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Es handelt sich zwar nur eine künstlerische Darstellung – aber mit einem Planeten voller weißer Wolken, Kontinenten und blauen Meeren wie dem im Vordergrund kann man dort wirklich nicht rechnen. Dafür wäre es dort deutlich zu heiß!


Weißt du wieviel Planeten stehen….

Abgesehen von den drei Super-Erden wurden auf der Konferenz in Nantes auch noch einige andere Entdeckungen verkündet. Eine weitere Super-Erde mit 7.5 Erdmassen (wieder: das ist nur die minimale Masse des Planeten) wurde um den Stern HD 181433 entdeckt und bei einem weiteren Stern fand man einen Neptun-ähnlicher Planet mit 22 Erdmassen.
Michel Mayor (der Entdecker des ersten extrasolaren Planeten, 51 Pegasi b und auch beteiligt an der Entdeckung der drei Super-Erden ) meinte dazu:

Offensichtlich sind diese Planeten nur die Spitze des Eisbergs. Die Analyse all der Sterne, die mit HARPS untersucht worden sind zeigt, dass etwa ein Drittel aller sonnenähnlicher Sterne entweder Super-Erden oder Neptun-ähnliche Planeten mit Umlaufzeiten kleiner als 50 Tagen haben”.

Es ist also damit zu rechnen, dass wir in naher Zukunft noch sehr viel mehr kleinere Planeten entdecken werden! Mayors Kollege, Stéphane Udry, sieht das genauso:

“Es ist sehr wahrscheinlich das noch viele weitere Planeten exisitieren: nicht nur Super-Erden und Neptun-ähnliche Planeten mit längeren Perioden sondern auch erdähnliche Planeten, die wir bis jetzt noch nicht entdecken können. Wenn man die schon entdeckten Jupiter-ähnlichen Planeten hinzuzählt, kann man zu dem Schluß gelangen das Planeten allgegenwärtig sind.”

Ob sich irgendwo auf all diesen Planeten allerdings tatsächlich Leben entwickeln konnte ist wieder eine ganz andere Frage. Aber ich bin eigentlich überzeugt davon, dass wir sie in den nächsten zwanzig bis fünfzig Jahren beantworten werden können!


Weiterführende Informationen:

Ähnliche Artikel: Neuer kleinster Exoplanet entdeckt, Rätselhafte Ankündigung einer Entdeckung, Kein Leben ohne Mond?

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Kommentare (7)

  1. #1 Andylee
    17. Juni 2008

    Wow!

    Toller Artikel!
    Damit rückt Star Trek ja mehrere Lichtjahre näher *zwinker*

    Achja: vor wenigen Tagen war im TV eine Doku über Stargate und Wissenschaft, also die wissenschaftliche Grundlage der in Stargate verwendeten Sci-Fi-Elemente.

    Leider habe ich hier jetzt ein Dilemma:

    Ich habe auch eine Doku über Star Trek und Wissenschaft.

    In der SG-Doku sind Reisen durch ein Wurmloch theoretisch möglich (auch wenn man dabei zerfetzt wird, aber das ist eh nicht bezweifelt worden) während das die Star Trek Doku ablehnt und sagt, Reisen durch Wurmlöcher seien generell unmöglich, von wegen des Zeithorizonts.

    Was ist jetzt richtig?

  2. #2 florian
    17. Juni 2008

    @Andylee: Also da muss ich mich erst näher informieren. Kommt ja auch ausserdem drauf an, wie du ne Zeitreise definierst 😉 In die Zukunft geht sicher (sagt ja die Relativitätstheorie) – allerdings ohne Wurmloch.
    Wurmlöcher sind ja sowieso eine total hypothetische Angelegenheit – da konkrete Aussagen zu machen ist knifflig.

    Ich persönlich halte Zeitreisen (in die Vergangenheit) sowieso für unmöglich – das verursacht einfach zuviele Paradoxien und ist von vorn bis hinten unlogisch 😉

  3. #3 Christian
    18. Juni 2008

    Auch die Viele-Welten-Hypothese halte ich für nicht sehr glaubhaft (damit wird u.a. versucht, Vergangenheitsreisen theoretisch, unter Umgehung der von Florian erwähnten Paradoxien, zu umgehen). Mag sein, dass sie sich aus der Quantenphysik ableiten läßt, aber das ist nur ein Teilaspekt davon, das man m.E. nicht so einzelnd betrachten darf.

  4. #4 L. Carone
    23. Juni 2008

    Äh Florian…HARPS ist ein Instrument des Genfer Observatoriums, wird von denen betrieben und ist lediglich an ein ESO-Teleskop angeschlossen. Die Genfer sind da zu Recht sehr stolz drauf und wären nicht so begeistert, wenn Du deren Instrument mal eben der ESO zuschreibst.

    https://obswww.unige.ch/Instruments/harps/Welcome.html

    Nicht böse sein, aber da muss ich eine Lanze für die Kollegen aus Genf brechen 😉

  5. #5 Florian Freistetter
    23. Juni 2008

    @Ludmila: Oh… Danke für den Hinweis! Werde ich gleich ändern.

    Hier steht allerdings: “HARPS is the ESO facility for the measurement of radial velocities with the highest accuracy currently available.”. Das hat mich ein bisschen verwirrt 😉

  6. @Florian: Ok, das mit HARPS ist ein bisschen komplex und offensichtlich wird im PR-Geschäft…sagen wir mal “unsauber” formuliert. Kein Mensch möchte hören: An dem Gerät war der, die, das und 10 andere Institute beteiligt. Natürlich war die ESO auch maßgeblich beteiligt. Ohne die ESO wäre es nicht gebaut worden. Aber Michel Mayor vom Genfer Observatorium ist der PI des Instrumentes und damit letztendlich verantwortlich und außerdem war das Observatorium auch während des Baus eigentlich federführend und das sehe ich als ausschlaggebend.

    Die Zeiten sind halt vorbei, in denen immer nur eine Firma, eine Institution, ein Staat alleine für ein wissenschaftliches Großprojekt verantwortlich zeichnen und deswegen kann jeder Partner mit einer gewissen Berechtigung behaupten: Das ist meins.

    Ich find das zwar nicht gut, aber es ist in der PR wohl leider so.

  7. #7 Yadgar
    Qal'a-ye Nil, Bergisch-Afghanistan (linksrheinische Exklave)
    4. August 2019

    Bei der Definition der realen Masse bei der Doppler-Methode ist dir ein Fehler unterlaufen: es muss heißen Untergrenze_Masse mal *Kehrbruch* des Sinus des Sichtwinkels!