Gerade vor meinem Bürofenster entdeckt: Frisch gewachsene Pilze, die sich in einem nahezu perfekten Halbkreis anordnen – einem sogenannten „Hexen-” oder „Feenring”, dessen Form in diesem Fall nur von einer Wand unterbrochen wird.
Eigentlich bin ich gerade dabei, ein neues Büro einzurichten, in dem ich im Rahmen unserer beiden Projekte zu Telepflege und Telemedizin in den nächsten drei Jahren residieren werde – aber diesen interessanten Anblick, der sich mir heute direkt unter dem neuen Fenster bot, wollte ich euch trotz fehlender “Blogzeit” nicht vorenthalten…
Nachdem ich mal mein altes Pilzwissen aus Jugendjahren re-aktiviert (und ein wenig die Wikipedia bemüht) habe, fiel mir nach einem Moment des Erstaunens wieder ein, dass es sich bei dem sichtbaren „Pilzkörper” nicht um den eigentlichen Pilz, sondern lediglich um den sichtbarenTeil des Pilzes handelt, der sich in Form des Myzels – eines fadenförmigen Geflechts – unterirdisch ausbreitet. Wächst dieses Myzel in alle Richtungen gleich schnell, kann es vorkommen, dass sich eine Ringstruktur bildet, die im Volksmund als Hexenring oder auch Feenring bezeichnet wird.
Dies bedeutet – und das ist das eigentlich Faszinierende an dieser Struktur – dass es sich bei dem ganzen Ring um ein einziges Lebewesen(!) handelt und eben nicht um eine Reihe von Pilzen, die sich aus irgendwelchen Gründen kreisförmig anordnen. Ebenfalls faszinierend: Anhand der Größe solcher Ringe lässt sich das Alter des Myzels bestimmen, das mehrere hundert Jahre betragen kann. Eigentlich eine enorm spannende Lebensform…
Aber welcher Pilz ist das? Könnte ein Wiesen-Ellerling (Hygrocybe pratensis) sein, zumindest nach diesem Foto zu urteilen. Ganz sicher bin ich mir allerdings nicht…
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