Auch in diesem Bild ist es wichtig, dass man die Pfade der Elektronen gemeinsam betrachtet: Die Wahrscheinlichkeit für die unterschiedlichen Pfade des linken und des rechten Elektrons sind gekoppelt, und genau das führt dann am Ende dazu, dass die Energie des Systems sich verringert.
In diesem Bild kann man übrigens auch berücksichtigen, dass sich die beiden Elektronen (bzw. die Dipole) über ein elektrisches Feld beeinflussen, das man sich wiederum als aus Photonen bestehend vorstellen kann. Diese komplexere Betrachtung wird in dem zitierten Paper (s.u.) auch angesprochen (tatsächlich macht sie den Großteil aus, während das, was ich hier vorgeführt habe, auf nicht mal eine Seite passt…), aber ich gebe zu, dass ich mir diesen Aspekt nicht so genau angesehen habe.
Egal welches Bild ihr betrachtet: Die vdW-Wewi beruht darauf, dass die Energie der beiden Elektronen vom relativen Ort der beiden abhängt. Diese Korrelation hat auch dann einen Einfluss, wenn man berücksichtigt, dass der gesamte quantenmechanische Zustand vollkommen zeitunabhängig ist – trotzdem können die Orte der Elektronen sich beeinflussen. Dass auch Edelgase irgendwann flüssig und fest werden, verdanken wir nur diesen Korrelationen. Wieder einmal ein schönes – wenn auch etwas kompliziertes – Beispiel für die seltsamen Verwicklungen in der Quantenwelt.
Holstein, Barry R. “The van der Waals interaction.” American Journal of Physics 69.4 (2001): 441-449.
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