Kurzfazit
Folgt man den Wahlprogrammen, haben alle relevanten Parteien das Problem der oft prekären Beschäftigungsverhältnisse in der Wissenschaft erkannt und sprechen sich für einen Abbau von Befristungen und eine Verbesserung der Arbeitsverhältnisse aus. Konkrete Vorschläge zur Veränderung des Status Quo finden sich dabei insbesondere bei den Grünen und den Sozialdemokraten, die auch als einzigen Parteien den durchaus interessanten Gedanken aufgreifen, wissenschaftliche „Karriereendziele“ jenseits des Professorenstands zu etablieren. Das größte konkrete Versprechen gibt sicherlich die LINKE mit der geplanten Schaffung von 100.000 unbefristeten Stellen im wissenschaftlichen Mittelbau ab, wobei jedoch die Frage der Finanzierung unberührt bleibt. Das einzige der sechs Wahlprogramme, das im Hinblick auf die Planbarkeit von Karriereweg und Familienleben junger Nachwuchswissenschaftler eine bereits heute grundsätzlich positive Entwicklung ausdrücklich attestiert, ist das der CDU/CSU.
Wie auch die beiden letzten Blogposts zum Thema möchte ich diesen mit der Frage an die geschätzten Leserinnen und Leser schließen: Was sollte eurer Meinung nach getan werden, um die Familien- und die Karriereplanbarkeit in der Wissenschaft zu verbessern – oder muss hier vielleicht gar nichts verbessert werden? Welche alternativen Hochschulkarrieren, die nicht auf eine eigene Professur abzielen, wären eurer Ansicht nach vorstellbar? Würden eher mehr oder eher weniger Nachwuchswissenschaftler promovieren, wenn Promotionsvorhaben nur noch auf festen und tarifgebundenen Stellen absolviert werden könnten?
Und nicht vergessen: Wer nicht zur Wahl geht, darf hinterher auch nicht jammern!
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