Dem Hund, der mich gebissen hat, mache ich ja keinen Vorwurf. Der hat das getan, was er als Hund offensichtlich in dieser Situation für richtig erachtet hat. Und da der Hund ein Hund ist und kein Mensch, muss das nicht mit meiner Vorstellung von “richtig” übereinstimmen. Aber was in Hundehaltern vorgeht, die ihr Tier in einem Naturschutzgebiet nicht nur ohne Leine frei herumlaufen lassen, sondern dann auch noch außerhalb ihrer Sichtweite: Das ist mir in diesem Fall ebenso so schleierhaft wie die Motivation des Tiers!
Gestern konnte ich meine Runde dann zum Glück ohne weitere Vorfälle beenden. Ich hab zwar noch zwei weitere Hunde getroffen: Einen angeleint, mit seinem Besitzer. Und einen, der auf einem Feld außerhalb des Naturschutzgebietes frei herumlief und mit seiner Besitzerin Ball spielte. Kein Problem also und das ist auch in den meisten anderen Fällen so, in denen ich auf Hunde treffe. Aber jeder neue “erste Kontakt” ist trotzdem unangenehm, weil man nie weiß, was einen erwartet.
Und auch beim “ersten Kontakt” mit Außerirdischen – sofern er denn irgendwann stattfinden sollte – könnten die Dinge nicht so laufen, wie wir uns das erwarten. Genau so wenig wie ich wusste, was den Hund der mich gebissen hat, so aggressiv gemacht hat, können wir wissen, ob wir Menschen nicht vielleicht irgendwas tun, das die Aliens “aggressiv” macht (Falls “Aggression” überhaupt eine Kategorie ist, die sich hier anwenden lässt). Vielleicht gefällt ihnen – im übertragenen Sinn – einfach nur die Farbe unseres Planeten nicht und wer weiß, ob sie uns dann auch nur ein wenig ins Bein beißen…
Für die Frage nach der Kommunikation mit Außerirdischen gibt es keine wirkliche Lösung. Wir können uns zwar weiterhin Botschaften ausdenken von denen wir glauben, das sie allgemein verständlich sind und solche Vorhaben sind durchaus sehr instruktiv. Aber eben hauptsächlich für uns Menschen. Ob sie bei der Kontaktaufnahme mit intelligenten Wesen helfen können, die keine Menschen sind, kann sich erst zeigen, wenn es so weit ist. Dafür können wir keine Ahnung haben, wie Aliens denken und ob sie das auf eine Art und Weise tun, die auch nur annähernd etwas mit dem zu tun hat, was in unseren Köpfen abgeht.
Bei den Hunden ist die Sache nicht ganz so hoffnungslos. Da haben wir ja zumindest die Hundebesitzer als Dolmetscher. Aber auch die vergessen leider oft, dass nicht alle ihr Tier so gut kennen wie sie und vor allem ihr Tier sich nicht gegenüber allen so verhält wie ihnen gegenüber. Und sind dann leider oft sehr verärgert, wenn nicht jeder sofort anerkennen will, das ihr Hund ganz “lieb” ist und deswegen angeblich frei herumlaufen kann. So wie die Dame, deren Hund mir vor ein paar Wochen auf einem Waldweg in Österreich begegnet ist und der mich auch ankläffte, ansprang und trotz Kommandos der Besitzerin nicht davon ablassen wollte (zum Glück war es nur ein sehr kleiner Hund – was die Sache aber nicht weniger nervig macht). Oder so wie das junge Mädchen, das mir im Pfälzer Wald mit einem Schäferhund begegnet ist, der fast so groß war wie sie selbst und der mich so aggressiv anging und anbellte, dass das Kind ihn kaum festhalten konnte: “Das tut der sonst nie. Der ist ganz lieb”. Nutzt mir nur halt leider auch nix, wenn er das sonst nie, jetzt aber doch tut…
Na ja – meine Laufrunde habe ich dann bei Sonnenschein beendet; diesmal ohne Hundebiss. Das bleibt hoffentlich auch in Zukunft so – aber man weiß eben nie wirklich, was im Kopf so eines Tieres vor sich geht. Und darum würde ich mir von den Hundebesitzern wünschen, dass sie ihre Hunde entweder so gründlich erziehen, dass sie mit der Begegnung mit einem Läufer kein Problem haben. Oder wenn das nicht möglich ist, das Tier eben einfach nicht frei herum laufen lassen!
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