In der Lüneburger Heide kann man sehen, wie anderen Planeten unseres Sonnensystems die Erde beeinflusst haben. Nein, dort befindet sich kein astrologisches Zentrum und es geht auch nicht um Esoterik. Die Hohe Heide bei Wilsede ist das, was entstehen konnte als sich vor mehr als 100.000 Jahren das Eis zurück zog. In der Saale-Eiszeit schoben sich die gewaltigen Gletscher bis weit in den Süden. Ganz Skandinavien lag unter der Eisdecke die sich noch bis weit nach Deutschland hinein erstreckt hat. Dort wo die Gletscher aufhörten, bildeten sich Endmoränen. Dort reichte der Nachschub nicht mehr aus, um das schmelzende Eis zu ersetzen. Sand, Felsen und anderes Material das mit fließenden Eis transportiert wurde, wurde dort abgelagert. Und als sich die Gletscher am Ende der Kaltzeit wieder in den hohen Norden zurück gezogen hatten, war der Weg frei für die Lüneburger Heide.

IMG_3656 (Andere)

Eis- und Warmzeiten haben sich auf unserem Planeten abgewechselt, seit es die Erde gibt. Das Klima verändert sich ständig. Es gab Zeiten, in denen es wesentlich kälter war als heute und Zeiten, in denen die Temperaturen deutlich über dem heutigen Niveau lagen. Natürlich ist es die Sonne, die schlussendlich darüber bestimmt, wie viel Energie auf unseren Planeten gelangt. Aber sie ist nicht der einzige Himmelskörper, der das Schicksal der Erde bestimmt. Die leeren Weiten des Alls werden nicht nur von der elektromagnetischen Strahlung unseres Sterns durchdrungen, sondern auch von der Kraft der Gravitation.

Die Stärke dieser Anziehungskraft bestimmt, wie sich die Erde bewegt. In erster Näherung folgt sie einer elliptischen Bahn deren Form allein von der Sonne bestimmt wird. Sie versammelt fast die gesamte Masse des Sonnensystems und hat deswegen auch den größten Einfluss. Aber die Bahn unseres Planeten verändert sich. Nur wenn Erde und Sonne alleine im Universum wären, würden sie den immer gleichen Orbits folgen. Aber unsere kleine Ecke im Weltall teilen wir uns mit sieben anderen Planeten, die zwar alle zu wenig Masse haben, um die Erde aus dem Griff der Sonne zu reißen. Aber sie können zumindest ein klein wenig stören…

Die exakten Ellipsenbahnen, die Johannes Kepler im Jahr 1609 als fundamentale Struktur des Sonnensystems identifiziert hat, sind nur ein Modell. Ein Modell, in dem zwar jeder Himmelskörper von der Sonne beeinflusst wird, selbst aber keinerlei Gravitationskraft auf die anderen Planeten ausübt. In der Realität aber passiert genau das: Jeder Planet unterliegt der Anziehungskraft nicht nur der Sonne sondern auch von allen anderen Planeten. Die Stärke der störenden Kraft hängt von der Masse der Planeten und den jeweiligen Abständen ab. Und die Abstände wiederum werden von der Stärke der Anziehungskraft bestimmt. Es ist ein ewiger und komplexer Tanz. Die Bahnellipsen der Planeten werden größer und kleiner, sind mal mehr oder weniger rund und wackeln im Raum hin und her. Jede Änderung einer Bahn führt zu Änderungen der anderen Bahnen die wieder neue Änderungen hervorrufen – und so weiter. Die Wechselwirkung ist zu komplex, um mathematisch exakt erfasst zu werden. Es ist prinzipiell unmöglich, für alle Zeiten vorherzusagen, wie sich die Bahnen der Planeten verändern werden.

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Aber innerhalb gewisser Grenzen ist es möglich und was das für das Klima auf der Erde bedeutet, hat zu Beginn des letzten Jahrhunderts der Geophysiker Milutin Milanković erforscht. Je weniger kreisförmig die Erdbahn ist, desto größer sind die Unterschiede zwischen sonnennächsten und sonnenfernsten Punkt und damit auch die Unterschiede in der Energie, die auf die Erde gelangen kann. Heute kommt die Erde der Sonne am nächsten, wenn auf der Nordhalbkugel gerade Winter herrscht. Aber auch das ändert sich: Die Jahreszeiten werden durch die Neigung der Erdachse bestimmt und die ist in langsamer Veränderung begriffen. Außerdem zeigt die Achse im Laufe der Jahrtausende in unterschiedliche Richtungen und irgendwann werden wir den sonnennächsten Punkt erreichen, wenn gerade Sommer herrscht. All diese Veränderungen, das Wackeln und das Schwanken beeinflussen die Menge an Energie, die von der Sonne auf die Erde gelangen kann und die Effekte können sich verstärken oder gegenseitig abschwächen.

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Kommentare (37)

  1. #1 rollinger
    20. August 2014

    Toller Artikel! Man wundert sich wieso ein Sonnensystem nicht sofort auseinander fliegt.

    Die Faszination über die Mechanik im All wurden in mir durch die legendären Romane “Helliconia” geweckt.

  2. #2 Theodor Fonatane
    20. August 2014

    “Und als sich die Gletscher am Ende der Kaltzeit wieder in den hohen Norden zurück gezogen hatten, blieb die Lüneburger Heide übrig. …”
    … und auch das Havelland rund um Berlin.

  3. #3 Theo
    20. August 2014

    Fontane latürnich !

  4. #4 dude
    20. August 2014

    Doch leider ist das falsch, was Florian da schreibt. Nachdem sich die Gletscher zurückgezogen hatten, entstand erstmal ein ganz normaler Wald! Erst viel viel später wurde daraus durch Landwirtschaft und Viehzucht die Heide. Die Heide ist letztlich eine anthropogene Kulturlandschaft und nichts “natürliches”.

  5. #5 Florian Freistetter
    20. August 2014

    @dude: “Doch leider ist das falsch, was Florian da schreibt.”

    Kommt drauf an wie man es sieht. Die Lüneburger Heide IST eine Endmoräne. Ob da jetzt Bäume drauf wachsen oder Heidekraut ist egal (übrigens besteht ein Großteil der Lüneburger Heide aus Wald).

  6. #6 bikerdet
    20. August 2014

    Ich hatte dazu ja schon mal was geschrieben, jetzt ist dort wieder Wald. Als die Menschen begannen in der Umgebung von Lüneburg Salz zu sieden, holzten sie die ursprünglichen Wälder ab. Auf den Freiflächen weideten die ‘Heidschnucken’, eine urtümliche Schafrasse, und verhinderten das der Wald wachsen konnte. Die Arbeiter trugen Kleidung aus Schnuckenwolle und aßen das Shcnuckenfleisch. Seit vielen Jahren nun, bekommen wir das Salz fast kostenlos aus dem Meer. Salzsiedereien gibt es dort nicht mehr. Da die Wolle der Schnucken sehr rau und damit heutzutage praktisch unverkäuflich ist, nehmen auch die Schafherden ab. Es lohnt nicht mehr, meist halten sie nur noch Flächen für die Touristen frei.

    Grundsätzlich aber hat Florian natürlich Recht. Die Heide ist eine Endmoräne und der aktuelle Bewuchs ändert an der Geologie nichts.

  7. #7 rolak
    20. August 2014

    der aktuelle Bewuchs ändert an der Geologie nichts

    Das nicht, bikerdet, allerdings ist ‘Heide’ keine Bezeichnung für eine geologische Formation, sondern für einen Landschaftstyp – Heide heißt und ist die Gegend bei Lüneburg erst nach der anthropogenen Bewuchsänderung. Oder, wie wiki formuliert:

    Nach dem Ende der Weichseleiszeit (vor 115.000 bis 10.000 Jahren) entstanden auf dem Gebiet der heutigen Lüneburger Heide erste Wälder…

    (Fettung von mir)

  8. #8 bikerdet
    20. August 2014

    @ rolak :
    Okay, bei der Erbsenzählerei mache ich nicht mit. Willst Du Dich jetzt daran hochziehen, das ich nicht jedesmal anstatt ‘Heide’ ‘auf dem Gebiet der heutigen Lüneburger Heide’ geschrieben habe ??
    Falls Du es aber umumgänglich benötigst, ersetze doch einfach jedesmal die ‘Heide’ mit dem von Dir gefetteten Bandwurm. Aber Achtung ! NICHT bei den Heidschnucken. Ansonsten würden die ja ”Auf dem Gebiet der heutigen Lüneburger Heidschnucken’ heißen. Und das wäre wirklich übertrieben. Zumal es die zum Ende der Weichseleiszeit ebenfalls noch nicht gab. Wie Du hier nachlesen kannst, gibt es die Schnucken längstens seit 4000 v.Chr.

    https://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Domestiziert.html

  9. #9 rolak
    20. August 2014

    jetzt daran hochziehen

    Wer sich hier woran hochzieht, sei mal dahingestellt. Insbesondere sollten Menschen darüber nachdenken, die ein Beispiel zu einem Vorschlag-Strohmann ausstaffieren, oder, bikerdet? Flalls Dir das noch nicht reicht, kannst Du ja mal drüber nachdenken, warum

    Florian natürlich Recht. Die Heide ist eine Endmoräne

    ein Strohmann ist.

  10. #10 Florian Freistetter
    20. August 2014

    @rolak, @bikerdet: Ich denke, es sollte klar sein, dass ich nicht vor hatte, einen Fachartikel über die sozio-geologische Entwicklung der Lüneburger Heide zu schreiben. Ich fahre mit dem Fahrrad durch die Gegend und schreibe ein paar Erkenntnisse und Gedanken über den Klimawandel auf. Und im Norden Deutschlands wurde die Landschaft eben durch Eiszeiten gestaltet die wiederum u.a. durch den gravitativen Einfluss der Planeten auf die Erdbahn entstanden sind. Und die Geschichte wollte ich schreiben. Ich hätte die Geschichte auch in einer anderen norddeutschen Landschaft schreiben können – aber ich war eben gerade in der Heide… Kein Grund für Streit.

  11. #11 rolak
    20. August 2014

    wurde die Landschaft eben durch Eiszeiten gestaltet

    Alles unbenommen, Florian. Allerdings war dudes Korektur berechtigt, auch wenn ihr Tonfall etwas unangemessen war. Dein darauf folgender Kommentar, so zutreffend er in sich auch sein mag, geht letztendlich garnicht auf den Einwurf ein — doch bikerdets Versuch, Dir insgesamt recht zu geben weil Deine Nichtantwort in sich korrekt war, ist imho unterirdisch.

    Artikel mit Manko durchgewunken, dudes Kommentar und Deine Entgegnung ebenfalls, doch das Folgende war zuviel. Und nein, Streit ist es nicht.

  12. #13 dude
    20. August 2014

    Nur nochmal zur Klarstellung, was ich meinte: In dem Artikel kommt es für mich so rüber, dass nach dem Rückzug der Gletscher sich sofort die Heidelandschaft ausgeprägt hat, bzw. diese übrigbleibt. Dass das Relief bzw der Untergrund glaziologisch ist, ist unbestritten.
    Aber, wie Rolak richtig anmerkt, beschreibt der Begriff Heide eben eine geobotanische Landschaftsform (Definiert als “Landschaften mit einem Waldanteil 10 %”). Erst als die Böden durch anthropogene Nutzung ausgelaugt waren und dann “nur” noch vorwiegend Heidekraut wachsen kann, wurde es eine Heide. Und da zwischen Ende der Eiszeit und Entstehung der Heidelandschaft eben noch ein paar tausend Jahre vergingen, wollte ich darauf hinweisen, da der Satz, so wie Florian in formuliert hat, mindestens missverständlich, wenn nicht falsch ist.

    Nichts für ungut und es war nicht meine Absicht meinen Kommentar in einem “unangemessenen Tonfall” zu formulieren

  13. #14 dude
    20. August 2014

    da ging was schief: Heide ist definiert als

    “Landschaften mit einem Waldanteil 10 % “

  14. #15 dude
    20. August 2014

    Herrgott, kann diese Software keine Größer/Kleinerzeichen, oder warum verschluckt er das?!

    Also, Heide:
    Landschaften mit einem Waldanteil kleiner 40 % und einem Magerrasen- und/oder Heideanteil größer 10 %

  15. #16 Hans
    21. August 2014

    #15 dude

    Herrgott, kann diese Software keine Größer/Kleinerzeichen, oder warum verschluckt er das?!

    Text zwischen Grösser- und Kleinerzeichen wird als HTML-Tag interpretiert. Das HTML-Tag würde in dem Fall “40 % und einem Magerrasen- und/oder Heideanteil” lauten, was kein gültiges Tag ist und deshalb rausgeschnitten wird.

  16. #17 Florian Freistetter
    21. August 2014

    @dude: “Nichts für ungut und es war nicht meine Absicht meinen Kommentar in einem “unangemessenen Tonfall” zu formulieren”

    Dein Tonfall war auch nicht unangemessen. Und ich verstehe, was du mir sagen willst und verstehe, dass man meinen Satz falsch auffassen kann. Es ging mir darum, zu erklären, wie Eiszeiten die Landschaften der Erde gestalten. Und die Lüneburger Heide liegt in einem Gebiet, das von Eiszeiten gestaltet worden ist. Wir können jetzt alle noch ein paar Tage darüber streiten, ob der Satz “Die Hohe Heide bei Wilsede ist das, was übrig blieb als sich vor mehr als 100.000 Jahren das Eis zurück zog.” richig ist oder falsch. Er ist genau so richtig oder falsch wie der Satz: “Die Erde ist eine Kugel”.
    Ich habe nicht geschrieben, dass der Rückzug der Gletscher die Heide ENTSTEHEN hat lassen. Ich habe nur geschrieben, dass die Hohe Heide die Landschaft ist, die entstehen konnte, nachdem sich vor 100.000 Jahren dort das Eis zurück gezogen hat. Und – auch wenn ich nicht dazu geschrieben habe, dass die Heide eine u.a. von Menschen gemachte Landschaft ist weil das im Kontext des Artikels irrelevant war – das ist ja auch so. Bevor jetzt hier aber noch mehr Streit ausbricht (und wenn ich während des Pseudourlaubs, den ich gerade zu absolvieren versuche etwas nicht brauchen kann, dann sind es lange Kommentarstreits, die ich dann auch noch führen und moderieren muss) und die Diskussion über zulässige Vereinfachungen ausarten werde ich den Satz modifizieren.

    Bei der Sache mit dem Waldanteil meinte ich den Naturpark Lüneburger Heide (ich erinnere mich, irgendwo dort ein Schild gesehen zu haben, dass auf den hohen Waldanteil hingewiesen hat).

  17. #18 Karl Mistelberger
    21. August 2014

    > Diese Milanković-Zyklen resultieren in einer langsamen Veränderung des Klimas und einer periodischen Abfolge von Eis- und Warmzeiten.

    Wenn schon über den Begriff “Heide” gestritten wird so darf der Hinweis nicht fehlen, dass “Eiszeiten” verpönt sind: “Der Saale-Komplex, auch Saale-Kaltzeit oder Saale-Glazial (umgangssprachlich auch Saale-Eiszeit oder Saale-Zeit)”

    < Kleinerzeichen für dude, Google weiß mehr darüber: https://www.google.de/search?q=%26lt;

  18. #19 Florian Freistetter
    21. August 2014

    @Karl Mistelberger: “darf der Hinweis nicht fehlen, dass “Eiszeiten” verpönt sind:”

    Wie aber auch deinem Wikipedia-Zitat steht, ist umgangssprachlich der Begriff so in Gebrauch. Und mein Artikel ist ja kein geologischer Fachartikel. Umgangssprache ist also schon ok…

  19. #20 Karl Mistelberger
    21. August 2014

    > #15, dude, 20. August 2014
    > Also, Heide: Landschaften mit einem Waldanteil kleiner 40 % und einem Magerrasen- und/oder Heideanteil größer 10 %

    Mag schon sein, aber: “Die Lüneburger Heide ist eine große, geografisch überwiegend flachwellige Heide-, Geest- und Waldlandschaft im Nordosten Niedersachsens” meint die Wikipedia.

  20. #21 Adent
    21. August 2014

    @All
    Haben wir es jetzt? Ich sag nur Heidewitzka ;–)

  21. #22 Karl Mistelberger
    21. August 2014

    > #19, Florian Freistetter, 21. August 2014
    > Wie aber auch deinem Wikipedia-Zitat steht, ist umgangssprachlich der Begriff so in Gebrauch. Und mein Artikel ist ja kein geologischer Fachartikel. Umgangssprache ist also schon ok…

    Wenn es um Sprache geht, bin ich für einen pragmatischen Umgang. Wikipedia vermerkt lapidar: Eiszeit ist mehrdeutig. Selbst in der Umgangssprache ist ein eindeutiges Wort einem mehrdeutigen vorzuziehen.

  22. #23 Thomas
    21. August 2014

    “Haben wir es jetzt? Ich sag nur Heidewitzka ;–)”

    😉 der war gut. Danke…

  23. #24 Witold Ch.
    21. August 2014

    Zuerst ist es mal ein sehr guter Artikel, in dem der Gegensatz zwischen dem äusserst langsam sich bemrkbar machenden Auswirkungen der Milanković-Zyklen und den (höchst wahrscheinlich) aktuell sich immer mehr bemerkbar machenden anthropogenen Faktioren zur Klimaveränderung sehr klar herausgearbeitet ist.

    Aber vielleicht sollte Florian mal eine Velotour hier her in die Schweiz, in den Jura oder in die Alpen unternehmen, da gibt zwar keine so ausgeprägten Heiden, auch keine Heidschnucken mit kratzender Wolle, aber dennoch ausreichend Möränenlandschaften, und vor allem Auffaltungen und sonstige tektonische Besonderheiten.

    Was mich zur Frage führt, in wie weit die Plattentektonik und die damit verbundenen Bewegungen in der Erdkruste ebenfalls durch die verschiedenen planetarischen Anziehungs- und Gravitationskräfte mitverursacht worden sind und weiter verursacht werden.

  24. #25 Alderamin
    21. August 2014

    @Witold Ch.

    Was mich zur Frage führt, in wie weit die Plattentektonik und die damit verbundenen Bewegungen in der Erdkruste ebenfalls durch die verschiedenen planetarischen Anziehungs- und Gravitationskräfte mitverursacht worden sind und weiter verursacht werden.

    Dazu sind die Gezeitenkräfte der Planeten wegen ihrer großen Entfernung zu klein, allenfalls die Tiden durch Mond und Sonne tragen ein wenig zur Wärmeentwicklung des Erdkörpers bei: laut Wikipedia 3,75 Terawatt verglichen mit 47 TW an Wärmefluss aus radioaktivem Zerfall und Restwärme aus der Entstehung der Erde. Der Wärmefluss aus dem Inneren nach außen sorgt für Temperaturunterschiede, die Konvektion im Erdmantel antreiben, welche wiederum die Platten der Erdkruste in Bewegung versetzt.

  25. #26 Witold Ch.
    21. August 2014

    @ Alderamin

    Vielen Dank für die Hinweise. Wenn ich Dich richtig verstanden habe, sprichst Du damit die Mantelkonvektion im Erdmantel an, oder?

    (Laut wikipedia:
    … ein geringer Teil kann noch aus der Frühzeit der Erdentstehung stammen, was derzeit umstritten ist: gravitative Kompression, Aufprallenergie von Asteroiden und Meteoriten, Freisetzung potenzieller Energie bei Bildung des Erdkerns und Zerfall kurzlebiger radioaktiver Elemente.“)

  26. #27 Alderamin
    21. August 2014

    @Witold Ch.

    Wenn ich Dich richtig verstanden habe, sprichst Du damit die Mantelkonvektion im Erdmantel an, oder?

    Ja genau, denn diese bewegt die Erdkruste.

    (Laut wikipedia:
    “… ein geringer Teil kann noch aus der Frühzeit der Erdentstehung stammen, was derzeit umstritten ist

    In dem englischen Artikel werden 5-15 TW an primordialem Wärmestrom genannt. Wie man sieht, ist die Zahl relativ unsicher, während der Gesamtfluss mit 43-49 TW angegeben wird, also nur +/- 6,5% Toleranz.

    Wie sich die Gezeitenkräfte der Planeten zu der vom Mond verhalten, dazu hat Florian mal einen Artikel geschrieben.

    Beim Jupitermond Io ist es übrigens hauptsächlich die Gezeitenkraft (die der anderen großen Jupitermonde, wenn ich mich recht entsinne), die hauptsächlich zu seiner Erwärmung und dem resultierenden Vulkanismus führen. Der Io ist kleiner als die Erde und bewegt sich schneller relativ zu den anderen Monden als unser Mond zur Erde, wobei ihm außerdem die kleine Europa näher als der Erdmond der Erde kommt. Gerade kleine Körper haben in ihrer Nähe die stärkste Gezeitenkraft, diese resultiert nämlich aus der Differenz ihrer Gravitation an beiden Enden des betroffenen Objekts, und das Gravitationsfeld eines kleinen Körpers fällt über eine gegebene Strecke schneller ab als die eines großen Körpers.

  27. #28 Diburg
    21. August 2014

    Mal wieder zurück zum ursprünglichen Thema:
    Welcher Anteil des Klimawandels ist denn von uns gemacht, und welcher Anteil hat natürliche Ursachen? Würden wir ohne den von uns verursachten Klimawandel in Richtung Eiszeit oder Warmzeit gehen?

  28. #29 Diburg
    21. August 2014

    Habe nochmal alles durchgelesen und würde gern “Eiszeit” durch “Kaltzeit” ersetzen (bevor es zu Diskussionen über den Begriff kommt). 😉

  29. #30 Florian Freistetter
    21. August 2014

    @Witold: “Was mich zur Frage führt, in wie weit die Plattentektonik und die damit verbundenen Bewegungen in der Erdkruste ebenfalls durch die verschiedenen planetarischen Anziehungs- und Gravitationskräfte mitverursacht worden sind und weiter verursacht werden.”

    Also auf die Plattentektonik haben die anderen Himmelskörper keinen Einfluss. Das ist eine interne Sache der Erde…

  30. #31 dude
    22. August 2014

    @Diburg #28″Würden wir ohne den von uns verursachten Klimawandel in Richtung Eiszeit oder Warmzeit gehen?”

    Es würde Richtung Warmzeit gehen! Wir befinden uns mehr oder weniger noch in einer Kaltzeit.

  31. #32 dude
    22. August 2014

    Muss nochmal etwas genauer darauf eingehen, denn so, wie ich das geschrieben habe, ist es missverständlich.

    Also, wir befinden uns momentan in einer Eiszeit – dem Känozoischen Eiszeitalter. Eiszeit ist dann, wenn mindestens eine Polkappe vereist ist. Komplett eisfreie Polkappen stellen erdgeschichtlich den Normalzustand dar. Innerhalb dieses Eiaszeitalters befinden wir uns allerdings in einem Interglazial, also einer relativen Warmzeit nach Ende der letzten großen Vereisungsphase (Weichsel-Klatzeit).

    Je nachdem auf welcher Zeitskala man die heutige Situation betrachtet, kann man also deine Frage in beide Richtungen beantworten, da wir uns in einem Interstadial innerhalb eines Eiszeitalters befinden.

    Während das Eiszeitalter selber durch irdische Ursachen ausgelöst wurde (plattentektonische Prozesse) sind die Schwankungen innerhalb des Glazials auf die von Florian angesprochenen Milankovitch-Zyklizitäten zurückzuführen.

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