Wie gesagt – das gilt nur, wenn er wirklich Teil des Haufens ist. Um das zu verifizieren müssen noch weitere und genauere Beobachtungen gemacht werden. Aber wenn es stimmt, wäre es eine coole Sache. Diese vagabundierenden Planeten können uns viel über unser Universum verraten. Da sie keine Sterne umkreisen und deswegen auch nicht vom Licht eines Sterns überstrahlt werden, kann man sie viel besser direkt beobachten als die normalen Exoplaneten (vorausgesetzt, man hat sie erst mal gefunden). Die vagabundierenden Planeten sind entweder ganz alleine, ohne Stern, entstanden – dann können wir aus ihrer Beobachtung etwas über die Bedingungen bei der Sternentstehung lernen. Denn dann entstammen sie dem gleichen Material, aus dem sich auch die Sterne gebildet haben und unterliegen den selben Mechanismen. Sie sind aber keine Stern geworden, sondern nur kleine Planeten und wie so oft sind es gerade die Ausnahmen, die am interessantesten sind, wenn man einen Prozess wirklich verstehen will. Oder aber die vagabundierenden Planeten entstanden ganz normal und haben früher einen Stern umkreist. Da es aber in der Frühzeit eines Planetensystems recht wild zu geht, fliegen einige der Planeten aus dem System raus und bewegen sich danach allein durchs All. Eine genaue Untersuchung dieser Planeten kann uns also etwas über die Bedingungen zur Zeit der Planetenentstehung beibringen.
Demnächst wird an der Europäischen Südsternwarte das Spectro-Polarimetric High-contrast Exoplanet REsearch-Instrument oder kurz “SPHERE” installiert. Damit hofft man, noch viel mehr solcher vagabundierenden Planeten zu entdecken. Und was auch immer wir von CFBDSIRJ2149 und seinen Kollegen lernen werden: Lernen werden wir auf jeden Fall etwas und am Ende das Universum in dem wir leben besser verstehen als vorher. Und genau darum geht es ja.
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