Das Buch ist absolut hervorragend, enorm interessant, extrem spannend geschrieben und wenn es auch kein “lustiges” Buch an sich ist, ist es doch enorm faszinierend zu sehen, wie unverstanden so etwas fundamentales wie der menschliche Humor immer noch ist und was man trotz allem schon darüber herausgefunden hat. Ich kann “The Humor Code” nur absolut empfehlen!
Das Buch “One Summer: America 1927”* (auf deutsch im Oktober als “Sommer 1927”* erhältlich) von Bill Bryson hat natürlich den passenden Titel für den Sommerurlaub. Man kann es aber auch zu jeder andern Zeit lesen. Bryson ist ja glücklicherweise durch seine erfolgreichen früheren Werke mittlerweile berühmt genug, um es sich leisten zu können, so ein obskures Buch wie “One Summer” zu schreiben. Es geht darin um das, was zwischen Mai und September 1927 in den USA passiert ist. Um den berühmten Atlantik-Flug von Charles Lindbergh, die 60 Home Runs des Baseball-Spielers Babe Ruth, den Präsidenten Calvin Coolidge und die angeblichen Anarchisten Sacco und Vanzetti. Und jede Menge andere Leute und Ereignisse die eigentlich nicht wirklich etwas miteinander zu tun haben. Aber Bryson hat daraus trotzdem ein äußerst unterhaltsames Buch gemacht, das sich ideal als Urlaubslektüre eignet. Man kann sich von Thema zu Thema treiben lassen, sich über die seltsame Dinge wundern, die da in Amerika passiert sind und lernt ganz nebenbei viel über die 1920er Jahre. Es ist ein sehr seltsames Buch, aber man bekommt genau das, was auf den Titel steht: Die Geschichte des Sommers 1927 in Amerika. Lest sie, es lohnt sich!
Und wenn wir schon bei seltsamen Geschichten sind, dann habe ich zum Abschluss noch ein bisschen historische Astronomie für euch. Ich persönlich interessiere mich ja nicht nur für die astronomische Forschung an sich, sondern auch für die Menschen die sie betrieben haben und die teilweise sehr absurden Anekdoten, die es da zu erzählen gibt. Einige davon kann man im Buch “The Haunted Observatory: Curiosities from the Astronomer’s Cabinet”* von Richard Baum nachlesen. Zum Beispiel die Geschichte des Astronomen William Lassell, der im 19. Jahrhundert meinte, beim neu entdeckten Planeten Neptun Ringe gesehen zu haben. Eine Entdeckung, die zuerst von vielen bestätigt wurde, sich dann als Unsinn herausstellte, bevor schließlich die modernen Raumsonden die Existenz von Neptuns Ringen einwandfrei belegten – aber auch zeigten, dass diese Ringe unmöglich mit den damaligen Teleskopen gesehen werden konnten. Baum erzählt Geschichten über neu entdeckte Planeten, die wieder verschwanden, über Berge auf der Venus die es nicht gab und über “Lichtflocken”. Das Buch ist teilweise ein wenig technisch, weil es oft sehr ins Detail geht, wenn über Beobachtungsdaten gesprochen wird. Aber wer ein klein wenig Ahnung von Astronomie hat und an historischen Anekdoten interessiert ist, wird damit jede Menge Spaß haben!
Das gilt auch für das Buch “The Astronomical Scrapbook: Skywatchers, Pioneers, and Seekers in Astronomy”* von Joseph Ashbrook, das aber leider nur noch antiquarisch oder sehr teuer* zu kriegen ist. Darin sind Ashbrooks Kolumnen aus der Zeitschrift “Sky & Telescope” gesammelt, insgesamt 83 unterhaltsame Geschichten aus der Geschichte der Astronomie. Da geht es um Tycho Brahes goldene Nase, Astronomie in Grönland, die Sternwarte des Königs von Amerika, die teleskopbauende Clark-Familie, den nicht existierenden Mond der Venus und jede Menge andere Themen. Auch das ist ein ideales Urlaubsbuch mit schönen kleinen Geschichten, die man zwischendurch lesen und sich gleichzeitig unterhalten und informieren lassen. Es ist äußerst schade, dass das Buch so schwer erhältlich ist. Ich gebe mein Exemplar jedenfalls nicht her! Ich nehme es mit in den Urlaub!
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