notenschluessel
Einen schönen Sonntag allen LeserInnen. Croissant

Am ersten Advent soll man ja eine Kerze anzünden, wozu man Feuer braucht. Wo dieses wiederum herkommt und was man, wenn man es stiehlt, zu erleiden hat, berichtet die Sage von Prometheus, der eine meiner liebsten Sagenfiguren ist.
Es gibt, als heroischer Ausdruck von Prometheus’ Gedanken auch ein feines Gedicht von Goethe, das noch feiner von F. Schubert vertont wurde:

flattr this!

Kommentare (12)

  1. #1 rolak
    01/12/2013

    Gut, da kann der gute Schubert nichts für, doch er ist mir reichlich verleidet worden, weil immer wieder im Rahmen der Romantik-Verklärung erwähnt, als vorgeblicher Vorreiter der (damals beginnenden) Abkehr von der Wissenschaft. Zurück zur Natur, hin zum Seelischen, von der kalten Objektivität zum warmen Subjektiven, was damals halt so en vogue wurde und es in mannigfaltiger Form bis heute auch noch ist.

    Davon unabhängig hört es sich durchaus gut an – doch aus irgendeinem Grunde bin ich schon sehr früh mehr auf so etwas eingenordet worden, läuft aktuell im Hintergrund und löst wie fast immer und wie fast alles Derartige entspanntes Wohlbefinden aus.

  2. #2 Andreas P.
    04/12/2013

    Diesem speziellen Schubert kann ich jetzt nicht ganz so viel abgewinnen (im Gegensatz zu Goethes Prometheus), aber das ist nicht der Punkt, der Punkt ist: ich finde Idee und Umsetzung der “Sonntagsklassik” klasse, deshalb: bitte weiter!

    PS: Ich habs mehr mit Achill, die Superhelden (Prometheus, Herakles & Co) haben’s mir nich so angetan.

  3. #3 Cornelius Courts
    04/12/2013

    @Andreas P.: danke für die Rückmeldung. Ich wollte eigentlich unter den obigen Beitrag noch die Aufforderung an die Leser geschrieben haben, doch bitte das eigene Lieblingslied von Schubert zu teilen, da da die Vorlieben da erfahrungsgemäß oft weit auseinander gehen.
    Also, welches ist Deins? Über Achilles gibt es, soweit ich weiß, aber keins 🙂

  4. #4 Bloody Mary
    04/12/2013

    Sollte es aber 🙂

    Ich bin kein Schubert-Fan, aber das höre ich ganz gern: https://www.youtube.com/watch?v=uCBCT0mCflw

  5. #5 Andreas P.
    04/12/2013

    @Cornelius
    kein wirkliches Lieblingslied, aber vom Franz Schubert mag ich “Der Tod und das Mädchen” ganz gern .. ich mag den Barock sehr gern, vor allem Bach, Telemann, Händel, Pachebel .. da findet sich vom Peleaiden aber auch nichts 🙂

  6. #6 G.K.
    13/12/2013

    Ja, zur Jahreszeit passt natürlich der Lieder-Zyklus “Winterreise”.

    Das letzte Lied darin, “Der Leiermann” gefällt mir besonders.

    Hier einige Interpretationen:

    Thomas Quasthoff
    https://www.youtube.com/watch?v=pze4NxCOjg0

    Christoph Prégardien
    https://www.youtube.com/watch?v=nTs2RAbQ8As

    Schubert/Zender
    https://www.youtube.com/watch?v=e1WiIvf6Bec

    Hannes Wader
    https://www.youtube.com/watch?v=oLul68p-CJw

    Mary Hampton
    https://www.youtube.com/watch?v=qs2wVr-aoyQ

    Austrian Hurdy Gurdy
    https://www.youtube.com/watch?v=HeKu3NCSsdw

    Blixa Bargeld
    https://www.youtube.com/watch?v=lmjpiTby6i8

    Techno-Version
    https://www.youtube.com/watch?v=dCjQjwPTb1o

    Andreas Goeres (Astrophysiker und Musiker) hat eine interessante, politische Deutung der Liedtexte der “Winterreise” geschrieben:

    https://www.goeres.de/textgrafik/winterreise.htm

  7. #7 rolak
    13/12/2013

    Mensch G.K., wir haben auch noch was anderes zu tun^^

    Aber was soll ich dagegen sagen, sind doch mit Quasthoff, Wader und Blixa drei meiner Lieblinge dabei. Fast wären es vier gewesen, doch es war ja das Ding, nicht die Band.

  8. #8 G.K.
    14/12/2013

    rolak, hätte Dir gerne auch eine Interpretation von Heino verlinkt … 🙂

  9. #9 rolak
    15/12/2013

    von Heino

    Boah nee, bloß nich – dann plädiere ich auf Strafmilderung und würde eher noch ein paar dieser grottigen Remixes in Kauf nehmen, mit denen anscheinend ersucht werden soll, den Begriff ‘Techno’ in ein äußerst schlechtes Licht zu setzen.
    Nee und nochmals nee – diesen Quasimodo der hiesigen Rentnerbespaßung (und zwar nicht mittlerweile, das war er schon vor gut 40 Jahren, als er sich anschickte, im Kampfverbund mit dem namentlich homophonen, stimmlich sogar noch schrilleren Heintje mir klanglich die Jugendzeit zu vermiesen) bin ich schon genötigt, auf Aaabeit in einem oberdöseligen Radio-Erft-Werbespot fürs Phantasialand zu ertragen,. gegen den diese auf YT zu findende Variante noch geradezu ‘pflegeleicht’ zu nennen ist.

    Gibt es eigentlich tatsächlich eine von ihm gestaltete Verhunzung dieses Liedes? Würde mich bereiterklären, Schubert zu nekromantieren, auf daß er H aufs Unerträglichste heimsuche.

    Zum Glück läuft Cornelius’ neueste Sonntagsklassik im Hintergrund, beruhigenderweis – sonst hätte ich mich im Ton wohl ziemlich vergriffen…

  10. #10 Cornelius Courts
    16/12/2013

    rolaks anti-Heino-Rant 😀

  11. #11 G.K.
    16/12/2013

    Klar, man könnte sich nun auf „hohem Niveau“ über die Performance, also die Gesangeskunst und die sumpfigen Untiefen unterhalten, durch die der „Rhein-Kosake“ seit nun mehr als fünfzig Jahren unter grosser Anteilnahme und Applaus marschiert.

    Da äusserte sich zB Alan Posener (hoffentlich wohlwollend ironisch): „Wer Heino schätzte, wusste immer, dass sein gesamtes Oeuvre eine subtile – na ja, subtil ist vielleicht übertrieben –, jedenfalls eine Dekonstruktion national-chauvinistischer Mythen und reaktionärer Einstellungen darstellt.“

    ( https://www.welt.de/kultur/pop/article113305522/Wenn-Heino-Rammstein-singt-ist-das-wahre-Kunst.html )

    Ich habe mich auch schon gefragt, ob dieser singende Zuckerbäcker während seiner Gesellenzeit einfach in den falschen Kreisen verkehrt ist, – was hätte vielleicht aus ihm werden können, wenn er an einem Konservatorium eine klassische Gesangsausbildung erhalten hätte, – gewiss bis auf den „Grünen Hügel“ hätte er es geschafft …

    Er selber hat ja gesagt, dass er auch wieder an das Liedgut der Wandervogel-Bewegung anknüpfen wollte. Kann man da vergessen, dass zu einigen seiner Lieder die Soldaten der Wehrmacht marschiert sind? Kann man schon, er hat ja schliesslich nur die „verborgene Schunkel-Qualität“ dieser Lieder herausgeholt. Immer noch besser, als etwa im nach hinein als Soundtrack zu Riefenstahl-Filmen verwendet zu werden, was man sich gut vorstellen könnte.

    Mir kommen da auch der „Röhrende Hirsch“ und andere Genre-Bilder in der Tradition des Schlafzimmerbildes in den Sinn. H. wäre also nicht-religiöse Trivialkunst in Perfektion.

    Wahrscheinlich einfach ein Versuch des fröhlichen Hinwegsingens einer fast nicht zu bewältigenden, dunklen Epoche.

    Dieser Sänger hatte für mich immer etwas Verstörendes, soweit ich das aus Distanz überhaupt mitbekommen habe. Für mich war zu der Zeit, als er seine ersten Plattenaufnahmen machte, eine andere Musik angesagt, die wurde weiter westlich in den Abbey Road Studios aufgenommen (zB Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band, Syd Barrett und The Piper at the Gates of Dawn, etc.).

    Um auf Schuberts Lieder zurückzukommen, die ja das Thema sind, – neben den klassischen Interpretationen hat mich vor allem die Aufnahme von Hannes Wader berührt, – ihn muss ich unbedingt wieder mal auflegen …

  12. #12 rolak
    17/12/2013

    Wahrscheinlich einfach ein Versuch des fröhlichen Hinwegsingens einer fast nicht zu bewältigenden, dunklen Epoche.

    Schon diese äußerst tief angesetzte Interpretation halte ich für unangemessen – ist doch auch imho in Poseners Artikel das einzig Ernstzunehmende ein Lob an das ausnehmend gute Marketing. Das würde ich auch nicht bestreiten, ist allerdings in Punkto alles anderen das berüchtigte Fliegenargument.
    Nein, es werden dumpfe Dinge bedient. Einzig aus dem Grunde, weil es Einnahmen bringt, egal was sonst noch zu bedenken wäre.

    Wader war schon immer einer meiner Lieblinge – Fingerpicking halt, sogar im Verbund mit mal mehr gehaltvollen, mal mehr poetischen Texten. Nächstes Jahr tritt er hier in der Nähe wieder auf – das wäre dann für mich 40jähriges Bühnenjubiläum, werde ich wohl hingehen. Für Guru Guru steht übrigens irgendein Termin aus genau demselben Anlaß an 😉

    Tippen lenkt ab – hab gerade versucht, TerraX-Mitschnitte von DVD auf HDisk zu verschieben und mich über die Fehlermeldung ‘geht nicht’ gewundert…