Obwohl ich – von einem Wein dann und wann abgesehen – keinen Alkohol zu mir nehme, bekomme ich von wohlmeinenden Menschen immer wieder welchen geschenkt. Darunter auch einen “Hahnemann-Liqueur” mit homöopathie-untypisch geringer Verdünnung.
Da musste ich natürlich sofort an das homöopathische Pils denken und war froh, endlich mal gesunden Alkohol geschenkt bekommen zu haben. Weit gefehlt, denn der Hahnemann-Likör bringt ganze 35% auf die Waage. Auf dem rückseitigen Etikett findet sich noch ein Loblied auf den Likör aus dem 1785 erschienenen hahnemannschen Buch “Der Liqueurfabrikant”:
Der reine Weingeist mit kräftigen Gewürzen theils angenehmer, theils für die Gesundheit dienlicher und durch die Vermischung mit Zucker milder gemacht, das ist Liqueure in geringem Maße genossen, werden stets ein unverwerfliches Aufheiterungsmittel, ein Leckertrank und eine Stärkung selbst für den verständigeren Theil der Menschen, und mit Recht bleiben, ihrer arzneilichen Wirkungen nicht einmal zu gedenken.
– “Der Liqueurfabrikant”, 1785
Und das hat mich dann schon überrascht, habe ich doch bei Florian gelernt, dass Likör geradezu Gift für den homöopathischen Heilungsprozess ist…
[…] Biere mit arzneilichen, für den Zustand des Kranken unangemessenen Gewächssubstanzen angemacht, sogenannte feine, mit arzneilichen Gewürzen bereitete Liqueure, alle Arten Punsch […] Alle diese Dinge müssen möglichst vermieden oder entfernt werden, wenn die Heilung nicht gehindert oder gar unmöglich gemacht werden soll.
In diesem Sinne: Wohl bekomm’s!
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