Beim pool dagegen ist das Ziel, bereits im Anstoß möglichst eine oder mehrere Kugeln zu lochen. Dazu muss man den pulk der Kugeln mit möglichst hoher Energie auseinander treiben. Poolspieler verwenden deswegen oft spezielle “Breakqueue”, die besonders widerstandsfähig sind. (Sie sind im Inneren mit einem speziellen Einsatz aus höchstfestem TRIP-Stahl verstärkt und ansonsten mit Osmium und Rhenium beschwert, um möglichst hohe Stoßwucht zu erzielen – glaube ich jedenfalls.) Der Anstoß erzeugt deswegen – anders als der wohlklingende Ballkontakt beim Snooker – ein Geräusch, das irgendwo zwischen dem Abfeuern einer Armstrong-Kanone und dem Durchbrechen der Schallmauer durch eine F15 liegt.
Auch während des Spiels wird beim Snooker wesentlich häufiger auf Sicherheit gespielt als beim Pool – was schlicht und einfach daran liegt, dass es beim Pool eben meist doch einfacher ist, eine Kugel zu lochen. (Damit keine Missverständnisse entstehen und niemand mich jetzt herausfordert, beim Pool zu beweisen, dass ich als Snooker-Spieler das ja viel besser kann: Dadurch wird Pool nicht einfacher als Snooker – denn auch für euren Gegner ist es leichter, die Kugeln zu lochen…) Lange Sicherheitsduelle – die sich bei Profi-Snooker-Spielern über 20 Minuten und mehr hinziehen können – gibt es beim Pool normalerweise nicht, obwohl man natürlich auch dort auf Sicherheit spielen kann. Das Sicherheits-Spiel wird beim pool auch dadurch erschwert, dass bei jedem Stoß entweder eine Kugel fallen oder die Bande berühren muss, wenn ich die Regeln richtig verstehe – so wie beim Snooker einfach vorsichtig hinter eine farbige Kugel zu rollen, diese leicht zu berühren, damit der Gegner danach keine rote Kugel anspielen kann, ist deswegen im Pool nicht erlaubt, da muss sich immer ordentlich was auf dem Tisch bewegen.
Ob man lieber Pool oder Snooker spielt, ist also eine Frage des Geschmacks – der eine trinkt halt lieber Bier, der andere einen Cabernet Sauvignon. Trotz der geringfügigen Unterschiede haben die beiden Sportarten aber natürlich viel gemeinsam – und es gibt durchaus viele, die beides gern (und gut) spielen (während ich – auch nach zwei Jahren – auch im Snooker immer noch ziemlich grottig bin, was aber egal ist, weil es immer noch Spaß macht…)
Wenn ihr also Lust bekommen habt, selbst mal die eine oder andere Billard-Variante auszuprobieren, dann könnt ihr das am nächsten Wochenende tun. Eine Liste aller teilnehmenden Vereine gibt es bei der BillardArea, meinen Verein findet ihr dort auch. (Auch dieses Jahr wird es wieder eine Verlosung geben, bei der ihr ein Snooker-Queue oder eine Probemitgliedschaft in unserem Verein gewinnen könnt.) Voraussichtlich bin ich zumindest am Sonntag den ganzen Tag da – es sei denn, ein wegen der winzigen Ungenauigkeiten in der obigen Darstellung ungehaltener Pool-Spieler erwischt mich mit seinem Breakqueue…
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