Die Geschichte der Stern-Reporterin ist nichts im Vergleich mit Genitalverstümmelungen oder Todesurteilen gegen Frauen, nur weil sie Frauen sind. Aber sie ist der Rest eines jahrhundertealten Systems, das wunderbar funktioniert hat, um Frauen kleinzuhalten und sie dazu zu bringen, dasselbe ihren eigenen Töchtern anzutun. Insofern kann man den so laut verschrienen Emanzen des vergangenen Jahrhunderts nur auf Knien für die Errungenschaften danken, die sie uns Frauen gebracht haben, statt sie zu verteufeln. Die Hoheit über den eigenen Körper und die eigene Zukunft zu haben ist für viele Frauen auf diesem Globus nicht selbstverständlich.
Ich gehe sogar weiter und träume davon, als Frau nicht nur etwas zu sagen zu haben, sondern dabei auch noch gut, hübsch und wie eine Frau aussehen zu können, weil es einfach egal ist. Weil es nicht als Herausforderung zum Koitus verstanden werden muß. Sondern weil konservative Konventionen gesprengt werden können. Und weiters denke ich, daß man als Frau nicht nur über Frauenthemen sprechen und schreiben muß. Weil Frauen Menschen sind. Vielleicht nicht im Angesicht der großen Religionen und vielleicht nicht einmal in den Köpfen der meisten Männer.
Aber wenn ich mir vorstelle, daß meine Tochter, sollte sie einmal existieren, noch immer in einer Welt lebt, in der sie um ihre Rechte kämpfen muß, nur, weil sie mit einer Vagina geboren wurde; wie sie es sich gefallen lassen soll, von mächtigen Männern gierig betatscht zu werden, um nicht als frigide Zicke zu gelten, dann… tja, dann wird mir ganz schlecht.
Und dann bin ich wirklich froh, daß es auch noch vernünftige Menschen (männlichen und weiblichen Geschlechts) da draußen gibt. Und wir werden immer mehr. Wir sind Frauen – und wir sind Menschen.
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Wer übrigens daran zweifelt, daß wir den Weltfrauentag (noch) brauchen, der/die klicke hier und lasse sich den Tag verderben…
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