Erstaunlich sind oftmals auch Erfindungsreichtum und Zeitaufwand, mit denen komplizierte und ausgeklügelte Maschinen oder Vorrichtungen erdacht und konstruiert werden, um ohne fremde Hilfe/Überwachung ein autoerotisches Tunnelspiel erleben zu können. Dabei wird z.B. durch Fesselung und Atemeinschränkung eine Situation herbeigeführt, aus der man selbst nicht mehr entkommen kann, bis, nach einer vorher festgelegten Zeit, die Maschine/Vorrichtung das Entkommen ermöglicht (z.B. durch Abwerfen oder Zugänglichmachen eines zuvor nicht in Reichweite befindlichen Schlüssels).
Wenn dann die Maschine versagt oder das Zeitintervall versehentlich/aus Übermut zu groß gewählt wurde, geht das ganze schief und der Autoerotiker erstickt, weil er sich nicht mehr oder bevor er sich befreien kann.
Die Rechtsmediziner zusammen mit den Kriminalisten müssen dann klären, ob ein Verschulden oder Mitwirken Dritter ausgeschlossen werden kann. In der forensischen Genetik bekommen wir mit diesen Fällen zu tun, wenn der Leichnam des autoerotisch Verunfallten wegen langer Liegezeit bereits jenseits der visuellen Identifizierbarkeit verwest ist und eine DNA-Analyse seine Identität klären muss, oder wenn am Fundort verdächtige Spuren sichergestellt wurden, die für eine Rekonstruktion des Geschehens analysiert werden müssen.
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Referenzen:
Byard RW, & Winskog C (2011). Autoerotic Death: Incidence and Age of Victims-A Population-based Study. Journal of forensic sciences PMID: 21827479
Es gibt übrigens inzwischen ein Nicht-Fachbuch, eine Art Anthologie der Sexunfälle, das auch Kapitel zu Asphyxie und autoerotischem Tod enthält:
“Ich habe mich versehentlich auf den Staubsauger gesetzt: Aberwitzige Sexunfälle”
L. Kühle und D. Dreßlein; ISBN 3868821716
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