Die Enthauptung führt schnell und unweigerlich zum Tod, ohne Anschluss an den Kreislauf tritt der Hirntod innerhalb von Minuten ein.
Und obwohl zuletzt immer häufiger auch homizidale Enthauptungen berichtet wurden, z.B. als Abschreckungsmaßnahmen im mexikanischen Drogenkrieg und seit 2003 vermehrt als Terrortaktik im Irak, sind Enthauptugen in der forensischen Routine doch eher selten und meist verursacht durch Unfälle (Explosionen, Zug- und Autounfälle) und Suizide (meist durch Überfahren durch einen Zug).
Bei Auto- und Zugunfällen und anderen traumatischen Einwirkungen finden sich meist mehrere stumpfe Gewalteinwirkungen auf Haut und knöcherne Halsanteile und keine scharf abgegrenzten Schnittmuster, wie es nach Einwirkung eines Messers der Fall wäre. Das ist meist ausreichend, um die stumpfe Gewalteinwirkung als Ursache für die Enthauptung festzustellen. Hinzuzkommt, daß fast immer der Ort des Todeseintritts einen Hinweis auf die Art des Todes gibt, weshalb es in solchen Fällen entscheidend wichtig ist, wie man auch an den hier berichteten Fällen 2 und 4 sieht, daß ein Rechtsmediziner nicht nur den Leichnam sondern auch den Fundort besichtigt.
Außerdem sollte die Unterscheidung zwischen Enthauptung durch Suizid oder Unfall bei solchen traumatischen Einwirkungen erst nach Einbeziehung aller Details, Befunde und Spuren von Fundort und Obduktion (insb. Wundränder und mögliche Abwehrverletzungen), sowie psychiatrischer Krankengeschichte und toxikologischer Untersuchungen vorgenommen werden.
___
Und mit diesem heiteren Thema verabschiede ich mich in den voraussichtlich blogarmen aber sonnereichen Urlaub. Bis bald…
_________
Referenz:
Morild I, & Lilleng PK (2012). Different Mechanisms of Decapitation: Three Classic and One Unique Case History. Journal of forensic sciences PMID: 22582715
und bevor wieder einer fragt: hier eine klangliche Untermalung…
Kommentare (25)