In Wahrheit sind es die Wissenschaftler die Weltuntergangsstimmung verbreiten!
“Die Wissenschaftler der NASA gehen so weit, dass sie aufgrund ihrer Hochrechnungen einen Kollaps für 2012 prognostizieren: weltweite Naturkatastrophen wie Erdbeben aund Überschwemmungen, Stromausfälle mit verheerenden Folgen. Ihr Szenario beschreibt einen finalen Zusammenbruch.
Ach du Kacke! Da hat die NASA wirklich nichts schönes vorhergesagt. Oder stimmt das vielleicht gar nicht. Überprüft man die Quellenangaben, dann sieht man, das Broers sich auf einen Bericht bezieht, über den ich hier schon mal geschrieben habe. Da geht es tatsächlich um Stromausfälle in Folge erhöhter Sonnenaktivität. Aber die wurden nicht für irgendein konkretes Datum “prognostiziert” und schon gar nicht für 2012.
Protuberanz (Bild: NASA)
Im weiteren Verlauf des Buches erwähnt Broers diese Schreckensprophezeiungen die die NASA angeblich getätigt haben soll, immer wieder und betont, dass wir doch lieber ihm vertrauen sollen:
Wenn wir uns von den panischen Warnungen einiger Wissenschaftler und den effekthascherischen Populisten einschüchtern lassen, werden wir den Ereignissen des Jahres 2012 hilflos ausgeliefert sein.
Wenn störts, dass es keine “panischen Warnungen” der Wissenschaftler gibt und das Broers selbst eine “effekthascherischer Populist” ist – Hauptsache man kann ein bisschen Dramatik aufbauen.
Nun gehts los mit dem ersten Kapitel (bisher waren wir noch beim Vorwort) und hier “erklärt” Broers den Kalender der Maya. Dabei erklärt er den amerikanischen Schriftsteller José Argüelles fälschlicherweise zum Entdecker des Tzolkien-Kalenders. Den kannten die Archäologen natürlich schon lange. Argüelles hat Ende der 80er ein esoterisches Buch über den Kalender geschrieben und den ganzen 2012-Mythos erst ins Rollen gebracht.
Dann behauptet Broers – diesmal ohne Quellenangabe – das die Astrophysiker herausgefunden hätten, die Sonnenflecken würden sich mit den selben Perioden ändern wie sie auch im Maya-Kalender verzeichnet sind. Das ist ebenfalls falsch.
Broers nimmt das aber trotzdem zum Anlass, weiter über die Sonne und ihre Aktivität zu schreiben und immer wieder auf (nicht existierende) Warnungen der NASA vor gewaltigen Zerstörungen und Chaos im Jahr 2012 hinzuweisen. Hier taucht auch Broers berüchtigter “Synchronisationsstrahl aus dem Zentrum der Milchstrasse” auf, den er nun tatsächlich auf “Gamma Ray Bursts” zurückführt. Dass es sich dabei um extragalaktische Phänomene handelt, die nichts mit der Milchstrasse zu tun haben, ignoriert er.
Danach berichtet Broers von seinen Untersuchungen der Sonne. Dank des Satelliten SOHO kann man “live” im Internet Aufnahmen der Sonne betrachten. Broers beschreibt, wie er auf diesen Bildern nach Sonnenflecken gesucht hat und dabei auf dramtische Aufnahmen gestoßen ist! Anscheinend sah er auf besagten Bildern nur auf der Rückseite der Sonne Aktivität. Und dann wird es noch spannender:
“Ich rieb mir die Augen. Etwas stimmte da nicht. Ich sah genauer hin und hielt den Atem an: Ein Objekt schien sich von der abgewandten Sonnenseite in den sichtbaren Bereich zu schieben. Was war dass? Ungeduldig wartete ich auf das nächste Bild (…) Ich musste mich eine halbe Stunde gedulden, bis die Aufnahme auf meinem Monitor erschien. Doch das Objekt war verschwunden.”
Broers spekuliert: da muss ein massereiches Objekt gewesen sein, dass die Sonnenaktivität auslöst. Und das es in einer halben Stunden verschwunden ist, muss es ein Objekt sein, dass über eine “Raum-Zeit-Steuerung” verfügt (woraufhin Broers eine Seite schlecht verstandender Relativitätstheorie einfügt). Aber bevor Broers sein Theorie weiter ausarbeiten kann, geschieht schreckliches:
“Umso überraschter war ich, als plötzlich genau diese Aufnahmen fehlten. Wieder und wieder gab ich Tag, Stunde und Minute der entscheidenen Kamerabilder in, doch es waren nicht jene, die ich in Erinnernung hatte. Sie existierten nicht mehr. Fast erschrocken schloß ich daraus, dass die NASA die Bilder aus dem Netz entfernt haben musste. Man hatte die Aufnahmen von der Rückseite der Sonne durch andere, völlig unauffällige ersetzt. Wie gelähmt saß ich vor dem Computer.”
Broers spekuliert noch ein bisschen weiter über die Vertuschungsversuche der NASA bevor er sich dann zur absurden These versteigt, dass Sonnenflecken nur auf der Rückseite der Sonne auftreten (und auch nicht durch die Sonnenrotation auf die Vorderseite gelangen). Grund dafür ist der geheimnisvolle “Planet X” der auf den gelöschten Aufnahmen der NASA zu sehen war.
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