In meiner Serie über Zufall und Wahrscheinlichkeit war heute das Gesetz der großen Zahlen an der Reihe. Große Zahlen sind für uns Menschen meistens ZU groß und wir haben Probleme, sie uns vorzustellen. Und ganz besonders verwirrend wird es, wenn andere Sprachen involviert sind. Wenn Amerikaner oder Briten von “Billion” sprechen, meinen sie dann eine Milliarde oder eine Billion? Der Numberphile-Videoblog nimmt sich des Problems an:

Kommentare (7)

  1. #1 Swage
    31. Dezember 2013

    Für uns deutschsprachige mit blick auf englisch/amerikanische “billion” tausend Millionen, sprich: eine Milliarde. Führt oft zu schwerwiegenden Fehlern in internationalen Projekten. Aufgrund der hohen Anzahl englischsprachiger Arbeiten ist das der.. germanischen Seite eher bewusst. Kritisch wird es wenn Amerikaner anfangen deutsches zu übersetzen. Da sollte man gerade wenn man aus unseren Breitengraden kommt immer ein wachsames Auge drauf haben um die Kollegen zu unterstützen und Fehlern vorzubeugen.

  2. #2 Statistiker
    1. Januar 2014

    Anatol Stefanowitsch hat sich dieses sprachlichen Problems bereits angenommen. Interessanterweise hat das Britisch erst nach dem WK II auf die amerikanische Variante umgeschwenkt, das Französische wieder auf die deutsche Variante.

    Unter einer Milliarde lässt sich übrigens sehr leicht etwas vorstellen: Wenn jeder Bürger der BRD jeden Monat einen Euro in einen großen Topf packt, hat man nach einem Jahr ne Milliarde zusammen….

  3. #3 Scharmane
    1. Januar 2014

    @Statistiker
    Naja das Blöde an dem Vergleich ist, dass man sich kaum die 81 Millionen Bürger der BRD als Haufen vorstellen kann. Soweit ich mich noch an Allg. Psy I zurückerinnern kann, fängt das Menschliche Gehirn an, schon ab 5-6 Elementen an, die Gesamtheit in kleinere Pakete (max. 3-4 Elemente) zu zerlegen. Alles darüber ist eher abstrakt-mathematisch. Lustig wird es beim Geldhaufen-Schätzen. Siehe den Hoax über die Penny-Strafe von Samsung an Apple.

  4. #4 Spritkopf
    1. Januar 2014

    Naja das Blöde an dem Vergleich ist, dass man sich kaum die 81 Millionen Bürger der BRD als Haufen vorstellen kann.

    Man könnte sich aber einen Güterzug bestehend aus 150 vierachsigen Güterwagen vorstellen. Den bräuchte man nämlich, wenn man die eine Milliarde Euro in Form von 1-Euro-Münzen transportieren wollte.

  5. #5 noch'n Flo
    Schoggiland
    2. Januar 2014

    Das ist genauso, wie mit der Wahrscheinlichkeit für 6 Richtige plus Superzahl im Lotto. Wären sich die Menschen alle über die Gewinnchancen im Lotto im Klaren, würde es wohl nur noch ein Bruchteil spielen.

    Als es die Superzahl noch nicht gab, hat es uns unser Mathelehrer die Wahrscheinlichkeit für 6 Richtige mal so visualisiert: “nehmt an, ihr fahrt mit dem Auto von Hamburg nach Mailand und kaut dabei Kaugummi – versucht mal, durch Ausspucken an einer beliebigen Stelle einen bestimmten Zentimeter der Strecke zu treffen”. Das hat uns dann doch sehr beeindruckt.

  6. #6 Till
    2. Januar 2014

    @noch’n Flo “nehmt an, ihr fahrt mit dem Auto von Hamburg nach Mailand und kaut dabei Kaugummi – versucht mal, durch Ausspucken an einer beliebigen Stelle einen bestimmten Zentimeter der Strecke zu treffen”

    Naja, da kommt dann ja noch die Gier dazu: Der richtige Vergleich mit dem Lotto lautet wohl: “Ihr gebt mir 1,50 Euro (oder wieviel kostet so ein einzellos inzwischen?) und dafür dürft Ihr auf der Strecke von Hamburg nach Mailand ‘nen Kaugummi ausspucken. Wenn Ihr den richtigen Zentimeter trefft, kriegt Ihr 1 Mio Euro.”
    Die Wette würden wohl wieder mehr Leute mitmachen. Das Problem ist einfach, das wir uns die Wahrscheinlichkeit im Lotto zu gewinnen (auch bei dem Kaugummivergleich) prinzipiell nicht vorstellen und vor allem auch nicht ins Verhältnis zum Einsatz (relativ gering) und dem potentiellen Gewinn (relativ hoch) setzen können. Die Kombination: Mangelndes mathematisches Vorstellungsvermögen und Gier wird da von der staatlichen (!) Lotterie gnadenlos ausgenutzt. Wer das versucht abzuschätzen und nicht ganz rational mathematisch durchrechnet und sich bewusst dagegen entscheidet, der fällt leicht darauf herein.

  7. #7 AP
    2. Januar 2014

    @till
    Ich glaube, dass es nicht einmal so sehr die Gier ist, vielmehr empfindet man kleine Risiken/Chancen als viel größer als sie es wirklich sind. In diesem Zusammenhang kann ich nur das Buch von Daniel Kahnemann “Thinking, fast and slow” wärmstens empfehlen.