Ein Astronom der einen neuen Asteroid entdeckt, wird seine Entdeckung also zu allererst einmal veröffentlichen. Und wie der Name schon sagt, sind diese Daten dann auch öffentlich verfügbar und für alle die Interesse daran haben im Internet abrufbar (und zwar hier). Andere Astronomen werden dann ebenfalls versuchen, den neuen Asteroid zu beobachten um die Entdeckung zu bestätigen. Je mehr Daten vorhanden sind, desto besser lässt sich dann auch die Bahn des Asteroiden berechnen. Hat man genug Daten gesammelt, dann kann man entweder feststellen, dass er sich weit entfernt von der Erde bewegt und keine Gefahr einer Kollision besteht. In manchen Fällen kann es aber auch vorkommen, dass man einen Asteroid findet, der sich der Erde nähert. Das Problem ist allerdings, dass keine Beobachtung komplett fehlerfrei ist. Messungen können nie beliebig genau angestellt werden und daher kann man die Bahn eines Asteroiden auch nie völlig exakt berechnen. Im Prinzip lässt sich nur ein mehr oder weniger großer Korridor im Weltall angeben, durch den sich der Asteroid hindurch bewegen muss. Wo genau er das tut, ist (vorerst) allerdings noch unbekannt. Und sollte sich zufällig auch die Erde in diesem Korridor befinden, dann besteht zumindest theoretisch die Wahrscheinlichkeit einer Kollision.
In so einem Fall werden dann noch mehr Beobachtungen angestellt und je mehr man davon hat, desto kleiner wird der Korridor. Dann stehen die Chancen gut, dass die Erde irgendwann nicht mehr in dem Korridor liegt und eine Kollision ausgeschlossen werden kann. Erst wenn der Korridor auf die Breite der Erde geschrumpft ist und immer noch mitten durch unseren Planeten führt, kann man tatsächlich einen konkreten Asteroideneinschlag vorhersagen! Das ist bis jetzt allerdings noch nie vorgekommen und es ist derzeit auch kein Asteroid bekannt, der in Zukunft mit der Erde kollidieren wird!
Das heißt nicht, dass das niemals der Fall sein wird. Wir wissen, dass Asteroiden in der Vergangenheit mit der Erde zusammengestoßen sind und das sie das auch in Zukunft tun werden. Nicht jede Kollision ist unbedingt katastrophal: Als zum Beispiel im Jahr 2013 ein kleiner Asteroid in Russland einschlug gab es zwar jede Menge Aufregung, aber keine Todesopfer. Aber – und das ist der wichtige Punkt! – all das findet öffentlich statt. Wenn Astronomen in Zukunft wirklich einmal einen Asteroid finden sollten, bei dem mit Sicherheit feststeht, dass er mit der Erde kollidieren wird, dann lässt sich das nicht geheim halten. Dann wüssten von Anfang an alle Bescheid und so eine Nachricht würde auch entsprechend in allen Medien verbreitet werden!
Asteroideneinschläge sind Naturkatastrophen, die stattfinden können. Es sind aber auch Naturkatastrophen, die wir vorhersehen können und gegen die wir etwas tun können (siehe dazu meine Serie über Asteroidenabwehr: Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4, Teil 5). Asteroideneinschläge sind aber auch ein Thema, mit dem man Menschen Angst einjagen und vor allem viel Aufmerksamkeit bekommen kann. Und deswegen werden auch in Zukunft immer wieder dubiose Internetseiten oder Verschwörungstheoretiker bei YouTube die Angst vor den Asteroiden ausnutzen, um genau diese Aufmerksamkeit zu bekommen.
Also lasst euch nicht verarschen! Nur weil irgendwer irgendwo behauptet, dass ein Asteroid mit der Erde kollidiert, muss das noch lange nicht stimmen. Und gerade in diesem Fall ist es sehr leicht, selbst herauszufinden, ob es sich bei dieser Nachricht um Unsinn handelt oder nicht. Schaltet einfach den Fernsehapparat ein: Wenn dort keine aufgeregten Wissenschaftler mit Journalisten über den bevorstehenden Weltuntergang diskutieren, dann wird es auch keinen Weltuntergang geben! Und wer tatsächlich der Meinung sein sollte, dass alle Medien sowieso immer nur lügen, der kann sich gerne die neuesten Asteroidendaten selbst ansehen und selbst nachrechnen, ob seine Bahn uns zu nahe kommt oder nicht…
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