Wie immer wenn die NASA eine Pressekonferenz ankündigt, gibt es jede Menge Aufregung bzw. Hysterie (je nach Medium). Egal aus welchen Themenbereich die zu verkündenden wissenschaftlichen Ergebnisse stammen: Es gibt immer Leute, die dabei dann zum Beispiel sofort an die Entdeckung außerirdischen Lebens denken. Und wenn man das auch zwar nicht komplett ausschließen kann, ist die Realität dann doch meistens nicht ganz so dramatisch. Obwohl die wissenschaftliche Ergebnisse natürlich trotzdem enorm beeindruckend sind! Aber es handelt sich eben um wissenschaftliche Ergebnisse und nicht die Handlung einer Science-Fiction-Geschichte.

Aktuell geht es um Wasser. “Wasser auf dem Mars” ist ein Thema, das sehr weit zurück reicht. Schon im 18. Jahrhundert spekulierten Astronomen über die Existenz von “Marskanälen” und entsprechenden Bewohnern, die diese Bewässerungssysteme angelegt haben. Später, als der Planet durch Raumsonden erforscht wurde, stellte man dann fest, dass dort nur eine kalte, leblose und trockene Wüste zu finden ist. Wasser in großen Mengen gibt es nur an den Polen und nur in gefrorener Form. Bohrungen die im Rahmen der Phoenix-Mission im Jahr 2008 durchgeführt wurden, haben das Eis in kleineren Mengen dann auch einwandfrei im Marsboden selbst nachgewiesen.

Die geologischen Strukturen die man überall auf dem Mars beobachten kann deuten auch darauf hin, dass dort früher flüssiges Wasser an der Oberfläche existiert hat. Der Planet war kurz nach seiner Entstehung viel wärmer, hatte eine dichtere Atmosphäre und es gab Wasser, Seen, Meere und Flüsse. Heute sieht man nur noch die ausgetrockneten Becken und Flussläufe. Die aber vielleicht nicht völlig trocken sind. Immer wieder findet man Spuren die nahelegen, dass das Eis unter Umständen kurzfristig und lokal auftauen und dann als Wasser über die Oberfläche fließen kann (siehe zum Beispiel hier). Es sind vor allem die Rinnen, die man in den Dünen des Mars findet, die ein Zeichen dafür sein können. Hier ist ein Beispiel dafür – das Bild stammt aus dem Jahr 2010:

Man erkennt die Rinnen sehr gut und sie sehen tatsächlich so aus, als könnte dort Wasser herab gelaufen sein. Aber das ist nicht die einzige Möglichkeit. Genau so gut könnte es Sand gewesen sein oder auch (Kohlendioxid)Eis, das sich bewegt hat. Wenn es warm wird und das Eis auftaut und verdampft, kann sich Sand und Gestein lösen und die Dünen herab kullern. Auch solche Ereignisse hat man schon quasi “live” beobachtet.

Die große Frage (bzw. eine der großen Fragen) bei Mars ist also weiterhin: Gibt es dort heute noch eine Möglichkeit, dass flüssiges Wasser an seiner Oberfläche existiert? Und darauf gibt es nun eine neue Antwort. Eine Antwort, die äußerst informativ ist aber viele vielleicht dennoch nicht zufrieden stellen wird…

Lujendra Ojha vom Georgia Institute of Technology (der eine sehr interessante Homepage hat) und seine Kollegen haben Bilder analysiert, die vom Mars Reconnaissance Orbiter (MRO) aufgenommen wurden. Diese Sonde macht schon seit Jahren hochauflösende Bilder der Marsoberfläche und auch sie zeigen die Strukturen die so aussehen, als würde an den Hängen des Planeten irgendwas fließen. Das Problem bisher war, dass man dieses “irgendwas” nicht einwandfrei identifizieren konnte. “Normales” Wasser ist auf dem Mars ja nicht zu erwarten, denn die Temperaturen steigen nur selten und kurz über den Gefrierpunkt. Aber es ist durchaus möglich, dass das Wasser mit verschiedenen Salzen vermischt wird. Und wie jeder weiß, der im Winter schon mal einen Bürgersteig enteisen müsste: Mit Salz senkt man den Punkt an dem Eis flüssig wird. Salzwasser kann also auch am kalten Mars flüssig sein. Das ginge dann auch schon, wenn es “nur” noch -20 Grad Celsius kalt ist.

Und wenn das so ist, dann sollten sich in den Rinnen auch entsprechende Salzkrusten finden die mit spektroskopischen Aufnahmen identifiziert werden können. Zumindest dann, wenn die Auflösung gut genug ist und das war sie bis jetzt leider nicht. Die Spektrografen von MRO konnten nichts sehen, was kleiner als 18 Meter ist. Ojha und seine Kollegen haben sich nun eine Methode ausgedacht, mit der sie nicht nur Bilder, sondern auch einzelne Pixel auswerten können und haben damit genau die erwarteten Spuren von Salzhydraten gefunden: Wasser, eingeschlossen in Salzkristalle.

Darstellung der Daten mit denen die aktuellen Ergebnisse gewonnen wurden. Das Bild ist keine echte Aufnahme sondern  zeigt Falschfarbenaufnahmen die über ein digitales Modell der Marsoberfläche gelegt wurden. Die Höhenunterschiede sind verzerrt dargestellt um die interessanten Details besser sichtbar zu machen. Die Rinnen, die durch kürzlich fließendes Salzwasser entstanden sind, sind in schwarz im linken Teil des Bildes zu sehen (sie sind ca. 100 Meter lang). Bild: NASA/JPL/University of Arizona

Darstellung der Daten mit denen die aktuellen Ergebnisse gewonnen wurden. Das Bild ist keine echte Aufnahme sondern zeigt Falschfarbenaufnahmen die über ein digitales Modell der Marsoberfläche gelegt wurden. Die Höhenunterschiede sind verzerrt dargestellt um die interessanten Details besser sichtbar zu machen. Die Rinnen, die durch kürzlich fließendes Salzwasser entstanden sind, sind in schwarz im linken Teil des Bildes zu sehen (sie sind ca. 100 Meter lang). Bild: NASA/JPL/University of Arizona

Das, was durch die Rinnen des Mars geflossen ist, war also Wasser. Flüssiges Salzwasser. Direkt nachgewiesen hat man das flüssige Wasser allerdings immer noch nicht. Aber das war auch nicht zu erwarten. Bei den Bedingungen die dort herrschen müsste man schon ziemliches Glück haben, genau in einem der kurzen Momente hinzusehen, in dem es dort ein bisschen “plätschert”…

Wie gesagt: Diese Antwort auf die Frage “Gibt es Wasser auf dem Mars?” wird einige vielleicht nicht zufrieden stellen. Einerseits bestätigt sie “nur” das, was man schon lange und aus guten Grund vermutet hat. Die Indizien waren bisher schon so dicht und überzeugend, dass diese Bestätigung keine große Überraschung ist. Viele hätten sich vielleicht eine Entdeckung gewünscht, die ein wenig “spektakulärer” ist. Aber einerseits sind diese Ergebnisse spektakulär! Vermutungen und Hypothesen können noch so überzeugend vorgebracht werden; am Ende zählt in der Wissenschaft nur die reale Beobachtung eines Phänomens. Und die fehlte bisher. Andererseits funktioniert Forschung halt auch nicht so, wie man sich das immer noch viel zu oft vorstellt. Die “Heureka”-Momente in denen von heute auf morgen eine welterschütternde Entdeckung quasi aus dem Nichts gemacht wird, gibt es – wenn überhaupt – nur extrem selten. Typischerweise funktioniert Wissenschaft genau so wie im Fall der Frage nach dem Wasser auf dem Mars: Im Laufe von Jahren oder Jahrzehnten machen viele verschiedene Forscher viele verschiedene kleine Entdeckungen und Beobachtungen, die sich zu einem immer überzeugenderen Bild verdichten. Der Weg zur Erkenntnis wird Schritt für Schritt zurück gelegt und nicht durch einen einzigen riesigen Sprung.

Und auf dem Mars gibt es noch viele Schritte zu gehen! Wir haben noch lange nicht alles herausgefunden, was man dort herausfinden kann. Ganz im Gegenteil: Wir haben gerade erst angefangen. Wie häufig ist das Wasser dort wirklich? Wie oft taut das Eis auf? Unter welchen Bedingungen? Wie sieht es unter der kalten Oberfläche aus? Wie war es früher? Gab es früher dort Leben? Gibt es heute noch Leben? Und so weiter… Fragen gibt es noch genug. Bis wir die Antworten finden wird es noch ein wenig dauern und wenn wir sie finden, wird es ein kontinuierlicher Prozess sein. Aber das Wichtige ist, nie mit der Suche aufzuhören, auch wenn es lange dauern sollte!

P.S. Frage an die Verschwörungstheoretiker: Ob die Pressekonferenz zu diesem Thema wohl nur zufällig mit dem Kinostart von “Der Marsianer” zusammenfällt?

Kommentare (62)

  1. #1 Frantischek
    28. September 2015

    Hast du das schon vorher gewusst?
    Oder wie kannst du den Artikel schon während der PK raushauen?

  2. #2 Lemurian
    28. September 2015

    Wo Wasser ist, da ist auch Leben und wo Leben ist da kann es auch Mars Pyramiden und ein Mars Gesicht bauen!

  3. #3 Florian Freistetter
    28. September 2015

    @Frantischek: Ne, vorher gewusst hab ich nichts. Als Blogger bin ich nicht relevant genug, als dass man mir Vorabmeldungen schicken würde wie es bei den anderen Medien der Fall ist. Aber ich hab dafür den Vorteil, dass ich Astronom bin 😉 Und mir zB anschauen kann, welche Wissenschaftler zur PK eingeladen sind. Und dann mal in der Fachliteratur blättere um zu checken, an was für Sachen diese Leute so arbeiten. Und auf welchen Konferenzen sie sich kürzlich rumgetrieben haben. Und was sie dort erzählt haben. Und wenn man dann noch ein bisschen grundlegende Ahnung vom Thema hat und ein paar begründete Vermutungen anstellt, kriegt man schon ne ziemlich gute Idee, was das Thema sein wird. Und als dann kurz nach 17 Uhr die ersten Medien ihre Berichte veröffentlicht haben, hab ich nur noch ein paar der konkreten Infos und neuen Bilder einfügen müssen…

  4. #4 Chemiker
    Leipzig 04159
    28. September 2015

    Hallo FF@all,
    ich finde es doch immer wieder toll, wie Wissenschaftler aus “alten” Daten neue Fakten oder Beweise heraus holen, indem sie ein bisschen um die Ecke denken (war ja bei vielen Exoplaneten auch so)!
    Bin übrigens neu im Blog und freue mich auf kommende Beiträge, solange VT draussen bleibt. VG aus Leipzig!

  5. #5 noch'n Flo
    Schoggiland
    28. September 2015

    Also ich finde absolut, dass dies ein sehr beeindruckendes Forschungsergebnis ist. Nicht spektakulär, aber beeindruckend.

  6. #6 RALF-parttime
    28. September 2015

    Der Film THE MARTIAN könnte letztendlich dazu führen, dass wir doch noch irgendwann auf dem Mars landen werden. Die Kids und Jugendlichen die diesen Film heute sehen, werden vielleicht die Generation sein die dadurch den entscheidenden Schub bekommt das Ganze durchzuziehen.

  7. #7 ZeT
    28. September 2015

    @Ralf -parttime

    Schwer zu glauben, die Chance das sich den Film Jugendliche oder Kids anschauen geht gegen Null.

    Fuck you Göthe is das worauf die abzielen. Mit verblödeten Smartphonekiddis können die sich um einiges besser identifizieren als mit Mars und Astronomie.

  8. #8 Joseph Kuhn
    28. September 2015

    Ein schönes Beispiel für den Alltag der Wissenschaft: Schritt für Schritt geht es voran.

  9. #9 Dyrnberg
    28. September 2015

    @RALF-Parttime: Die sollten nicht den Film schauen, sondern das BUCH lesen. Wenn sie schon etwas lernen wollen und eine kleine Motivationsspritze brauchen.

  10. #10 Rüdiger Kuhnke
    München
    28. September 2015

    Nur grob abgeschätzt: Um den Gefrierpunkt bei diesem Druck soweit zu senken, muß es schon schon eine sehr, sehr salzige Sole sein. Und zwar so salzig, dass es auch Halophile schwer haben würden.
    (20-30facher Salzgehalt von Meerwasser!)

  11. #11 RALF-parttime
    28. September 2015

    @Dyrnberg: Na ja, schön wärs! Aber darauf zu hoffen, dass ein Jugendlicher heutzutage noch ein Buch liest ist wohl etwas vermessen! Deswegen ist der Film unsere einzige Hoffnung.

  12. #12 Bazille
    Wien
    28. September 2015

    @Rüdiger
    Halophile können selbst in gesättigten NaCl Lösungen leben. Archea halten unglaublich viel aus

  13. #13 Desolace
    28. September 2015

    Ich muss hier mal verteidigend für die heutige Jugend einspringen: meine jüngere Schwester hat Fuck Ju Göthe geguckt UND den “Marsianer” begeistert verschlungen und freut sich wie Bolle auf den Film 😉 Es ist nicht alles schwarz und weiß! 🙂

  14. #14 Interskeptor
    Wien
    28. September 2015

    @FF: Sehr geschickt 🙂

    Was mir grad auffällt: Mit Salzwassser kocht man ja Nudeln… Gibts womöglich schon Hinweise auf Fleischklößchen? Die werden doch nicht etwa vor uns verbergen, dass …
    Nein. Oder?

    X-)

  15. #15 Bodo
    Beeskow
    28. September 2015

    Da könnte man ja sagen, Hurrah es lebt. Es gibt bestimmt irgendwoh ausserhalb der Erde Leben. Wir sind bestimmt nicht die einzigen ” Trottel ” die danach suchen.

  16. #16 Bodo
    Beeskow
    28. September 2015

    Entschuldigung wegen den Trottel !

  17. #17 Jens
    Mannheim
    28. September 2015

    Einfach mal Ceres draufschmeissen!

  18. #18 CC-103
    28. September 2015

    Was heißt denn hier Verschwörungstheoretiker, die Nasa macht schon länger “Werbung” für den Film auf ihrem Youtube-Kanal. In letzter Zeit erscheinen zunehmend Videos über den Mars mit Verweis auf den Kinofilm.

  19. #19 Marcus
    Jena
    28. September 2015

    Sehr toller Beitrag
    danke!

  20. #20 Chemiker
    28. September 2015

    Kann man abschätzen, ob der Fluß sich vor Jahrzehnten oder Jahrmillionen zugetragen hat?

    @ Chemiker (#4)

    Finde es nicht so toll, daß Du mir den Namen geklaut hast! ☺

  21. #21 DAD
    28. September 2015

    @Jens: Wie meinst Du das? Steh ich auf dem Schlauch?

  22. #22 Piet
    Bremen
    28. September 2015

    Danke, lieber Florian!

    Nachdem ich die Meldung auf tagesschau.de eben erst gelesen hatte, bin ich auf Deine Seite hier gegangen in der Hoffnung, eine Einordnung und nährere Informationen dazu hier zu finden. Und auf Dich ist, wie immer, Verlass! Es ist wirklich toll, dass Du Dir die Zeit nimmst, um Laien wie mir solche Neuigkeiten in verständlicher Form zu erklären.

  23. #23 Dampier
    28. September 2015

    Großartige Recherche. So geht bloggen.

  24. #24 dgbrt
    28. September 2015

    Zwei kleine Korrekturen:
    Die Marskanäle von Schiaparelli datieren auf die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts.
    Der Phoenix-Lander hat nur einige Zentimeter tief gegraben, bohren wird erst InSight (Start für 2016 geplant) können. Aber in den gesammelten Proben wurde eindeutig Wasser nachgewiesen. Man sollte aber berücksichtigen, dass Phoenix genau dafür in der nördlichen Polarregion gelandet war; hier geht es ja um wärmere Regionen.

  25. #25 dgbrt
    28. September 2015

    Der Hype um diese NASA-PK passt natürlich zu dem Filmstart. Auf der Webseite der NASA – The Real Martians gibt es schließlich auch diverse Artikel zu diesem Film.

    Aber das passt auch in den generellen Mars-Hype der NASA. Die wollen ja bis Ende der 2030er Jahre eine bemannte Marsmission durchführen und müssen den US-Kongress und -Senat davon überzeugen die Geldmittel aufzustocken. Bei den derzeitigen finanziellen Mittel sind eher die 2300er Jahre realistisch…

    Wasser auf dem Mars wurde schon oft indirekt nachgewiesen, und auch bei dieser PK war das nicht mehr. Man konnte zwar Salze nachweisen, die irgendwie mit Wasser in Zusammenhang gebracht werden, der direkte Nachweis von Wasser war das aber auch nicht.

    Ich setze aber große Hoffnungen in die Mission InSight nächstes Jahr, die müssen für ihre Bohrungen nur an der richtigen Stelle Landen.

  26. #26 Florian Freistetter
    29. September 2015

    @dgbrt: “Wasser auf dem Mars wurde schon oft indirekt nachgewiesen, und auch bei dieser PK war das nicht mehr. Man konnte zwar Salze nachweisen, die irgendwie mit Wasser in Zusammenhang gebracht werden, der direkte Nachweis von Wasser war das aber auch nicht.”

    Ich hätte das ja eigentlich im Artikel erklärt. Bis jetzt hat man EIS nachgewiesen. Und VERMUTET, das es flüssiges Wasser nicht nur in der Vergangenheit sondern auch in der Gegenwart gibt. Diese Vermutung hat man nun bestätigt und das ist durchaus eine sehr wichtige Erkenntnis!

  27. #27 Sensei
    29. September 2015

    -Selbst InSight wird nicht bohren sondern sich durchs Material ‘hämmern’.

    – Flüssiges Wasser: die Schmelzpunkte werden nicht nur durch einfache gelöste Salze sondern durch Perchlorate herrab gesetzt. Das geht runter bis zu -70 °C
    (aber trotzdem nicht besonders toll für leben)

    – erst einmal schränkt diese entdeckung, paradoxer weise, unsere Erforschungsmöglichkeiten auf dem Mars ein!
    DIe NASA hat sich selbst verpflichtet sich mit Sonden und Rovern nicht zu nah an flüssiges Wasser zu begeben (angst vor kontamination)

    – Was man wirklich finden will sind aber ganzjährig wasserführende schichten im Untergrund. Möglichst ph neutral und Salzarm.
    Ich seh die möglichkeit von Leben an diesen einmal pro jahr leicht benetzt werdenden Oberflächenhängen als nicht soo groß an

  28. #28 gnaddrig
    29. September 2015

    @ ZeT (#6): Och nö, ZeT, so pauschal ist das Unsinn. Es gibt jede Menge Jugendliche, die an allem möglichen Interesse haben. Die freiwilligen AGs an der (Achtung, Anekdote!) Schule meiner Tochter sind gut ausgebucht, und die bieten ein breites Spektrum an Themen. Das gibt es nur, weil die Kinder sich interessieren und da Zeit investieren wollen. Und Desolace (#13) hat recht, bloß weil jemand Fack ju Göte gut findet, folgt daraus doch noch lange nicht, dass dessen Interessen sich auf die Irrungen und Wirrungen verblödeter Smartphonekids beschränken. So eingleisig denkt kaum mal jemand.

    @ Dyrnberg (#9): So ein Film kann aber ein guter Einstieg sein. Warum sollen die nicht den Film sehen? Das Buch können sie dann bei Interesse immer noch lesen. (Ich selbst würde allerdings auch auf jeden Fall zuerst das Buch lesen, aber ich bin auch nicht mehr wirklich jugendlich.)

    @ RALF-parttime (#11): Schon mal in einer Kinderbibliothek gewesen? Da werden regalmeterweise Bücher umgeschlagen. Bei uns stehen in dem Regal mit “heute zurück” jedesmal, wenn ich dort bin, mehrere Meter Bücher, und nicht nur Mangas und Walt-Disney-Taschenbücher.

    Meiner Erfahrung nach interessieren sich Kinder für die Welt, und wenn man das nicht durch eigenes Desinteresse im Keim erstickt, sondern einigermaßen drauf eingeht und das fördert, können da erstaunliche Leistungen herauskommen. Jugend forscht, Jugend musiziert und ähnliche Aktionen gäbe es nicht und schon gar nicht auf dem Niveau, wenn Ihr Pessimisten recht hättet.

    Und Kinder brauchen generell Ermutigung und kein defätistisches “Ist eh alles Kacke und die Kinder von heute wollen nur Macdoof, Smartphones und grottenschlechte Teeniekomödien.” Also Haltung, Leute 😉

  29. #29 Scotsh
    Erlangen
    29. September 2015

    Hallo Florian,

    ich lese nun schon seit Monaten mit großem Interesse deinen Blog. Der ganze Themenkomplex Astronomie, Astrophysik und Raumfahrt fasziniert mich von jeher und versuche so viel wie möglich darüber zu lesen.

    Mich würde mal interessieren was du von den Ambitionen von SpaceX hälst. Meiner Meinung nach nicht nur eines der ambitioniertesten Projekte unserer Zeit, sondern auch eines der vielversprechensten.
    Über MarsOne hast du ja schon das ein oder andere Mal geschrieben (und triffst damit meine Meinung über das Projekt ziemlich genau).
    Über SpaceX und Musk gibt es seit einiger Zeit einen ssehr detailierten und mMn hervorragenden Artikel bei waitbutwhy -> https://waitbutwhy.com/2015/08/how-and-why-spacex-will-colonize-mars.html

    Leider finde ich so gut wie nie fachkundige Meinungen und Einschätzungen zu SpaceX (oder anderen kommerziellen Weltraum-Projekten), wenn dann immer nur Kommentare von ziemlich offensichtlichen Laien.

    P.S: Sorry für leichtes OffTopic, aber im Kern geht es bei SpaceX ja genau um den Mars, wie eben auch dein Artikel hier. Und wenn ich mir bei einer Sache ganz sicher bin, dann das SpaceX und Musk sich die aktuellen Forschungergebnisse bzgl. Wasser auf dem Mars sehr sehr genau anschauen werden.

  30. #30 Marco
    29. September 2015

    Würde denn das Wasser beim vorherrschenden geringn Luftdruck nicht sofort verdampfen (bzw. direkt sublimieren)?

    Oder wird durch die Perchlorate der Schmeldzunkt unter den Siedepunkt herabgesetzt?

  31. #31 wage
    29. September 2015

    Wie tief ist denn eigentlich der Siedepunkt bei diesen Druckverhältnissen?

    Das Kontaminationsrisiko halte ich für akzeptabel. Zunächst mal ist dies nicht das erster Raumfahrzeug das wir dort abgesetzt haben, wo der Fallschirm und die Bremsstufe runterkommt interessiert auch nur insoweit man noch ein paar Bilder machen kann, aber viel gravierender: Mars und Erde tauschen schon seit ihrer Entstehung Material aus. Kontamination ist nur eine Frage der Zeit – bestenfalls beschleunigen wir den Vorgang etwas, dafür sind wir aber ziemlich spät dran. In etwa 4.5 milliarden Jahre zu spät. Außerdem bezweifle ich das sich eine mögliche Kontamination bei den lokalen Wetterbedingungen und Gravitationsverhältnissen dadurch vermeiden ließe das man auf Abstand bleibt.

  32. #32 Adent
    29. September 2015

    @wage
    Das mit der Kontamination ist nicht so trivial, da falls dort Leben vor Ort schon existiert dies ja wahrscheinlich sehr langsam ist (lange Vermehrungszyklen). Sollten nun vom Rover dort versehentlich irdische Archaea, Bakterien oder Algen verbreitet werden, könnten die schneller sein und somit vorhandene Fauna oder Flora maskieren oder gar verdrängen. Dann würde es schwierig mit dem Nachweis woher die gefundenen Organismen stammen, ob von der Erde oder dem Mars. Da einige der Nachweise auf der PCR beruhen und diese auch mal im Grenzbereich gefahren werden müssen, um geringe Spuren zu finden, ist natürlich auch die Kontaminationsgefahr sehr hoch.

  33. #33 wage
    29. September 2015

    Ich weiß. Aber wenn wir nicht nachschauen, wozu sind wir dann dort? Es geht nicht anders.

  34. #34 Eisentor
    29. September 2015

    sterilizing spacecraft is hard. NASA has an employee specifically assigned to this task, and she has possibly the best job title of all time: Planetary Protection Officer.

    Gefunden hier.

  35. #36 Donkieshot
    Karlsruhe
    29. September 2015

    “Der Planet (Mars)war kurz nach seiner Entstehung viel wärmer”

    Echt jetzt? Wo steht das? Bei Daeneken?
    Die Sonne hatte doch in früheren Zeiten eine geringere Leuchtkraft als heutzutage? Marswärme aus dem Marsinneren vielleicht?

  36. #37 Chemiker
    29. September 2015

    @ Chemiker (#20)
    Sorry, war keine Absicht. Melde mich zukünftig anders!

  37. #38 Adent
    29. September 2015

    @wage
    Warum das Mhm?
    Ich denke der beste Ansatz wäre die Mikroorganismen vor dem Start zu bestimmen und diese Daten dann später als Abgleich zu nehmen wenn Proben analysiert werden. Ich habe jetzt nur das Abstract gelesen, denke aber die schlagen ähnliches vor in dem Paper.
    Microarrays sind aber inzwischen sowas von 2000er 😉 heute geht das alles über deep sequencing, was allerdings die Kontaminationsgefahr nochmal erhöht.

  38. #39 Florian Freistetter
    29. September 2015

    @Donkieshot: “Die Sonne hatte doch in früheren Zeiten eine geringere Leuchtkraft als heutzutage?”

    Den Treibhauseffekt nicht vergessen! Früher hatte Mars ne Atmosphäre; heute nicht mehr… Die Erde ist dank des (natürlichen) Treibhauseffekts viel wärmer als sie aufgrund der Sonneneinstrahlung sein sollte: https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2012/04/23/wie-viel-energie-kriegen-wir-von-der-sonne-und-was-stellen-wir-damit-an/

  39. #40 Chemiker i.R.
    Leipzig
    29. September 2015

    Donkieshot (#35
    “Der Planet (Mars)war kurz nach seiner Entstehung viel wärmer”
    Echt jetzt? Wo steht das? Bei Daeneken?
    Die Sonne hatte doch in früheren Zeiten eine geringere Leuchtkraft als heutzutage? Marswärme aus dem Marsinneren vielleicht?

    Auf dem Mars gibts den höchsten Vulkan im Sonnensystem. Er war sicher mal so heiß wie die Erde.

  40. #41 Chemiker i.R.
    29. September 2015

    Mir stellt sich die Frage:
    Wieso gibts überhaupt noch Wasser in diesen Mengen auf dem Mars?

  41. #42 Donkieshot
    Karlsruhe
    30. September 2015

    @Florian Freistetter:
    “Die Erde ist dank des (natürlichen) Treibhauseffekts viel wärmer als sie aufgrund der Sonneneinstrahlung sein sollte.”

    Sie sind der Profi und ich habe wahrscheinlich das Dunning-Kruger-Syndrom. Aber irgendwie … . Früher hatte der Mars auch nur 1/9 der Erdmasse. Allein schon deshalb verabschiedet sich ein Großteil der Atmosphäre aber Ruck-Zuck (nach astronomischen Zeitbegriffen) in den Weltraum und geht mit dem Sonnenwind auf die große galaktische Reise zu “Welten die nie ein Mensch bisher gesehen hat”. 🙂 Ich werde dazu wohl noch recherchieren müssen.

    @Chemiker i.R.
    Olympus Mons ist deshalb so groß weil der Mars so klein ist. Bei Erdschwere hätte es den Vulkan einfach in die Planetenkruste gedrückt sobald er ungefähr 10.000 Meter erreicht hat. Kam vor kurzem in irgend einer Fernsehdokumentation (Nein, nicht N24).

  42. #43 Florian Freistetter
    30. September 2015

    @Donkieshot: “Allein schon deshalb “

    Nicht allein deshalb – sondern weil der Mars schneller abgekühlt ist und deswegen sein Magnetfeld verloren hat weswegen der Sonnenwind auftreffen konnte. Dass auch kleine Objekte ne dichte Atmosphäre haben können zeigt ja zB Titan.

  43. #44 ElChino
    30. September 2015

    Wirklich gut erklärt,und vor Allem die einzige Seite auf der konkret gesagt wird, dass man eben noch kein flüssiges Wasser gefunden hat, sondern weitere Indizien. Und danach habe ich gesuch, als ich aufsämtlichen anderen Sites verwundert überlegt habe, was dieser “Nachweis” denn nun für einen Wert gegenüber den bisher bereits bekannten Nachweisen hat. Noch unklar ist mir allerdings, weshalb die Salzkrusten auf einen kürzlichen Fluss von Wasser hindeuten sollen, und nicht schon sehr alt sein könnten.

  44. #45 Kyllyeti
    30. September 2015

    Mit Verlaub, aber bei sich selbst das Dunning-Kruger-Syndrom festzustellen zeugt von maßloser Überschätzung der eigenen selbstananalytischen Fähigkeiten.

  45. #46 Adent
    30. September 2015

    @Kylleti
    Selbstananalytische? Fähigkeiten 🙂

  46. #47 Gerrit
    30. September 2015

    @Florian Freistetter:

    Die Erde ist dank des (natürlichen) Treibhauseffekts viel wärmer als sie aufgrund der Sonneneinstrahlung sein sollte.

    Die Erdoberfläche ist wärmer. Die gesamte Erde hat schon die richtige Temperatur.

  47. #48 Florian Freistetter
    30. September 2015

    @Gerrit: “Die Erdoberfläche ist wärmer. Die gesamte Erde hat schon die richtige Temperatur.”

    Ja. Aber dazu verweise ich auf diesen Text hier: https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2013/03/02/die-tyrannei-der-prazession-behindert-die-wissenschaftskommunikation/

  48. #49 Kyllyeti
    30. September 2015

    @Adent

    Selbstananalytische? Fähigkeiten

    Da sieht man’s nochmal … Hab meine Tastraturbeherrschungsfähigkeiten mal wieder maßlos überschätzt. Sorry.

  49. #50 Captain E.
    30. September 2015

    @Kyllyeti:

    Was quälst dich auch immer noch mit einer Tastratur ab? Schraub sie auf und bau das eine “r” aus. Du wirst sehen, wie gut das wirkt. 😀

  50. #51 Kyllyeti
    30. September 2015

    @Captain E.

    Nee,das ‘r’ behalte ich liebend gerrrrne. (Und ‘Tastratur’ gefällt mir weit besser als die langweilige Version ohne ‘r’ mit nur einem ‘r’.)

    Und wenn das ausgabaute ‘r’ dann meinem Kommentarvorgänger/-nachfolger an sein Ende geriete, wäre das zwar vielleicht überzeugend, aber auch nicht gerade schön.

  51. #52 gnaddrig
    30. September 2015

    @ scheisse: Ja, so Zensuren gibt es. In Physik danebengehauen?

  52. #53 wage
    30. September 2015

    Für das “Mhm” gibt es mehrere Gründe.

    Zusätzlich zu den oben bereits erwähnten Argument wäre da einfach die Tatsache das, mit allem Respekt gegenüber dem Planetary Protection Office, die Cleanrooms nicht so “clean” sind wie gedacht. Zum anderen steht das Ding auf dem Mars, was schon mal in sich nicht wirklich eine so wahnsinnig Lebensfreundlich Umgebung ist (Anmerkung: haben wir gerade gleichzeitig die Argumentationspositionen gewechselt?). Ich frage mich ob wir es wirklich so viel besser machen können.

    Irgendwo sehe ich schon das das Richtung 2020 Rover geht (der ziemlich gründlich Sterilisiert werden wird), ich hoffe nur der wird auch gebaut, kommt heil an und wenn nicht, das der andere noch funktioniert. Nunja… Opportunity funktioniert ja auch immer noch…

    Meiner Meinung nach haben wir den Mars sowieso schon kontaminiert und das vermutlich mehrfach. Das läßt sich einfach nicht vermeiden. Man kann das Risiko minimieren, aber diese Strategie wurde ja auch nicht konsequent verfolgt, was jeder Mediziner als ziemlich schluderig…

  53. #54 strompo
    30. September 2015

    abo abo abo abo

  54. #55 Adent
    30. September 2015

    @wage
    Ja, einverstanden, geschätzte >10hoch9 Bakterien und ähnliches sind schon mitgenommen worden udn teilweise auf dem Mars gelandet durch die Missionen. Mir gehts aber eher darum die Kontaminationen so gering wie möglich zu halten (10hoch9 ist nicht wirklich viel) und wie kann man dann die von denen unterscheiden die (so sie denn vorhanden) auf dem Mars entstanden sind, oder durch andere Einträge von der Erde zum Mars gelangt sind. Phylogenetisch müsste man die unterscheiden können durch Verwandschaftsanalysen, wenn dort welche unabhängig entstanden sind, dann sogar noch deutlicher. Ist aber ein langes Thema (mal wieder). Wenn ständiger Austausch von lebenden (bzw. DNA/RNA enthaltenden) Organismen stattfindet, dann wird man vermutlich Probleme bekommen die von Kontaminationen zu unterscheiden.
    Ich glaube nicht, dass wir die Positionen getauscht haben, denn ich bin ja auch ein Verfechter der Leben gibt es nicht nur auf der Erde Idee, aber ich will Belege dafür und keine wilden und sehr stark dem persönlichen Bias unterworfenen Spekulationen a la Wickramasinghe.

  55. #56 Wage
    30. September 2015

    Also WENN da etwas ist, wäre eine große Frage ob sich das wirklich so unterscheiden ließe, schließlich ist nicht völlig auszuschließen das es aus der selben Quelle kommt. Wie gesagt geht diese Kreutzkontaminierung auch ohne menschlichen Einfluß schon seit ein paar milliarden Jahren so. Marsmeteore auf Eisfeldern zu sammeln ist ein beliebtes Hobby, das funktioniert natürlich auch anderstrum.

    Ja… das Kontaminationsargument wird füher oder später so oder so auftauchen. Alte Bekannte 🙂

    Ich hoffe wirklich das sich es sich gut unterscheiden lässt, bin aber nicht so überzeugt das die Entwicklung wirklich so isoliert abläuft wie wir uns das im Moment vorstellen.

    Ich könnte mich natürlich auch gründlich irren. Primär würde mich aber schon interessieren ob da überhaupt etwas ist. Wir werden sehen.

  56. #57 Dietmar
    1. Oktober 2015

    Na ja, schön wärs! Aber darauf zu hoffen, dass ein Jugendlicher heutzutage noch ein Buch liest ist wohl etwas vermessen! Deswegen ist der Film unsere einzige Hoffnung.

    Immer schön die Vorurteile pflegen …

    Ich arbeite täglich mit Kindern und Jugendlichen. Die lesen Bücher.

  57. #58 Dampier
    1. Oktober 2015

    Wenn wir Leben auf dem Mars finden, welches nicht von der Erde stammt, rechnet man dann damit, normale DNA zu finden, die man sequenzieren kann? Oder kann das auch ganz anders aufgebaut sein?

  58. […] Standesgemäß in Nature Geoscience veröffentlicht. Über die Sache wurde schon ordentlich berichtet, weshalb ich mich auf einen älteren Abstrakt beschränke. Der ist von 2013, sooo geheim war die […]

  59. #60 SaDe
    19. Dezember 2015

    Was haltet ihr von folgendem Artikel?

    https://m.space.com/29831-water-escapes-a-warm-planet-will-earth-become-like-mars.html

    Mir geht es nicht um Weltuntergangsszenarien, sondern um die Plausibilität des Artikels.

  60. #61 bikerdet
    19. Dezember 2015

    @ SaDe :
    Grundsätzlich ist das schon so. Wenn es immer wärmer wird (wir reden nicht vom Klimawandel, sondern nur von der Sonne !) , verdunstet das Wasser. Irgendwann in rund 1 Mrd. Jahren ist es wegen der steigenden Sonnenaktivität auf der Erde so warm, das kein flüssiges Wasser mehr existieren kann. Der Wasserdampf wird in der Atmosphäre vom Sonnenwind aufgespalten und der Wasserstoff entschwindet sehr schnell, der Sauerstoff etwas langsamer. Ohne Ozeane kommt die Plattentektonik zum erliegen, die Atmosphäre reichert sich mit CO2 an und die Hitze nimmt zu (Treibhauseffekt und Vulkanismus). Ist der größte Teil des Wassers verloren, gibt es kein Zurück.

    Dieses Wissen stammt von unseren Venussonden. So hat der ‘Venus-Express’ die Zerlegung von Wasserdampf in der Atmosphäre der Venus eindeutig belegen können. Durch Vulkanismus tritt auch heute noch Wasser, das bei der Plattentektonik als ‘Schmiermittel’ im Sediment sitzt und in den Erd-Mantel absinkt, wieder in die Atmosphäre aus.

    Wichtig ist in dem Zusammenhang, das die Venus heute auch kein eigenes Magnetfeld hat. Ein kleines Feld wird durch den Sonnenwind in der Atmosphäre erzeugt, es ist aber im Gegensatz zur Erde sehr schwach.

    Unsere Erde wird, solange sie ihr eigenes Magnetfeld aufrechterhalten kann, ganz gut vor dem Verlust des Wasserdampfes geschützt. Erst wenn das Magnetfeld zusammenbricht, stände uns ein Szenario wie an der Venus bevor.

    Beim Mars ist es aber anders gelaufen. Mars besitzt auch kein Magnetfeld, der Verlust von Wasser ging also auch hier relativ schnell vonstatten. Mars hat aber vor allem nicht so viel Masse, Wasser verdunstet bei geringerer Schwerkraft schneller, die Moleküle können sich weiter vom Planeten entfernen und der Sonnenwind kann sie leichter zerlegen und ‘wegpusten’. Mars wird durch die immer dünnere Lufthülle auch immer kälter, es ist somit das entgegengesetzte Szenario wie an der Venus. Durch den geringen Luftdruck kann Wasser an den meisten Stellen auf dem Mars gar nicht in flüssiger Form vorkommen. Der Wasserkreislauf geht dann von Dampf direkt in Eis über und umgekehrt.

  61. #62 AmbiValent
    19. Dezember 2015

    @SaDe

    In den nächsten paar Millionen Jahren würde die Erde ihr Wasser noch nicht verlieren. In zwei Milliarden Jahren dagegen wohl schon.

    Wolltest du wissen, ob es überhaupt passiert oder ob es ein Problem für die Menschheit darstellt?