Meine Meinung und mein ethisches Empfinden ist: Kein Mensch darf anderen Menschen gegen deren Willen vermeidbares Leid zuzumuten: Eine Frau darf demnach nicht genötigt oder gar gezwungen werden, eine Schwangerschaft und unerwünschte Geburt körperlich zu erleiden und es spielt dabei keine Rolle, ob die Schwangerschaft unfreiwillig oder gar gewaltsam zustande gekommen ist oder ob sich die Frau der psychischen Belastung, z.B. ein behindertes Kind aufziehen zu müssen, nicht gewachsen fühlt. Im Gegenzug darf auch keinem Kind, weil seine Geburt trotz besseren und vorherigen (!) Wissens erzwungen wurde, die Qual zugemutet werden, an einer grausam schmerzhaften Erbkrankheit, deren sicher tödlicher Verlauf feststeht, wie z.B. Morbus Krabbe, zu leiden, wenn man ihm dies ersparen kann.
Die Zubilligung von mündigen Entscheidungen über den eigenen Körper, ein Leben ohne vermeidbares Leid und die vollkommene Gleichwertigkeit der Frau sind aber für viele Religionen ihrer Existenz diametral gegenübergestellt und solange es diese Religionen gibt und es ihnen gestattet wird, Gesetzgebung mitzugestalten oder gar allein zu bestimmen, werden deshalb Frauen und Mädchen, je nachdem, wo sie das Pech haben, leben zu müssen, gegen ihren Willen und gegen jede Evidenz und Notwendigkeit zu leiden, zu gebären und, „so Gott will”, dabei zu sterben haben…
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Literatur:
- Derbyshire SWG “Fetal pain – a look at the evidence”. American Pain Society Bulletin, 13:1-12, 2003
- Derbyshire SWG.”Can fetuses feel pain?”. Brit.Med.Journal, 332:909-912, 2006
- Fitzgerald M. “Foetal pain: an update of current scientific knowledge. A paper for the Department of Health”. London, Mai 1995
- Gardner C. “Is an Embryo a Person?”. The Nation 249:557-559, 1989
- Grobstein C. “Science and the Unborn: Choosing Human Futures”. New York: Basic, 1988
- Hall E. “When Does Life Begin? An Embryologist Looks at the Abortion Debate”. Psychology Today 23:42-46, 1989
- Lee S.J. et al. “Fetal Pain – A Systematic Mulidisciplinary Review of the Evidence”. JAMA 294:947-954, 2005
- Lloyd-Thomas AR., Fitzgerald M. “Reflex responses do not necessarily signify pain”. British Medical Journal 313:797-798, 1996
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