(inspiriert durch diesen Artikel bei evangelisch.de)
Linke Buchexperten vermissen sozialistische Geschichten in Kinderbüchern. Mit der Förderung sozialistischer Kinderliteratur versuchen sich linke Parteien gegen den Trend zu stellen.
“Also der Sozialismus ist groß und sehr, sehr mächtig. Er hat sich jede Menge Regeln ausgedacht und kann ziemlich ungemütlich werden, wenn man sich nicht daran hält. Aber sonst ist er sehr freundlich”, sagt der eine Genosse. “Er hat nur einen Nachteil”, ergänzt der andere Genosse. “Der Sozialismus ist unsichtbar.”
In seinem auch als Kinderbuch erschienen Theaterstück “An der Bastille um Acht” lässt Wilhem Hahn drei Revolutionäre darüber streiten, ob der gute Sozialismus wirklich gut ist, ob er alles regelt oder ob es ihn am Ende gar nicht gibt. Hahn ist damit einer der wenigen Autorn, die kindgerecht die große Frage nach der sozialistischen Arbeiterbewegung stellen.
Mangel an sozialistischen Geschichten
“Im erzählerischen Kinder- und Jugendbuch ist ein großer Verlust von Klassenkampf zu beobachten”, sagt Konny Jever, Geschäftsführerin des Vereins Sozialitisches Literaturportal. Das Literaturportal vergibt jährlich den Sozialistischen Buchpreis, der deutschsprachige Belletristik sowie Kinder- und Jugendliteratur auszeichnet.
Der Mangel an sozialistisch-marxistischen Geschichten führt Jever zum einen darauf zurück, dass die Nachfrage und das Interesse von Eltern sinke. Vor allem aber fehlen Schriftsteller, die sich an klassenkämpferische Geschichten wagten.
Diese Einschätzung teilt auch der Verfasser sozialistischer Kinderbücher und Direktor des trotzkistischen Bücher- und Medienhauses “Linksruck”, Michail Solomonowitsch Bogunekski: “Ich wünsche mir mehr profilierte Kinderbuchautoren, die sozialistische Stoffe erzählen.”
Förderung sozialistischer Kinderliteratur
Mit der Förderung sozialistischer Kinderliteratur versuchen sich die linken Parteien Deutschlands gegen den Trend zu stellen. So gibt das Gemeinschaftswerk der Kommunistischen Publizistik in der edition revolución auch Kinderbücher heraus. Die jüngste Veröffentlichung “In der Internationalen ist New Labour sozialistisch” ist als eines der schönsten Bücher des Jahres ausgezeichnet worden.
Auf der Parteigeschichte basiert “Wie war das bei der Oktoberrevolution”. Das Bilderbuch erhielt den diesjährigen Marxistisch-Leninistischen Kinder- und Jugendbuchpreis.
“Durch sozialistische Geschichten lernen Kinder, klassenkämpferisch zu denken”, sagt Michail Solomonowitsch Bogunekski. Kinder und Jugendliche könnten sich in den Erzählungen wiederfinden und erfahren, wie unterschiedlich die Genossen ihr Leben gestalten. Wenn Eltern und Kindern gemeinsam über solche Geschichten nachdächten, sei dies für beide Seiten eine sehr bereichernde Erfahrung: “Sozialismus als Teil unseres Lebens wird sich immer Wege in die Literatur suchen. Jede Zeit muss die Geschichten nur wieder neu erzählen.”
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Ernsthaft jetzt: Warum müssen wir schon den kleinen Kindern mit irgendwelchen Ideologien auf die Nerven gehen? Wir lassen Grundschüler keinen politischen Parteien beitreten und Kommunistischen Kinderbüchern stehen wir zu Recht skeptisch gegenüber. Aber wenns um Religion geht, dann ist Bibelpropaganda im Kinderfernsehen ganz normal und es wird nach mehr religiösen Inhalten in Kinderbüchern gerufen. Klar, mein Text oben ist hauptsächlich Unsinn 😉 Aber man stelle sich nur mal kurz vor, Sigmar Gabriel oder Gesine Lötzsch würden sich öffentlich darüber beschweren, dass es in der Kinderliteratur zuwenig linke Inhalte gäbe und das man sozialistische Kinderbücher fördern müsse. Würde euch das nicht ein klein wenig komisch vorkommen? Wenn ja – warum ist es dann ganz normal, wenn statt fehlender linker Ideologie die fehlende religiöse Ideologie angeprangert wird?
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