses zur Asse II
- Ergebnisoffene Suche nach einer geeigneten Endlagerstätte
- Aufhebung der Haftpflichtbegrenzung für Kraftwerksbetreiber
- Überführung der betrieblichen Rückstellungen in einen öffentlichen Fonds
- Beteiligung der Atomwirtschaft an der Entsorgung über eine Brennelementesteuer
Money Quote:
Der Atomausstieg ist nur gesichert, wenn die Grünen in der nächsten Regierung vertreten sind. Wir setzen den Atomausstieg ohne Wenn und Aber fort. Nach dem Atomausstiegsgesetz werden in der kommenden Legislaturperiode bis zu sieben
Atomkraftwerke abgeschaltet. Alte, besonders riskante Meiler wollen wir vorzeitig vom Netz nehmen.
https://www.gruene-partei.de/cms/files/dokbin/295/295495.wahlprogramm_komplett_2009.pdf
Die Linke
- Verbot für den Export von Atomtechnik
- Überführung der Energiekonzerne in öffentliches Eigentum
- Sofortige und unumkehrbare Stillegung aller Atomkraftwerke
- Aussetzung aller Atommülltransporte bis zur Lösung des Endlagerproblems
Money Quote:
Der rot-grüne Atomkonsens von 2000 ist Nonsens, denn die garantierten Restlaufzeiten dienen zuallererst den Profitinteressen der Atomindustrie. […] DIE LINKE fordert darum die unverzügliche und unumkehrbare Stilllegung aller Atomanlagen sowie ein Verbot für den Export von Atomtechnik.
Hier kann ich mir eine kurze Anmerkung nicht verkneifen. Selbst wer den Atomausstieg – wie ich – befürwortet dürfte wissen, dass eine sofortige Abschaltung aller Kraftwerke in der Tat nicht umsetzbar wäre – von der Überführung ausländischer Unternehmen wie Vattenfall in deutsches Staatseigentum ganz abgesehen. Auch die Forderung nach einer Aussetzung der Transporte scheint mir hanebüchen – immerhin kann es durchaus noch Jahrzehnte dauern, bis das Endlagerproblem einigermaßen sicher gelöst ist…
https://die-linke.de/fileadmin/download/wahlen/pdf/485516_LinkePV_LWP_BTW09.pdf
Soweit die Standpunkte der im aktuellen und vermutlich auch nächsten Bundestag vertretenen Parteien. In die Programme der kleineren Parteien habe ich wie schon beim letzten Mal auch einen Blick geworfen, allein schon um mir von den Piraten keine Vorwürfe machen lassen zu müssen. Mit denen steige ich dann auch gleich ein…
Piratenpartei
Ich gebe zu, das war polemisch. Tatsächlich findet sich aber im Piraten-Wahlprogramm keine Aussage zur Kernenergie (oder überhaupt zur Energiepolitik). Anfangs fand ich es ja durchaus bewundernswert, dass die Piraten darauf bestanden haben, sich zu Fragen, die außerhalb ihrer Kernkompetenz liegen, nicht äußern zu wollen. Da sie nun aber mittlerweile in Stadträten vertreten sind, bei der Europawahl gut abgeschnitten haben und für den Bundestag antreten kann man ihnen nur raten: Sucht euch Experten. Mal abgesehen davon, dass ich Jens Seipenbusch als Physiker durchaus eine Meinung zur Thema zutraue…
https://www.piratenpartei.de/tmp/Wahlprogramm_Bundestagswahl2009.pdf
Ökologisch-demokratische Partei (ödp)
- Verbot für den Export von Atomtechnik
- Streichung aller Subventionen für die Atomwirtschaft
- Unverzüglicher, weltweiter Ausstieg aus der Atomenergie
- Bezugsverbot ausländischen Atomstroms für deutsche Versorger
Auf ein Zitat aus dem Programm verzichte ich. Die ödp ist tatsächlich die einzige Partei, die ein geschützes Wahlprogramm ins Internet gestellt hat – vermutlich um es allen an der Verbreitung ihres Programms Interessierten so schwer wie möglich zu machen…
https://oedp.de/files/pdf/programme/BundespolitischesProgramm.pdf
Die Tierschutzpartei
Im Jahr 2009, nachdem durch die skandalösen Vorkommnisse im Atommüll-Lager »Asse II« bewiesen wurde, dass eine risikolose Endlagerung der strahlenden Abfallprodukte nicht gewährleistet werden kann, ist die Forderung nach dem sofortigen Ausstieg aus dieser hochgefährlichen Energiegewinnung umso mehr berechtigt.
https://www.tierschutzpartei.de/pdf/Wahlprogramm_Bund09.pdf
Und nicht vergessen: Wer nicht zur Wahl geht, darf hinterher auch nicht meckern!
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