Damit erklärt sich auch diese “mysteriöse” Begebenheit, die Twietmeyer bei der Live-Übertragung der Phoenix-Sonde beobachtet hat:

“The woman interviewing a project engineer eventually
asked, “Will we be seeing color images?” The answer was “Yes
indeed, we will be seeing color images [short pause here in his voice]
in the future.” But she never asked why these images today were in
black and white today.”

So wie oben beschrieben waren eben die ersten Bilder in Graustufen; die Bilder die später gemacht werden, werden dann auch in Farbe sein. Aber Verschwörungstheoretiker sehen eben überall das Geheimnisvolle und Mysteriöse und spekulieren lieber wild drauf los anstatt sich zu informieren:

“Technically, there is NO reason for these live
images to not be in color except for one major reason – people will realize
that Mars isn’t red after all, but it has a blue sky almost identical
to that of Earth”

Ja – mit einem minmalen Aufwand an Internet-Recherche hätte man natürlich schnell rausgefunden das es genügen Gründe gibt, die Bilder so zu machen, wie sie gemacht wurden. Aber wilde Theorien aufstellen ist doch viel schöner:

“Color
image information is being sent to Earth right now, and there is no real
reason whatsoever not to show these historic, polar images from Mars in
black and white. Perhaps that’s was “processing” does to Mars
images – it alters them look so they will look like what NASA thinks the
public expects to see.”


Da stellt sich dann natürlich wieder die übliche Frage: Wenn die NASA wirklich so große Geheimnisse auf dem Mars zu verbergen hat, warum macht sie eine öffentliche Mission dorthin? Hätte sie die komplette Phoenixmission geheimgehalten, dann würde sie sich die ganzen Schwierigkeiten mit dem Fälschen der Bilder ersparen.

Naja – es wird wohl immer Menschen geben, denen die Realität nicht aufregend genug ist und die sich deswegen ihre eigene, mysteriöse und geheimnisvolle Welt erschaffen müssen. Ich finde die Bilder und Informationen die Phoenix bisher übermittelt hat faszinierend genug – und warte gespannt auf den weiteren Verlauf der Mission!

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Kommentare (10)

  1. #1 michael
    4. Juni 2008

    Ich könnte mir vorstellen, dass ein Grund ist warum man verschiedenfarbige Filter verwendet (anstatt wie bei normalen Digitalkameras vor jedes Pixel einen Roten, Blauen oder Grünen Filter zu setzen und diese dann auf dem CCD speziell anzuordnen), dass es überhaupt kein Problem ist einfach drei Bilder hintereinander zu machen. Man nimmt ja nichts auf was sich bewegt sondern auf dem Mars ist alles statisch (und wenn man Bewegung sehen will reichen wohl auch Graustufen). Ist das so?

    Und so ein Kamera hat dann auch die dreifache Auflösung. (Bei Digitalkameras muss man das unschön zusammenrechnen.) Außerdem dürfte man auch flexibler sein. Mit 7 (sind doch 7, oder?) Filtern für ganz verschiedene Wellenlängen dürfte man ein breiteres Spektrum abdecken (und kann im Gegensatz zur Digitalkamera mal eben wechseln) als nur mit drei Filtern.

    Ich hab zwar keine Ahnung von Sonden und deren Kameras, könnte mir das aber das als weitere gute Gründe vorstellen warum Phoenix’ Kameras nicht so wie unsere Digitalkameras funktionieren.

  2. #2 florian
    4. Juni 2008

    @michael: also von den speziellen Details der Phoenix-Kamera hab ich leider nicht so viel Ahnung. Ich werd mich aber mal informieren und dann Bescheid sagen. Aber vielleicht liest ja Ludmila hier mit und weiß Bescheid – die müsste sich da besser auskennen 😉

  3. #3 florian
    4. Juni 2008

    Ich hab grad mal nachgeschaut: die Robotic Arm Camera (RAC) wurde vom MPI für Sonnensystemforschung gebaut: “The RAC is a box-shaped imager with a double Gauss lens system, commonly found in many 35 mm cameras, and a charged-coupled device similar to those found on many consumer digital cameras. Two lighting assemblies provide illumination of the target area. The upper assembly contains 36 blue, 18 green, and 18 red lamps and the lower assembly contains 16 blue, 8 green, and 8 red lamps.” (mehr dazu hier) Zur zweiten Kamera, dem Surface Stereo Imager (SSI) wird u.a. angemerkt: “SSI has a 12-position color filter wheel ranging through optical to infrared wavelengths.” (hier).

  4. #4 L. Carone
    4. Juni 2008

    @michael: nimmt ja nichts auf was sich bewegt sondern auf dem Mars ist alles statisch

    Ganz klares Nein! Nur, weil der Mars eine tote Welt ist im Sinne von ohne sichtbares Leben, heißt das noch lange nicht, dass sich da nichts bewegt.

    Z.B. gibt es auf dem Mars hervorragende Bedingungen für Staubteufel – und wenn ich Staubteufel meine, dann spreche ich von wahren Monsterteilen an Staubhosen, die mehrere Kilometer (!) in den Marshimmel reichen und sich mit bis zu 80 km/h (?) (Muss ich nachschlagen…Wo ist denn die Doktorarbeit von der Christina…) bewegen.

    Spirit und Opportunity haben welche fotografiert und die Orbitkameras auch.

    Dann gibt es Staubstürme usw. Von wegen statisch. Ab und tut sich da schon was. Zwar nicht so oft, aber dennoch.

    Wie jetzt genau die Kamera auf Phoenix aufgebaut ist, kann ich Dir nicht sagen. Da würd ich mal auf der Missionswebseite mal nachschlagen.

  5. #5 michal
    4. Juni 2008

    Mit statisch meinte ich eher, dass es kein Problem ist drei Bilder in so vielleicht einer Sekunde zu machen, und das dann auf der Erde zu einen Farbbild zusammenzurechnen. Das muss man ja machen, wenn man Farbbilder haben will aber nur verschiedene Filter hat. Die Kamera hat anscheinend nicht 7 sondern 12 Filter (https://twitter.com/MarsPhoenix?page=2, das FAQ auf der Phoenix-Seite will grade nicht), und zusätzlich dazu sind diese Schwarz-Weißen-Fotos für die Ingenieure noch niedriger aufgelöst.

  6. #6 michael
    23. Juli 2008

    Das Phoenix-FAQ erklärt nun auch die genauen Gründe warum der SSI Filter verwendet und nicht eine „normale“ Bayer-Filtermaske wie in jeder Digitalkamera: Auflösung (drei mal höher) und weil man so nicht auf bestimmte Wellenlängen festgelegt ist und auch Bilder von Sachen machen kann, die Menschen nicht mehr sehen können.

    Nachteil ist, dass man logischerweise bewegte Objekte nur in S/W aufnehmen kann. Will man Farbbilder muss die Kamera drei Bilder mit drei verschiedenen Filtern machen (Rot, Grün, Blau), bewegt sich zwischen den Bildern etwas bekommt man einen Prisma-Effekt. Sehr schön zu erkennen ist das an den Rändern von Schatten welche sich natürlich bewegen. Da man aber mit dem SSI keine Fotos von Formel-1-Rennen machen will, kann man mit den Nachteil wohl sehr gut leben. Will man Fotos von bewegten Objekten hat man immer noch eine sehr hochauflösende S/W-Kamera an Bord.

    Irgendwo müssen also CCD-Chips ohne Bayer-Maske hergestellt werden. So einen Chip hätte sicher jeder S/W-Fotograf gerne in seiner DSLR, da diese Fotografen bisher immer 2/3 der möglichen Auflösung wegschmeißen müssen für Farbinformationen, die sie sowieso nicht brauchen. Diese Fotografen sollten mal mit den JPL reden 😉

  7. #7 michael przewrocki
    19. November 2008

    geht mal auf diese hochinteressante seite http://www.mars-news.de und schaut euch die geniale lösung der automatisch generierten farbbilder vom mars an. auf meiner seite seht ihr-leider nur sw-3dstereo-marspanoramen http://www.europanorama.ch.vu
    neuere viel bessere nur-panoramen in 3dstereo(tiefenwirkung) folgen baldmöglichst.
    es ist mir unerklärlich warum esa keine colorfarbbilder(beide teile) veröffentlicht. coloreinzelbilder(links/rechts) aus einem coloranaglyph zu generieren ist schwierig aber machbar. es gab mal eine online-konvertierung an der uni bremen-von einem berühmten professor.

    noch besser ist die sensationelle seite von jefferey williams http://www.marsunearthed.com
    leider braucht man für viele 3d-bilder eine anaglyph-brille, während auf meinen seiten die tiefenwirkung ohne hilfsmittel durch kreuzblick/schielen/cross-eye aber auch parallel sichtbar ist. bitte sendet dem betreiber von mars-news.de den link hierhin.

    danke einem stereo-applet kann man nur auf meinen seiten lange doppel-panoramen ohne hilfsmittel brille etc. betrachten. es ist die weltbeste lösung.

  8. #8 Marsianer
    12. März 2011

    Ja, der Himmel des Mars ist blau, der Sand NICHT rot und der Mars hat auch eine dichte und atembare Atmosphäre. Vom Mars kamen die Außerirdischen die uns genetisch geschaffen haben und die leben auch heute noch da. Sicherlich gab es auf dem Mars mal eine Katastrophe der ihn unbewohnbar machte und er verwüstete…oder eher versandete(?), höchstwahrscheinlich durch einen heftigen Impakt. Jedenfalls kamen die Außerirdischen dann zur Erde und wollten Gold abbauen das sie brauchten um ihre Atmosphäre zu stabilisieren aber die arbeit war ihnen zu schwer, ist ja auch kein Wunder wenn man von einem Planeten mit geringerer Schwerkraft kommt und auf einem Planeten mit schwererer Schwerkraft arbeiten will. Und so schufen sie aus dem Homo Erectus und durch zugabe ihrer Gene den Menschen damit er für sie das Gold abbauen konnte. Obs was gebracht hat und sie ihren Planeten retten konnten? Wissen wir nicht aber was wir wissen ist das es mittlerweile wieder erste Pflanzen, zumindestens am Südpol des Mars, gibt. Kann man hier auf dem ersten Foto des Links sehen:

    https://mmmgroup.altervista.org/e-trees.html

  9. #9 Florian Freistetter
    12. März 2011

    @Marsianer (aka “Helmut” aka “Top-Wissenschaftler”): Geh bitte woanders nerven. Und spam mir das Blog nicht mit Sockenpuppen voll.

  10. #10 Chris
    12. März 2011

    Hallo,
    @michael

    Irgendwo müssen also CCD-Chips ohne Bayer-Maske hergestellt werden. So einen Chip hätte sicher jeder S/W-Fotograf gerne in seiner DSLR, da diese Fotografen bisher immer 2/3 der möglichen Auflösung wegschmeißen müssen für Farbinformationen, die sie sowieso nicht brauchen. Diese Fotografen sollten mal mit den JPL reden 😉

    Sowas ist in fast jeder wissenschaftlichen SW Kamera drin. Die sind aber ziemlich teuer. Ich fürchte viel mehr, dass der Markt das für Hobbyisten einfach nicht hergibt. 😉

    Bewegungsfehler bei zeitversetzten Farbaufnahmen kann man, mit Verlust und Artefakten natürlich, korrigieren. Solang das Objekt nicht zu schnell ist, über die Wechelgeschwindigkeit von dem Revolver(?) erfährt man leider nichts und wie lange man da belichten muss weiß ich auch nicht.

    Das man die SW Bilder als Fakt für eine Verschwörung ansieht ist IMO sehr schwer zu fassen. Als ob man heute alle Bilder in Farbe machen würde…

    Farbe auf dem Bild an sich ist ja schon schwierig, das was als Licht auf der Marsoberfläche ankommt ist ja schon anders zusammengesetzt als das was durch unsere Athmosphäre kommt und zum Belichten benutzt wird.
    Ohne ordentliche Bildbearbeitung wird sowas eher ungewohnt aussehen, vor allem weil Digitalkameras unsichtbare Teile des Lichts mit erfassen, also Falschfarben produzieren.
    Diese Bearbeitung würde wahrscheinlich auch als böse Manipulation angesehen.

    Egal. Ich bin gespannt was da an Bildern kommt!