Steht die Venus in unterer Konjunktion, kann der Minimalabstand zur Erde bis auf 38 Millionen Kilometer schrumpfen. Aber auch hier gilt wieder: Die Bahnen ändern sich und dieser Wert wurde zwar in der Vergangenheit erreicht (vor ungefähr 400.000 Jahren); die Abstände bei zukünftigen unteren Konjunktionen sind allerdings etwas größer. Das nächste Mal kommen sich Venus und Erde am 15. August 2015 besonders nahe und werden dann 43 Millionen Kilometer voneinander entfernt sein. Am 25. März 2017 sind sie sich mit 42 Millionen Kilometer noch ein bisschen näher.
Die Nähe der Venus zeigt sich auch ganz offensichtlich beim Blick auf den abendlichen (oder morgendliche) Himmel. Das, was man oft “Abendstern” oder “Morgenstern” nennt, ist natürlich kein Stern, sondern die Venus. Sie leuchtet wegen ihre Nähe zur Erde meistens heller als jeder andere Himmelskörper und wird nur noch vom Mond und natürlich der Sonne selbst übertroffen. Selbst der Mars kann sie nicht übertreffen. Auch wenn er der Erde manchmal sehr nahe kommt, ist er eben doch viel kleiner als die Venus, die fast so groß wie die Erde selbst ist.
Zusammengefasst: Die Venus kann der erdnächste Planet sein, muss es aber nicht unbedingt. Die Venus kann sich bis auf 261 Millionen Kilometer von der Erde entfernen und sich bis auf rund 40 Millionen Kilometer nähern. Der Abstand zum Mars schwankt zwischen 56 Millionen und 441 Millionen Kilometer. Damit gibt es genug Möglichkeiten, bei denen nicht die Venus, sondern der Mars zumindest kurzfristig zu unserem nächsten Nachbar im All werden kann. Die Frage “Welcher Planet ist der Erde am nächsten” ist also gar nicht so einfach zu beantworten, wie sie zu sein scheint. Es kommt immer darauf an, wann man fragt 😉
Mehr Antworten findet ihr auf der Übersichtsseite zu den Fragen, wo ihr selbst auch Fragen stellen könnt.
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