Als das SETI-Projekt, also die wissenschaftliche Suche nach außerirdischen Lebewesen, im Mai wegen finanzieller Kürzungen eingestellt wurde, habe ich das als Anlass genommen um darüber nachzudenken, was uns Grundlagenforschung wert ist. 200000 Dollar, wie es scheint – denn so viel hat SETI an Spendengeldern einsammeln können und jetzt läuft das Projekt wieder!
Das Allen Telescope Array ist also wieder in Betrieb und lauscht am Himmel nach den Außerirdischen. Ok, viele werden das weiterhin als große Geld- und Zeitverschwendung ansehen. Und es stimmt: die Chance, dass SETI demnächst Botschaften von intelligenten Aliens auffängt, ist gering. Aber wenn es passieren sollte, dann wäre das wohl das dramatischte und beeindruckenste Ereignis in der Geschichte der Menschheit. Herauszufinden, ob wir wirklich die einzigen intelligenten Lebewesen im Universum sind oder nicht, ist eine Herausforderung, die es absolut wert ist, angenommen zu werden. Egal wie schlecht die Chancen auf Erfolg stehen. Oder, wie es das SETI-Team sagt:
“But like any worthwhile endeavor, the first challenge is unlikely to be the last. This is a journey that will last our lifetimes, as we continually strive to get closer to answering the kinds of questions that may one day change everything about our world. It won’t happen overnight, but with your support, it will happen.”
Neben SETI gibt es auch noch METI, also nicht “Search for Extraterrestrial Intelligence” sondern “Messaging to ExtraTerrestrial Intelligence” (ich habe früher mal kurz darüber berichtet). Damit bezeichnet man nicht die passive Suche nach Signalen von Aliens sondern den Versuch, selbst Nachrichten an Aliens abzuschicken (wie es z.B. 1974 bei der Arecibo-Botschaft der Fall war). Sowas finden ja auch viele Leute doof. Allerdings nicht wegen des angeblich verschwendeten Geldes sondern weil sie meinen, dass es vielleicht besser wäre, die Aliens, so sie denn existieren, nicht auch auf uns aufmerksam zu machen. Wer weiß schon, ob es sich bei ihnen um weise und fortschrittliche Vulkanier oder doch kriegslustige und mordende Klingonen handelt? Stephen Hawking z.B. ist der Meinung, wir sollten uns etwas zurückhalten, wenn es um darum geht, Nachrichten ins All zu schicken (was wir ja aber mit all unseren Funk- und Fernsehwellen sowieso ständig tun).
Auch Zach Weiner von Saturday Morning Breakfast Comics hat sich heute ein paar Gedanken über den Wunsch vieler Astronomen gemacht, Nachrichten an Außerirdische zu schicken 😉
Hmm – vielleicht sollten sich die Parasitologen mal an den Sternwarten umschauen. Wer weiß, was sie dort für Entdeckungen machen können 😉
Kommentare (35)