Gestern ließ mir Michael Koch – der sich im Vorstand unserer Sternwarte in Sankt Andreasberg für den Bereich Technik verantwortlich zeichnet – einige Fotos eines interessanten Versuchs mit einem 3D-Drucker zukommen, die erahnen lassen, welche Bedeutung der dreidimensionalen Drucktechnik zukünftig in Bildung und Wissenschaftskommunikation zukommen könnte, wenn es darum geht, sehr kleine oder große Objekte im wörtlichen Sinne greifbar zu machen. Gedruckt hat er – basierend auf ESA-Daten (hier zu finden) – ein Modell des derzeit von der ESA-Raumsonde Rosetta untersuchten Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko im gängigen Maßstab 1 zu 25.000, womit man es zum Größenvergleich direkt auf eine entsprechend skalierte Landkarte legen kann. Das Modell entstand in etwa 30 Stunden Druckzeit in zwei Teilen, die anschließend miteinander verklebt wurden und sah vor der weiteren Bearbeitung so aus:

Kometenmodell

Und hier das gleiche Modell mit (einigermaßen realitätsnahem) matt-schwarzen Anstrich:

Komet

Wer 67P/Churyumov-Gerasimenko einmal selbst in die Hand nehmen möchte, kann das also demnächst in der (dank Crowdfunding inzwischen barrierefrei zugänglichen) Sternwarte tun.

Kommentare (6)

  1. […] die Genehmigung, zeitweise bis auf 10 km an das Kometenzentrum heran zu fliegen, es gibt ein Kernmodell aus dem 3D-Drucker – und neue Erkenntnisse über die Asteroiden Lutetia von Rosetta und Vesta von […]

  2. #2 wereatheist
    10. Oktober 2014

    Sehr schön!
    Und wenn das Produkt der Mühen tatsächlich auf einer 1:25.000 Karte (auf dem Tisch) zu sehen wär (natürlich Wernigeröder Umgebung), das wäre obercool.
    Der Tisch ist wohl eher grob gemasert? Auf meinem hier wär der Anschein 4 – 5 cm für die Modellgröße.

  3. #3 Florian Freistetter
    10. Oktober 2014

    Mir hat ein netter Leser auch gerade ein 3D-Modell des Kometen geschickt. Diese Drucker sind schon eine ziemlich coole Sache. Ich bin schon gespannt auf die Zeit, in der die Dinger Massenwerde werde und bei jedem zuhause stehen. Das wird sicher enorm interessant…

  4. #4 Heinz Oberhummer
    Wölbling, Österreich
    18. Juni 2015

    Wo kann man ein 3D-Modell von Tschuri erwerben?

  5. #5 Christian Reinboth
    20. Juni 2015

    @Heinz Oberhummer: Wenn ein 3D-Drucker vorhanden ist, kann man sich den für den Selbstdruck erforderlichen Datensatz bei der ESA herunterladen. Falls nicht, stelle ich gerne den Kontakt zu unserem Druckexperten her. Wenn das Modell für eine Schule oder eine Sternwarte benötigt wird, kann er vielleicht helfen. E-Mail an mich (creinboth@googlemail.com) genügt.

  6. […] Schmidko und Michael Koch – dem wir in der Sternwarte bereits dieses schöne Modell des Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko aus dem 3D-Drucker verdanken – sind nämlich zwei […]