Eigentlich hatte ich für diese Woche ja zwei andere Artikel geplant, aber die Katastrophe in Japan und natürlich auch die Berichterstattung aus Fukushima lassen mich nicht los. Daher heute mal ein Blick auf die mögliche Zukunft des havarierten Kraftwerks.

Da die gestern vom japanischen Fernsehsender NHK TV gezeigten Videoaufnahmen aus Fukushima zeigen, dass die Anlage mehr oder weniger zerstört ist, zeichnet sich – ganz unabhängig davon wie gut (oder schlecht) sich die derzeitige Havarie noch in den Griff bekommen lässt – wohl ab, dass der Komplex nach Ende der Havarielage ähnlich wie die Reaktoranlage von Tschernobyl “ummantelt” werden muss.

Der havarierte ukrainische Reaktorblock wurde nach der Katastrophe mit einem massiven Mantel aus 400.000m³ Beton – dem sogenannten “Sarkophag” umgeben, der jedoch bereits vor Jahren brüchig und durchlässig geworden ist. Um dieses Problem zu lösen, soll in den kommenden Jahren eine gigantische Bogenkonstruktion mit einer Höhe von mehr als 100 Metern über dem alten “Sarkophag” errichtet werden. Die Lebensdauer dieses vom primär französischen Novarka-Konsortium geplanten Konstrukts – das übrigens 1,39 Milliarden US-Dollar verschlingen soll – wird auf 100 Jahre geschätzt. Danach werden unsere Urenkel sich etwas Neues einfallen lassen müssen – immerhin gehen selbst optimistische Schätzungen davon aus, dass von der Tschernobyl-Ruine etwa noch 800 bis 1000 Jahre lang eine akute Gefahr für Luft, Boden und Grundwasser der Region ausgeht…

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Im Scientific American gibt es einen interessanten Bericht über das Projekt, über den ich auch auf diese Animation aufmerksam geworden bin. Schon unfassbar, wenn man sich den technischen Aufwand vorstellt, der hier zur Folgenbegrenzung betrieben werden muss:

Für diejenigen die sich über den Stand der Dinge in Fukushima auf dem Laufenden halten wollen, habe ich noch diesen Tipp: Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit informiert auf dieser eigens eingerichteten Seite tagesaktuell und – zumindest gefühlt – sehr umfassend und sachlich über die Lage.

Kommentare (45)

  1. #1 MartinS
    18. März 2011

    Ist das eigentlich ein Werbevideo von NOVARKA?
    Es fehlt nur noch, dass auf dem Dach glückliche Kühe grasen, die jeden Sonntag ein Ei legen!
    Wäre nicht ein monströser Beton-Klecks sinnvoller (und preiswerter) als die vorgestellte Bogenkonstruktion?
    IN den alten Reaktor will doch sowieso niemand mehr (vor Ablauf von min. 1.000 Jahren) rein!

    Formt es wie eine Maya-Pyramide, behauptet dass sich genau hier der Zentralpunkt der Energielinien und der Schumann-Frequenzen befindet und nehmt Eintritt! Der Haufen Beton finanziert sich quantenschwingungsmäßig von ganz alleine!
    VERstrahlt wird niemand – aber jeder fühlt sich erleuchtet!
    Energetisch gesehen: – eine Bombengeschäft mit strahlender Zukunft!

    Mit deprimierten Grüßen

  2. #2 Thomas
    18. März 2011
  3. #3 Aragorn
    19. März 2011

    Wie sind denn die Aussagen von Sebastian Pflugbeil zum Tschernobyl-Sarkophag zu bewerten?

    Diese Begründung entbehrt jeder Grundlage, stellt der Physiker Dr. Sebastian Pflugbeil, Präsident der Gesellschaft für Strahlenschutz, fest. Bei allen Mängeln, die der existierende Sarkophag aufweise, würde selbst der Einsturz des Sarkophags weder die Ukraine noch Europa insgesamt in irgendeiner Form gefährden.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Sebastian_Pflugbeil
    https://www.gfstrahlenschutz.de/pm020130.htm

  4. #4 michael
    19. März 2011

    @Aragon

    Und wie soll man den folgenden Link im wikipedia-eintrag bewerten ?

    https://www.freitag.de/2004/47/04470502.php

  5. #5 Thomas R.
    19. März 2011

    Diesem Bericht zufolge gibt es tatsächlich noch Bedarf, in die Nähe des Reaktors in Tschernobyl zu kommen, um eventuelle Veränderungen der Situation zu überwachen und beispielsweise sicherzustellen, dass die Kettenreaktion nicht irgendwo wieder anspringt (ich kann nicht beurteilen, wie da die Wahrscheinlichkeiten sind). Vor allen Dingen ist der Sarkophag aber nicht annähernd so dicht, wie allgemein geglaubt sind. Die Außenwand hat metergroße Löcher, groß genug, dass man mit einem Auto reinfahren kann. Da drin leben Tiere. Vermutlich nicht besonders lange, aber von luftdichter Abriegelung kann jedenfalls keine Rede sein.

    In dem Bericht erwähnt dann einer von denen, die sich dem Reaktor genähert haben, dass der schwere Reaktordeckel oberhalb einer Menge von verglastem Brennstoff zum Liegen gekommen sei und bei einem Abrutschen eine große Menge radioaktiven Staubs den Sarkophag verlassen würde.

    Das klingt für mich nicht unbedingt so, als wäre in Tschernobyl heute alles in Ordnung, weil der Sarkophag so gut funktioniert.

  6. #6 Sven Türpe
    19. März 2011

    … immerhin gehen selbst optimistische Schätzungen davon aus, dass von der Tschernobyl-Ruine etwa noch 800 bis 1000 Jahre lang eine akute Gefahr für Luft, Boden und Grundwasser der Region ausgeht…

  7. #7 Mithrandir
    19. März 2011

    Wieso einen so großen Sarkophag?
    Der Gesamtkomplex ist doch eigentlich noch Großteils intakt. OK, die äußeren Gebäudehüllen einiger Gebäude sind Großteils beschädigt.
    Man wird letztendlich sehen, wie und welche Sicherheitshüllen beschädigt sind und ob bzw. in welchem Umfang Kernschmelzen stattgefunden haben.
    Im besten Fall reicht es die Becken und Druckbehälter erst mal wieder mit Wasser zu füllen und die Kühlung wieder ordentlich in Gang zu setzen. Danach wird man sehen, ob und wie viel Brennstäbe auf “normale” Weise entsorgt werden können.
    Die Frage eines Sarkophags halte ich für komplett verfrüht und etwas übertrieben.
    Ich habe das Gefühl, dass die Presse aktuell diese “Sau durchs Dorf treiben” muss, weil es aktuell keine wirklichen Neuogkeiten von der Front gint, nach dem sich die Lage anscheinend stabilisiert hat. Der (Achtung Zynismus) ersehnte Super-GAU mit Atompilz a la Tschernobyl ist bisher und scheint auch tatsächlich (wie von einigen sachlichen Wissenschaftlern schon länger vermutet) auszubleiben.
    Wird wohl nix damit, dass “Unvorstellbar heißes Plasma im schlimmsten Fall die Betonhülle durchdringt” (Tagesschau 17.03. 20:00 Uhr).
    Aber wenn dann ein Sarkophag ins Spiel kommt, hätten wir wenigsten ein bissl Tschernobyl, oder?
    Zynismus-aus
    Nur zur Kenntnissnahme. Ich habe meine Einstellung zur Kernkraft seit dem Unfall in Japan auch geändert, aber ein sofortiges Aus aller Kraftwerke halte auch ich für übertrieben.
    Und das obwohl ich gerade mal 3 km Luftlinie vom AKW Philippsburg entfernt wohne.
    Ich habe ein wenig Ahnung von den Zusammenhängen was Radioaktivität und die Funktion eines Kernkraftwerks angeht (meine Diplomarbeit beschäftigte sich mit einem verwandten Thema). Ich würde mich als gut Informierten, aber nicht als Experten bezeichnen.
    Aber was in der letzten Zeit als Experte in den Medien durchging und was für unsachliche Kommentare die von sich gaben, hat mich schon sehr geärgert.
    Es sit ein thema, das anscheinend nur ganz wenige Menschen sachlich und ohne Emotionen diskutieren können.

  8. #8 jitpleecheep
    19. März 2011

    @Christian: “das übrigens 1,39 Milliarden US-Dollar verschlingen soll”
    Hm, ich weiss nicht, das klingt so abfällig? Das ist doch noch günstig. Zum Vergleich: Die NBS Erfurt-Nürnberg (komm ich grad drauf, weil wg der der Erfurter Hbf das komplette Wochenende stilliegt) wird 5,xx Millarden kosten. Bislang…

    Allerdings versteh ich die gesamte Hantiererei da nicht. Seit dem Zusammenfall der UDSSR steht die Ukraine da alleine mit dem Müll da (jaja, ich weiß, die kriegen Spenden, jucheeh).
    Wäre es da nicht irgendwie sinnvoller, wenn sich mal die relevanten Industrienationen drum kümmern würden, anstatt das da jetzt so ein halbgares Konsortium ans Werk geht?

    @Thomas R.:
    Ja, die BBC Doku ist schon nett. Man darf auch nicht vergessen, die ist von 1991, also auch schon zwanzig Jahre alt… Und seit dem wird der “Sarkophag” da halt so notdürftig geflickt.

    @Sven Türpe: “Gibt es Gründe, die Ruine so lange herumstehen zu lassen?”
    Ähm… Hast du nen Gegenvorschlag…? Du hast schon mitbekommen, dass es da einen Reaktorunfall gab, und da jetzt geschmolzener und wiederverfestigter Brennstabmüll im Keller rumliegt? 😉 Die Hoffnung ist, dass man in vielleicht 50-100 Jahren Roboter hat, die dieser Strahlung widerstehen können.

  9. #9 BreitSide
    19. März 2011

    Mithrandir: Deine Dir selbst bescheinigte Ahnung bewahrte Dich nicht vor dem Fehler, hier keinen SuperGAU zu sehen, wo wir schon mindestens 4 haben.

    Du solltest wissen:

    Der Auslegungsstörfall eines Kernkraftwerks (AKW, KKW), nach der Definition des Bundesamts für Strahlenschutz auch als größter anzunehmender Unfall (GAU) bezeichnet, ist der größte Unfall, „für den die Sicherheitssysteme noch ausgelegt sein müssen. Die Sicherheitssysteme müssen in einem solchen Fall gewährleisten, dass die Strahlenbelastung außerhalb der Anlage die nach der Strahlenschutzverordnung geltenden Störfallgrenzwerte nicht überschreitet.“[1]

    Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Auslegungsst%C3%B6rfall Die volkstümliche Vorstellung eines Atompilzes ist hier nicht zutreffend.

    Mindestens 4 Reaktoren in Fukushima haben einen SuperGAU ausgelöst. Jeder einzelne wäre für eine “Sensationsmeldung gut”.

  10. #10 Aragorn
    19. März 2011

    Tschernobyl, der “verseuchteste Ort der Welt”. Betritt man das Gebiet um den Sarkophag fällt man sofort tot um! Oder nicht?
    https://www.focus.de/reisen/videos/reisen-nach-tschernobyl-atom-ruine-als-touristenattraktion_vid_23741.html

  11. #11 facepalm
    19. März 2011

    @Aragorn: Wer hat denn hier behauptet dass Tschernobyl, der “verseuchteste Ort der Welt” sei? Niemand?
    Also ist Ihre Aussage ein sogenanntes https://de.wikipedia.org/wiki/Strohmann-Argument – eine (meist verzerrte, nebensächliche, oder über die Maßen aufgeblasene) Behauptung, mit dem Ziel Ihrem Link zu den Sensationslüsternenen Reisen nach Tschernobyl eine Bedeutung zu geben, die dieser schlicht nicht hat.

    Desweiteren ist der am stärksten radioaktiv verschschmutzte Ort der Welt wahrscheinlich der https://de.wikipedia.org/wiki/Karatschai-See

    Also erst verschleiernde Rhetorik plus sachlich falsche Behauptung; alles in allem ein typischer Atom-Befürworter 😉

  12. #12 Mithrandir
    19. März 2011

    @BreitSide
    Mist ich hatte das Wort super-GAU verwendet. Sorry. Ganz ehrlich, ich wollte es anders ausdrücken “Extrem Super GAU” oder ähnlich.
    Dass es sich um einen Super GAU nach der Begriffsdefinition handelt, stimme ich zu.
    Aber es geht nicht um Begriffe.
    Es geht darum, dass Medien, von denen ich richtige und vor allem sachliche und Berichterstattung erwarte, einfach zu viel Mist erzählen. Da war von Höllensuppe die Rede, davon, dass eine Kernschmelze, wenn sie einmal begonnen hat, nicht mehr aufzuhalten ist usw.
    Ich will auch nicht, dass verharmlost wird, aber ich denke, dass diese Panikmache auch zu solchen irrationalen Handlungsweisen wie den Run auf die Jodtabeletten und Geigerzähler in Deutschland geführt hat.
    Wobei ich ehrlich sagen muss, dass ich auch diesen Meldungen nicht traue.
    Jetzt redet man von einem Sarkophag a la Tschernobyl.
    Sicherlich sehen die Kraftwerke in Fukushima schlimm aus, aber da ist unvergleichbar mehr intakt als in Tschernobyl
    Jeder sachliche Kommentar von einigermaßen seriösen Wissenschaftlern, dass man diesen Unfall nicht mit Tschernobyl vergleichen kann, wird ignoriert.
    Ein Vergleich mit Three Mile Island liegt näher, obgleich ich den aktuellen Vorfall für schlimmer halte.
    Aber ich habe das Gefühl, auch das wird von den Medien deshalb nicht getan, weil Harrisburg zu lange zurück liegt, und sowohl damals wie heute wesentlich weniger Hype erzeugte.

  13. #13 BreitSide
    19. März 2011

    Ja, die Begriffe. Jeder von uns erlebt ja, dass in einer Fachsprache Begriffe ganz anders belegt sind als in der Alltagssprache. Meist wird ja gerne übertrieben, hier scheint es umgedreht zu sein: die meisten Medien versuchen uns einzureden, das sei kein SuperGAU, damit sie noch einen drauflegen können.

    Das mit den Jodtabletten und den Geigerzählern bin ich geneigt zu glauben. Wir sind hier auf ScienceBlogs. Auf BLÖDBlogs sieht das sicher anders aus…

    Es mag mehr intakt sein als in Tschernobyl, aber alle Gebäudeteile sind wohl dermaßen verstrahlt, dass man außer für die Feuerwehrmaßnahmen keine Menschen mehr in die Nähe lassen will. Gebrauchen kann den Schrott eh keiner mehr. Und für eine Aufbereitung ist es wohl einfach viel zu viel Material. So wird es einfach die preiswerteste Lösung sein, alles einzuhausen.

    Die letzten Gebete sind in der Sache aber noch nicht gesprochen. Hoffen wir, dass die Stabilisierung der Verhältnisse bis Sonntag Abend gelingt.

  14. #14 Aragorn
    20. März 2011

    @BreitSide

    War eine TV-Meldung.

    Dann kann man die 1000 mSv/h getrost in die Tonne kloppen. Ich hatte angenommen die stammen von Nakagawa. Die Journalisten können ja bekanntlich weder Dosis von Dosisleistung, noch mikro von milli, noch Bq von Sv oder Gy unterscheiden.

    Wo hast Du das her? Würde mich interessieren. Wie überproportional?
    Das würde aber bedeuten, dass der Prozentsatz bei höherer Dosisleistung überproportional steigen würde?

    Da habe ich mich wohl getäuscht. Bei Wiki wird angegeben, daß das Risiko linear mit der Dosis steigt (unabhängig von der Dosisleistung).

    @facepalm

    @Aragorn: Wer hat denn hier behauptet dass Tschernobyl, der “verseuchteste Ort der Welt” sei? Niemand?

    Ein paar Postings über dir steht was von Robotern, die sich in 50-100 Jahren dem Reaktor nähern können.

    @Also ist Ihre Aussage ein sogenanntes https://de.wikipedia.org/wiki/Strohmann-Argument

    Dann komme nicht mit Strohmännern angerannt. Bring Argumente.

    Also erst verschleiernde Rhetorik plus sachlich falsche Behauptung; alles in allem ein typischer Atom-Befürworter 😉

    Mal wieder geschlafen? Und die Meßwerte vor Ort nicht mitzubekommen.

  15. #15 Aragorn
    20. März 2011

    Der erste Teil (BreiSide) sollte in den anderen Blog “Zwei untaugliche Argumente …”

  16. #16 jitpleecheep
    20. März 2011

    @Aragorn: Ein paar Postings über dir steht was von Robotern, die sich in 50-100 Jahren dem Reaktor nähern können.
    Richtig.
    Und wieder mal, Aragorn: Wer lesen kann ist ganz klar im Vorteil. Du kanst es offensichtlich nicht.

    Es geht um den Reaktor. Nicht das Gebäude drumherum, nicht diese tolle Aussichtsplattform 500m weiter weg, nein, den Reaktor.

    Selbst dort, mitten drin, gibt es Zonen, da kannst du bequem rumstehen, fünf Meter weiter um die Ecke zerstrahlt’s dich jedoch recht kurzfristig. (Wobei es da jetzt auch geringfügig ruhiger sein sollte)

    Man kann den Reaktor mit derzeitigen Mitteln nicht zerlegen und abtransportieren. Deshalb baut man einen Sarkophag, und hofft das zukünftige Generationen da mit Robotern rankommen.

    Wo irgendjemand gesagt haben soll, dass “Tschernobyl der verstrahlteste Ort der Welt” sei, entgeht mir da ehrlich gesagt etwas.

    Bitte einfach mal dem Herrn Nuhr Folge leisten, okay?

  17. #17 Aragorn
    20. März 2011

    @jitpleecheep
    Hast wohl nicht gelesen was Hr. Pflugbeil zum Tschernobyl-Sakrophag schreibt?
    Bitte einfach mal dem Herrn Nuhr Folge leisten, okay?

  18. #18 jitpleecheep
    20. März 2011

    @Aragorn:
    Achso, klar, der Herr Pflugpfeil war’s jetzt. Deshalb beziehst du dich auf die Nachfrage, wer so etwas behauptet hätte, auch erstmal auf meinen Post mit den Robotern. Ist klar…

  19. #19 Mithrandir
    20. März 2011

    @Breitside
    Ich denke wir sollten abwarten, was am Ende raus kommt. “Verstrahlt” ist auch so ein Begriff, der nix aussagt.
    Ich glaube nicht, dass die Gebäude regelrecht aktiviert, sprich selbst radioaktiv sind.
    Die Gegend um und die Reaktorgebäude sind kontaminiert. Das bedeutet, meiner Meinung nach, dass radioaktive Materie an den Gebäuden haftet und auf den Böden in der Umgebung verteilt ist.
    Es ist natürlich logisch, dass die Pflanzen wie Spinat rund um Fukushima belastet sind. Natürlich auch die Milch, weil die Kühe das belastete Gras fressen.
    Wenn es tatsächlich gelingt, und aktuell sieht es glücklicherweise vorsichtig danach aus, die Situation in den Griff zu bekommen. Werden diese Belastungen meines Erachtens nach relativ schnell zurückgehen.
    Einen Teil wird Regen erledigen, der die Stoffe von den Aussenhüllen der Gebäude wäscht, leider auch tiefer in die Erde schwemmt. Einen weiteren Teil werden Dekontaminiertrupps erledigen, die unter entsprechendem Schutz das Gelände so weit wie möglich räumen.
    Sobald die Pumpen wieder einigermaßen funktionieren, werden die Wasserspiegel wieder langsam steigen und die Strahlung, in unmittelbarer Nähe der Reaktoren abnehmen.
    Man muss sich vorstellen, dass bei freiliegenden Brennstäben im Abklingbecken ein Aufenthalt am Rand des “Pools” zu einem relativ schnellen Ableben führen würde.
    Sobald der normale Wasserstand erreicht ist, ist ein Aufenthalt dort unbedenklich (ich war schon mal dort gestanden und außer durch meine Erbanlagen sind mir keine weiteren Haare ausgegangen ;-)).
    Deshalb glaube ich (und das ist wirklich meine Sicht der Dinge gemäß der Informationen, die ich für seriös halte), dass es möglich sein wird die beschädigten Gebäude wieder in einen ähnlichen Zustand wie vor dem Unfall zu bringen. Wenn am Ende tatsächlich kein Brennmaterial ausgetreten ist (außer dem, was durch die Hitze, den Dampf und die Wasserstoffexplosion nach außen getragen wurde), sollte es möglich sein eine Kühlung zu etablieren, die sicherlich noch einige Monate oder Jahre (da habe ich mich nicht tief genug in die Materie eingearbeitet um das abschätzen zu können) laufen muss, bevor man an eine Entsorgung denken kann.
    Wie die brennstäbe aktuell aussehen, lässt sich aktuell nicht beurteilen. Eventuell ist es sogar möglich diese nach einer entsprechenden Kühlung auf anhezu regulärem Weg in ein End-/Zwischenlager zu bringen.
    Hört sich alles optimistisch an,. aber das ist aktuell der Trend den ich sehe.
    Ich möchte hier aber trotzdem auch noch mal klar stellen, dass ich kein Friedefreudeeierkuchenmensch bin, der am Ende sagt “Ist doch alles noch mal gut gegangen, lasst uns weitermachen”

  20. #20 BreitSide
    20. März 2011

    Thema “Roboter”: jetzt soll/will Deutschland Roboter nach Japan schicken. Im Ernst? Nach Japan?!? Die die Roboterhunde für jedes Spielzimmer bauen? Die die ersten laufenden Roboter bauen? Die schon Roboter bauen, die Patienten tragen können?
    Verwirrt ich bin. Hilfe zum Denken ich brauche…

    Thema Putzmeister: schon wieder ein “Windfall Profit” für Deutschland. Ein PR-Coup ohnegleichen für Putzmeister.

    Bisher war für mich das Einzigartige an Putzmeister, dass die Beton mit mehreren Bar pumpen können. Dass die Auslegertechnik genauso einzigartig ist, war mir nicht aufgefallen. Da hätte ich gedacht, dass “normale” Krane mehr leisten könnten.

  21. #21 BreitSide
    20. März 2011

    @Mithrandir: Zustimmung!

  22. @Mithrandir Ein weiter so kann es nach diesen Vorfällen nicht geben. Das Ziel sollte jetzt klar sein. Nun muss man sich fragen, wie man es möglichst schnell erreicht.

    In den kommenden Wochen wird man die Schäden sicherlich genau analysieren. Momentan kann man nur Mutmaßungen anstellen.. Die letzten Nachrichten und Messwerte stimmen allerdings vorsichtig optimistisch.

  23. #23 BreitSide
    21. März 2011

    Richtig, steffan88: https://de.wikipedia.org/wiki/Sauberer_Strom#Deutschland

    Hier werden wir geholfen, wenn die 4erBande sich ziert.

  24. #24 Wolfgang Flamme
    21. März 2011

    Nach Stabilisierung und Kontrolle der Lage dürfte nach meiner Einschätzung zunächst eine detaillierte Aufnahme und Beobachtung von Umfang, Art und (potentieller) Mobilität der Kontamination anstehen. Auf dieser Basis werden dann eben die Entscheidungen über kurz- und langfristige Maßnahmen gefällt werden.

  25. #25 BreitSide
    21. März 2011

    Deinen Glauben in allen Ehren (ich hatte das heute früh auch noch geglaubt), aber mit “Stabilisierung” und “Kontrolle” war schon wieder nix. Aus der fromme Traum. Alle Mann raus aus der Anlage. Der Rest Deines Posts sind ja wohl ziemliche Binsenweisheiten. Könnten von jedem Poliiker stammen. Ohne Dir nahe treten zu wollen…:-)

    Mit jedem Tag wird die Botschaft klarer: raus aus der Kernkraft! Und zwar so schnell wie möglich!

  26. #26 Mithrandir
    21. März 2011

    @Breitside
    So wie ich das mitbekommen habe, war das nicht “alle Mann raus aus der Anlage” sonden. Die Arbeiter wurden von ihren Arbeiten am Block 3 abgezogen. Mittlerweile verstehe ich die Nachrichtenlage so: Es raucht an Block 3 und Block 4 (?), keiner weiß wieso, Strahlenbelastung aber nicht erhöht.
    Raus aus der Kenkraft ja. Aber wie schnell ist so schnell wie möglich. Wie schnell können und wollen wir uns leisten?

  27. #27 mecki
    21. März 2011

    @breitseite:
    – ja und – wahrscheinlich haben die japaner nur Roboter zur altenpflege nicht zur strahlenmessung.
    – offensichtlich haben die auch keine ABC Fuchs mit mobilen Massenspektrometer und Gaschromatograhpen sonst würden sie den einsetzten um genauere messungen zu machen aber den haben sich ja auch die amis damals für desert storm ausgeliehen die hatten wohl auch nix vergleichbares

  28. #28 Wolfgang Flamme
    22. März 2011

    @BreitSide

    Als ob Du irgendwann mal eine Gelegenheit ausgelassen hättest, jemandem zu nahe zu treten …

    Also, solange die Anlage noch nicht unter Kontrolle ist, wird diese detaillierte Bestandsaufnahme und Bewertung wohl erstmal zurückstehen müssen. Hat also nichts mit Glauben und Traum zu tun, sondern mit Reihenfolge der Prioritäten.

    Natürlich ist es eine Binsenweisheit, daß man erst mal eine Entscheidungsgrundlage braucht, damit man sinnvolle Entscheidungen treffen kann. Hat sich aber anscheinend noch nicht überall rumgesprochen, wenn Christian bereits schreibt:

    (…) zeichnet sich – ganz unabhängig davon wie gut (oder schlecht) sich die derzeitige Havarie noch in den Griff bekommen lässt – wohl ab, dass der Komplex nach Ende der Havarielage ähnlich wie die Reaktoranlage von Tschernobyl “ummantelt” werden muss.

  29. #29 Christian Reinboth
    22. März 2011

    @Wolfgang Flamme: Die Spekulation ist ja nicht auf meinem Mist gewachsen, siehe:

    Im Kampf gegen den Super-GAU im japanischen Atomkraftwerk Fukushima Daiichi ist nun die sogenannte Tschernobyl-Lösung ins Gespräch gekommen. Der AKW-Betreiber Tepco erwog erstmals öffentlich, das zerstörte Kraftwerk unter einer Schicht aus Sand und Beton zu begraben. “Es ist nicht unmöglich, die Reaktoren mit Beton zu überziehen”, teilte Tokyo Electric Power mit.

    https://www.spiegel.de/panorama/0,1518,751682,00.html

  30. #30 Wolfgang Flamme
    22. März 2011

    @Christian

    Spielen wir Stille-Post-GAU? Tepco sagt, es sei ‘nicht unmöglich’, SpOn will daraus herauslesen, daß Tepco es bereits erwöge. Reinboth macht daraus: ‘zeichnet sich ab, daß ummantelt werden müsse‘.

  31. #31 Christian Reinboth
    22. März 2011

    @Wolfgang Flamme: Basierend auf div. Experteninterviews und der aktuellen Berichterstattung, halte ich persönlich ein solches Szenario momentan für sehr wahrscheinlich. Was mit dem havarierten Kraftwerk tatsächlich passiert, wird man selbstverständlich erst in einigen Wochen – oder auch Monaten – genau wissen.

  32. #32 facepalm
    22. März 2011

    zu der Einschätzung der Schädlichkeit der Strahlung gibt es zwei gute Links, die die Verhältnisse grafisch darstellen, einen von xkcd:
    https://blog.xkcd.com/2011/03/19/radiation-chart/
    und diesen hier:
    https://people.reed.edu/~emcmanis/radiation.html

  33. #33 Wolfgang Flamme
    23. März 2011

    @Christian

    Wenn’s nach der Berichterstattung ginge bekommt man streckenweise das Gefühl als müßte ganz Japan eingehaust werden. Und diese Experten … nenne bitte mal deren Namen, damit ich mich mal aufschlauen kann.

  34. #34 bfr
    23. März 2011

    @AKWunterKontrolle: Wie kann man auch nur entfernt annehmen, dass die Lage in Fukushima unter Kontrolle kommt und man mit normalem Aufräumen beginnen kann.
    Die hoffen auf für Tokyo günstige Windrichtungen.
    Die sprühen tonnenweise Meerwasser in Abklingbecken, die 2000 Tonnen fassen sollen – nein Müssen!
    Wenn der Reaktor raucht, hauen sie ab.
    Wenn er aufhört gehen sie wieder näher ran.
    Der Reaktor gibt Rauchzeichen als letztes Kontrollinstrument. Mehr ist nicht mehr da.

    Roboter? Fehlanzeige. Tepco hat vor ein paar Jahren mit Robotern in AKWs experimentiert und dann beschlossen, japanische AKWs sind sicher und sie brauchen keine Roboter.

    Ach ja – und die Russen haben doch Erfahrung mit dem Sarkophag. Bauen wir doch ganz schnell einen nach russischem Vorbild um Fukushima und das Problem ist gelöst. Sie haben ja vorher ihre Siedewasserreaktoren nach GM-Vorbild gebaut. Und vergessen, die Pläna an Erdbeben und Tsunamis anzupassen.
    Wenn das dieselben Ingenieure tun – wann spült der nächste Tsunami den Sarkophag weg???

  35. #35 BreitSide
    23. März 2011

    Mithrandir· 21.03.11 · 21:42 Uhr

    Aus fast der Hälfte sind wir ja schon ganz reibungslos ausgestiegen.

  36. #36 BreitSide
    23. März 2011

    @mecki: ist wohl wahr. Für mich aber immer noch sehr eigentümlich. An den Fux hatte ich gar nicht gedacht. Und wundere mich jetzt umso mehr, als Du das hier schreibst, dass die keinerlei Anfragen gestellt haben.

  37. #37 Randifan
    24. März 2011

    Keiner weiß genau, was in Fukushima zur Zeit überhaupt geschieht, weder die Experten von Greenpeace, noch diejenigen, die versuchen, alles herunterzuspielen.

  38. #38 Mithrandir
    24. März 2011

    @Breitside
    Man könnte auch sagen: “Fast zwei Drittel sind noch am Netz..” 😉

    @Randifan
    Das sit wohl richtig, deswegen ist eine sachliche Diskussion und Berichterstattung um so wichtiger. BegriFfe “wie Höllensuppe” oder “Unvorstellbar heißes Plasma” gehören da genau so wenig hin wie “..ist doch alles harmlos”, “alles weit unter den gestzlichen Grenzwerten.., keine Sorge”
    Ein schwieriger Balanceakt, besonders bei einem Thema, das quasi von Emotionen beherrscht wird. Liegt vielleicht auch daran, dass “Radioaktivität” viel zu komplex ist, als dass man es einfach mal so in drei Sätzen erklären kann.
    Da sagt man lieber: “Ist gefährlich, fertig….”

  39. #39 Dr. G. Schmitt
    26. März 2011

    Die Seite des Umweltministeriums wird aus Daten der Seite der GRS zusammengestellt – nicht bei Sekundärquellen bleiben…

  40. #40 CrisisMaven
    3. April 2011

    Ich hoffe doch, dass die japanische Bevoelkerung begreift, dass das der teuerste Strom war, den man je erzeugen konnte???

  41. #41 No Name
    8. Juni 2011

    Ich hab hier etwas was villeicht nicht ganz hier zu passt mich aber trotzem ziemlich https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,767486,00.htmlbeunruhugt,ich glaube der dritte weltkrieg is nicht mehr weit weg

  42. #43 No Name
    8. Juni 2011

    Was da grad schon wieder wegen dem Iran abgeht verheisst nix gutes unser aller schicksal ist wohl bald besiegelt .wie auch dieser link hier zeigt ind dem auch steht das eine Militärische handlung seitens usa nicht mehr ausgeschlossen wird,kann sich villeicht nur noch um tage handeln,bis es da losgeht und wir alle mitreingezogen werden .
    https://www.bild.de/politik/2010/atomprogramm-iran/wann-stoppt-die-welt-die-ahmadinedschad-raketen-11885764.bild.html

  43. #44 No Name
    9. Juni 2011

    Könnten die Usa den Iran eigentlich so ohne weiteres angreifen oder würde das erst durch den un sicherheitsrat gehen?