Das, was durch die Rinnen des Mars geflossen ist, war also Wasser. Flüssiges Salzwasser. Direkt nachgewiesen hat man das flüssige Wasser allerdings immer noch nicht. Aber das war auch nicht zu erwarten. Bei den Bedingungen die dort herrschen müsste man schon ziemliches Glück haben, genau in einem der kurzen Momente hinzusehen, in dem es dort ein bisschen “plätschert”…
Wie gesagt: Diese Antwort auf die Frage “Gibt es Wasser auf dem Mars?” wird einige vielleicht nicht zufrieden stellen. Einerseits bestätigt sie “nur” das, was man schon lange und aus guten Grund vermutet hat. Die Indizien waren bisher schon so dicht und überzeugend, dass diese Bestätigung keine große Überraschung ist. Viele hätten sich vielleicht eine Entdeckung gewünscht, die ein wenig “spektakulärer” ist. Aber einerseits sind diese Ergebnisse spektakulär! Vermutungen und Hypothesen können noch so überzeugend vorgebracht werden; am Ende zählt in der Wissenschaft nur die reale Beobachtung eines Phänomens. Und die fehlte bisher. Andererseits funktioniert Forschung halt auch nicht so, wie man sich das immer noch viel zu oft vorstellt. Die “Heureka”-Momente in denen von heute auf morgen eine welterschütternde Entdeckung quasi aus dem Nichts gemacht wird, gibt es – wenn überhaupt – nur extrem selten. Typischerweise funktioniert Wissenschaft genau so wie im Fall der Frage nach dem Wasser auf dem Mars: Im Laufe von Jahren oder Jahrzehnten machen viele verschiedene Forscher viele verschiedene kleine Entdeckungen und Beobachtungen, die sich zu einem immer überzeugenderen Bild verdichten. Der Weg zur Erkenntnis wird Schritt für Schritt zurück gelegt und nicht durch einen einzigen riesigen Sprung.
Und auf dem Mars gibt es noch viele Schritte zu gehen! Wir haben noch lange nicht alles herausgefunden, was man dort herausfinden kann. Ganz im Gegenteil: Wir haben gerade erst angefangen. Wie häufig ist das Wasser dort wirklich? Wie oft taut das Eis auf? Unter welchen Bedingungen? Wie sieht es unter der kalten Oberfläche aus? Wie war es früher? Gab es früher dort Leben? Gibt es heute noch Leben? Und so weiter… Fragen gibt es noch genug. Bis wir die Antworten finden wird es noch ein wenig dauern und wenn wir sie finden, wird es ein kontinuierlicher Prozess sein. Aber das Wichtige ist, nie mit der Suche aufzuhören, auch wenn es lange dauern sollte!
P.S. Frage an die Verschwörungstheoretiker: Ob die Pressekonferenz zu diesem Thema wohl nur zufällig mit dem Kinostart von “Der Marsianer” zusammenfällt?
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