Noch 30 Tage sind übrig im 50tägigen Artikel-Countdown zum 50. Jubiläum der Mondlandung. Und weil sich alles um den Mond dreht, geht es heute um das, was den Mond umkreist.

Bevor die Astronauten von Apollo 11 auf dem Mond landen konnten, musste sie erst einmal eine Umlaufbahn um den Mond herum einnehmen. Das gelang ihnen hervorragend. Aber so wie alles andere in der Raumfahrt musste auch das erst lange geübt werden. Die ersten, die überhaupt was zum Mond geschickt hatten, war die Sowjetunion. Ihre Raumsonde Luna 1 flog am 4. Januar 1959 in 6000 Kilometer Entfernung am Mond vorbei. Aber eben nur vorbei, nicht rundherum. Im September schlug Luna 2 auf dem Mond auf und war damit das erste Objekt aus Menschenhand das dort landete. Eine Umlaufbahn hat aber auch sie vorher nicht erreicht. Luna 3 flog tatsächlich um den Mond herum. Aber es war keine echte Umlaufbahn, es war ein “Hin, rum und Zurück” (Nein, das ist kein offizieller Raumfahrtausdruck; das hab ich mir gerade ausgedacht). Es war eine “freie Rückkehrbahn”, also vereinfacht gesagt eine Flugbahn in Form einer liegenden “Acht” in deren beiden Teilen Erde und Mond liegen. Damit konnte Luna 3 im Oktober 1959 zwar das erste Mal die Rückseite des Mondes fotografieren. Aber ein Umlaufbahn war es eben nicht. Luna 4 flog am Mond vorbei, ungeplant. Luna 5 schlug auf dem Mond ein; ebenfalls ungeplant. Luna 6, 7 und 8 hatten ebenfalls Fehlfunktionen. Luna 9 landete am 31. Januar 1966 erfolgreich auf dem Mond und die Landung war tatsächlich eine Landung und kein Einschlag. Und auch wenn das eine sehr beeindruckende Premiere war – das erste Mal eine kontrollierte und sanfte Landung auf dem Mond – musste man immer noch auf die Umkreisung warten.

Die gelang mit Luna 10 am 3. April 1966. Drei Stunden brauchte sie für einem Umlauf um den Mond. Der erste künstliche Satellit des Mondes maß Gammastrahlung, hatte Instrumente dabei um Mikrometeorite zu registrieren, suchte nach Infrarotstrahlung vom Mond und analysierte auch den Sonnenwind und die Stärke der kosmischen Strahlung in der Umgebung des Mondes. Sie entdeckte außerdem das, was wir heute “Mascons” nennen, also große Bereiche mit Gestein das eine höhere Dichte als üblich hat (“mass concentration”). Man geht davon aus, dass sie in der Frühzeit des Sonnensystems entstanden als riesige Asteroiden auf dem Mond einschlugen. Neben all der Wissenschaft hatte Lunar 10 auch noch ein Gerät an Bord das “Die Internationale” abspielen und zur Erde senden sollte. Was aber – im Gegensatz zur wissenschaftlichen Mission – nicht funktioniert hat.

Die Amerikaner waren – wie immer zu dieser Zeit – ein klein wenig langsamer als die Sowjetunion. Ihre erste Mondumlaufbahn wurde im August 1966 von der Raumsonde “Lunar Orbiter 1” erreicht. Die ersten Menschen die den Mond in einer Umlaufbahn umrundeten waren dann aber doch Amerikaner. Und zwar Frank Borman, James Lovell und William Anders, die im Rahmen der Apollo-8-Mission am 24. Dezember 1968 in eine echte Mondumlaufbahn einschwenkten und den Mond zehnhmal umrundeten, bevor sie wieder zurück zur Erde flogen.

Die Besatzung von Apollo 8 (Bild: NASA, gemeinfrei)

Seitdem hat der Mond immer wieder künstliche Satelliten bekommen. Und falls jemand nun wissen will, ob der Mond auch einen echten “Mond” haben kann, also einen natürlichen Himmelskörper der so um ihn herum kreist wie der Mond um die Erde: Diese Frage habe ich hier beantwortet.

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Der komplette Countdown: 50 | 49 | 48 | 47 | 46 | 45 | 44 | 43 | 42 | 41 | 40 | 39 | 38 | 37 | 36 | 35 | 34 | 33 | 32 | 31 | 30 | 29 | 28 | 27 | 26 | 25 | 24 | 23 | 22 | 21 | 20 |19 | 18 | 17 | 16 | 15 | 14 | 13 | 12 | 11 | 10 | 09 | 08 | 07 | 06 | 05 | 04 | 03 | 02 | 01 | 0