Heute sind es nur noch 38 Tage bis wir das 50. Jubiläum der ersten Landung auf dem Mond feiern können. Zeit also, sich zu überlegen, wie man diesen Tag am besten begehen kann. In meinem 50tägigen Countdown möchte ich euch heute darum ein Rezept für “Mondkuchen” vorstellen.
Dieses sehr spezielle Gebäck hat mit der Mondlandung aber eigentlich nichts zu tun. Sondern mit dem chinesischen Mondfest, das am 15. Tag des achten Monats im traditionellen chinesischen Mondkalender gefeiert wird. Und wie das bei Mondkalendern so ist, sind diese Tage nicht mit dem normalen Kalender synchronisiert den wir im Alltag benutzten. Das heißt, dieses Fest findet jedes Jahr an einem anderen Tag statt. Aber immer im Herbst und in diesem Jahr am 13. September 2019. Das ganze war früher mal ein Anlass, dem Mond Opfer darzubringen, nachdem man im Frühling schon die Sonne entsprechend gewürdigt hatte.
Heute macht man das, was man bei den meisten früheren religiösen Festen macht: Nämlich eine nette Party mit Freunden und Familien. Man genießt den Mond und isst dazu spezielle Mondkuchen. Und die sind wirklich sehr speziell! Jede Region hat ihre eigenen traditionellen Rezepte, die Füllung dieses Gebäcks ist aber meistens süß und salzig gleichzeitig und in der Mitte steckt ein gesalzener Eidotter, der den Vollmond symbolisieren soll. Daß Süße und Salzige repräsentiert den kosmischen Gegensatz von “Yin und Yang” und wenn man es ganz richtig machen will, muss man auch die mit den passenden chinesischen Schriftzeichen und Symbolen ausgestatteten Mondkuchenformen verwenden.
Ein traditionelles Rezept zum Nachbacken findet ihr zum Beispiel hier (gibt aber jede Menge andere, wenn man sich auf die Suche macht).
Man nimmt 70 Gramm Zuckersirup, erhitzt in und gibt 25g Erdnußöl unbd 1g Lauge dazu. Das ganze vermischt man mit 100 Gramm Mehl zu einem Teig den man ein paar Stunden ruhen lässt. Dann formt man daraus mondkuchengroße Batzen. Jetzt nimmt man ein Eigelb, gibt einen Esslöffel chinesischen Hirseschnaps dazu und schmeißt das ganze für 15 Minuten in einen Dampfgarer. Das gedämpfte Eigelb wird nun mit 60 Gramm Lotussamenpaste eingehüllt und das ganze mit dem Mondkuchenteig. Der Kuchen wird in der Mondkuchenform gepresst und bei 200 Grad für 10 Minuten gebacken. Dann mit ein bisschen aufgeschlagegen Ei gepinselt und nochmal 5 Minuten gebacken. Fertig!
Hier ist noch mal ein anderes, ähnliches Rezept in einer Videoanleitung:
Die Dinger sollen sogar die Vorläufer der Glückskekse gewesen sein, weil man früher in Kriegszeiten dort geheime Botschaften versteckt hat…
Man kann das Rezept selbstverständlich auch variieren und den Kuchen zum Beispiel nur mit roter Bohnenpaste füllen (und das Ei dabei ignorieren).
Ich habe selbst noch nie einen Mondkuchen probiert; werde das aber bei Gelegenheit nochmal nachholen müssen. In der Zwischenzeit kann ich aber alle die eine andere Art von essbarem Mond kosten wollen, auf die kommenden Auftritte der Science Busters in Wien und Linz hinweisen. Dort werde nicht nur ich jede Menge Geschichten und Experimente zur Mondlandung vorstellen; mein Kollege Helmut Jungwirth wird natürlich auch kochen. Und zwar Mond am Stil, der – das kann ich aus eigener Erfahrung sagen – nicht nur absolut kein salziges Ei enthält sondern tatsächlich auch sehr köstlich schmeckt!
Und bis dahin verbleibe ich mit der Frage nach euren Lieblingsrezepten zur Mondlandung! Was würdet ihr kochen, um das Jubiläum der Mondlandung passend zu begehen?
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Der komplette Countdown: 50 | 49 | 48 | 47 | 46 | 45 | 44 | 43 | 42 | 41 | 40 | 39 | 38 | 37 | 36 | 35 | 34 | 33 | 32 | 31 | 30 | 29 | 28 | 27 | 26 | 25 | 24 | 23 | 22 | 21 | 20 |19 | 18 | 17 | 16 | 15 | 14 | 13 | 12 | 11 | 10 | 09 | 08 | 07 | 06 | 05 | 04 | 03 | 02 | 01 | 0
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