Warnung: in dieser Reihe stelle ich schräge, drastische, extreme oder auf andere Weise merkwürdige Studien und Fallberichte vor, die die Forensischen Wissenschaften in ihrer ganzen Breite und Vielseitigkeit portraitieren sollen, die aber in ihrer Thematik und/oder den beigefügten Abbildungen nicht für alle LeserInnen geeignet sind und obgleich ich mich stets bemühen werde, nicht ins Sensationalistische abzugleiten, mag bisweilen die unausgeschmückte/bebilderte Realität bereits mehr sein, als manche(r) erträgt.

ResearchBlogging.orgDiesmal: ein Fall wahrscheinlich bei autoerotischer Betätigung herbeigeführten Ablebens durch selbst beigebrachte Luftembolie

Über den autoerotischen Tod und die Gefahren entsprechender Experimente habe ich in dieser Rubrik ja schon geschrieben und erwähnt, daß diesem Phänomen trotz seiner Seltenheit (auf Grundlage von Einzelberichten geschätzte 500 – 1000 Todesfälle pro Jahr) ein überproportionales Interesse entgegengebracht wird. In den meisten Fällen autoerotischen Betreibens tritt der Tod durch außer Kontrolle geratene Asphyxie auf, doch auch andere „Techniken“ sind der forensischen Medizin bekannt, z.B. Thoraxkompression, über das Gesicht gezogene Plastiktüten, stromführende Konstruktionen, Inhalation benebelnder Substanzen etc. Wie schon andernorts erwähnt, ist es juristisch bedeutsam, Fälle von autoerotischem Tod von Suiziden und Tötungsdelikten (die ja auch nachträglich als Tarnung wie ein autoerotischer Tod inszeniert werden können) abzugrenzen.

Im hier besprochenen Fall aus Brasilien [1] war das nicht trivial, denn die Todesursache war höchstwahrscheinlich eine Luftembolie. Tödliche Luftembolien sind zwar nicht selten, treten aber in der Mehrzahl der Fälle bei Frauen auf, die zum Abbruch ungewollter Schwangerschaften Vaginalduschen anwenden und dabei versehentlich eine Embolie verursachen. Bei Männern werden sie hingegen nur sehr selten beobachtet und als Suizidtechnik ist die Selbstbeibringung einer Luftembolie praktisch unbekannt.

Zum Fall:

Ein 38-jähriger Mann wurde tot und bereits deutlich fäulnisverändert in seiner Wohnung aufgefunden, Zeichen von Gewalt wurden nicht festgestellt. Der Tote befand sich, nur mit Slippern bekleidet, in einer halbsitzenden Position auf einer Sperrholzplatte, angelehnt an eine an die Wand gestellte Matratze, den Kopf zur linken Seite gekippt und auf einem Motorradhelm ruhend. Neben seinem rechten Schenkel stand eine augenscheinlich selbstgebaute Apparatur: ein Kompressor (wahrscheinlich aus einem Kühlschrank), an dessen Auslass ein Spritzengehäuse angebracht war. Am anderen Ausgang des Spritzengehäuses war ein Gummischlauch (vmtl. ein Stauschlauch) befestigt, welcher wiederum in eine Kanüle mündete, wie sie normalerweise für die intravenöse Gabe von Medikamenten verwendet wird.

Bei Auffindung des Toten war der Kompressor noch in Betrieb und pumpte Luft durch die Kanüle, welche tief in die Eichel des Mannes eingeführt worden war. In der linken Hand hielt er einen Stofflappen und neben seiner linken Hüfte stand eine Flasche mit Ethanol. Hinter seiner rechten Schulter war ein Spiegel so angebracht, daß er aus seiner halb liegenden Position sein Genital betrachten konnte.

Auf der Sperrholzplatte lag geordnet sein persönlicher Besitz, darunter Kleidung, ein Rucksack, Geld und Autoschlüssel. Frauenkleidung oder sonstige auf Fetische oder Paraphilien hindeutende Gegenstände wurden nicht gefunden, Motorrad und Auto standen in der Garage vor dem Haus. Alle Möbel waren ordentlich positioniert, es ergaben sich keinerlei Hinweise auf gewaltsames Eindringen, Diebstahl, Kampfspuren oder dergleichen.

Die äußere Leichenschau erbrachte keine Anhaltspunkte für äußere Gewalt und auch bei der Obduktion konnten am stark fäulnisveränderten und bereits massiv mit Insekten besiedelten Leichnam keine Zeichen von Gewalteinwirkung festgestellt werden, es wurden weder Brüche, Abschürfungen noch innere Blutungen gefunden. Die Genitalien wiesen einerseits natürlich Fäulnisveränderungen auf, andererseits konnten noch Veränderungen festgestellt werden, die durch die Verteilung von Luft im Gewebe erklärbar waren.

Außer der Flasche mit Ethanol (die in Zusammenhang mit dem Lappen in der Hand des Toten als für Desinfektionszwecke gedeutet wurde) wurden keine toxikologisch relevanten Substanzen am Fundort sichergestellt, eine leichentoxikologische Untersuchung wurde aber offenbar nicht durchgeführt.

Die medizinische Vorgeschichte des Verstorbenen war unauffällig, es gab zudem keine Hinweise auf deviantes Sexualverhalten, Paraphilien oder Objektfixierungen und er hatte gegenüber Freunden niemals Suizidabsichten geäußert.

Insgesamt kam man unter Berücksichtung aller Ergebnisse der Vorgeschichte,  Fundortuntersuchung und Obduktion zu folgenden Schlüssen: 1. Der Tote war am Fundort und in nahezu identischer Lage verstorben, 2. die aufgefundene Kompressorapparatur war geeignet, abhängig von der Lage der Kanüle im Gewebe, eine Luftembolie zu erzeugen, aber 3. nicht geeignet, eine elektrische Entladung bzw. einen Stromschlag über die Kanüle zu versetzen. 4. schloss man aus der Gesamtheit der Befunde, daß sich der Verstorbene selbst die Kanüle gelegt und den Kompressor betätigt hatte. Suizid und Fremdbeibringung wurden ausgeschlossen. Die autoerotische Absicht des Verstorbenen wurde nach Anwendung der Kriterien von Hazelwood et al. konstatiert, darunter das Vorhandensein eines ausgeklügelten Hilfsmechanismus’, Abgeschiedenheit und keine vorherigen Anzeichen für Suizid [2]. Aus der Art der autoerotischen Praktik, die hier zum Einsatz kam, läßt sich zudem auf eine masochistische Neigung des Verstorbenen schließen.

___

Der vorliegende Bericht ist der erste über einen autoerotischen Tod durch Luftembolie und generell sind Manipulationen an der Harnröhre mit Sonden und dergl. selten im Zusammenhang mit autoerotischem Tod, wobei offenbar durchaus regelmäßig merkwürdige Gegenstände im Rahmen autoerotischer Betätigungen in die Harnröhre eingeführt und von dort entfernt werden müssen [3]. Ein ähnlicher Todesmechanismus wie in diesem Fall wurde auch schon beschrieben, allerdings als Folge eines falsch gehandhabten Foley-Katheters [4].

Wenn nach Erzeugung einer Luftembolie in einer Vene der Embolus bis zum Herzen gelangt, kommt es zur Luftfüllung  des rechten Ventrikels (= rechte Herzkammer), wodurch dessen Pumpfunktion beeinträchtigt wird. In der Folge werden die Lungenarterien verlegt, wodurch in der Lunge der Blutdruck steigt und dann im restlichen Körper abfällt. Für eine gefährliche venöse Luftembolie muß allerdings eine erhebliche Luftmenge (ca. 100 ml am Stück) in ein Gefäß gelangen, da kleinere Mengen leicht vom Körper resorbiert werden können [5].

Bei einer Obduktion kann das Vorhandensein einer Luftembolie durch die sog. Embolieprobe nachgewiesen werden. Da Gas im Herzen aber auch durch Fäulnisprozesse entstehen kann, ist nach positiver Embolieprobe bei fäulnisveränderten Leichen eigentlich eine Analyse des aus dem Herzen gewonnenen Gases vorzunehmen, um Fäulnisprozesse von tatsächlicher Embolie abzugrenzen. Davon wurde im vorliegenden Bericht jedoch nichts erwähnt.

 

Referenzen

[1] Modelli ME, Rodrigues MS, Castro BZ, & Corrêa RS (2013). Self-induced fatal air embolism: accidental autoerotic death or suicide? Journal of forensic sciences, 58 Suppl 1, 1-3 PMID: 23305178

[2] Hazelwood RR, Dietz PE, Burgess AW. The investigation of autoerotic fatalities. J Police Sci Adm 1981;9:404–11.

[3] Moon SJ, Kim DH, Chung JH, Jo JK, Son YW, Choi HY, et al. Unusual foreign bodies in the urinary bladder and urethra due to autoerotism. Int Neurourol J 2010;14:186–9.

[4] Chávez AH, Reilly TP, Bird ET. Vena cava air embolism after traumatic Foley catheter placement. Urology 2009; 73:748–9.

[5] Gottlieb JD, Ericsson JA,  Sweet RB. Venous air embolism: a review. Anesth Analg Curr Res 1965;44:773–9.

___________

Musikempfehlung: Schwierig. Manches ist einfach zu naheliegend und wäre ohnehin keineswegs zu empfehlen während „Groin me in Death“ von HIM vielleicht ein bißchen weit hergeholt wäre (und zudem nicht ganz zur Einstichstelle passt). Vielleicht dies hier? (Pun intended)

flattr this!

Kommentare (26)

  1. #1 Chemiker
    21/12/2013

    > Phänomen trotz seiner Seltenheit (auf Grundlage von
    >Einzelberichten geschätzte 500 – 1000 Todesfälle pro Jahr)

    Was ist da die Berechnungsgrundlage? Weltbevölkerung? EU? Deutschland? 100000 EW?

  2. #2 Cornelius Courts
    21/12/2013

    @Chemiker:
    gemeint ist, glaube ich, die Weltbevölkerung. Da es keine Gesamterhebung dieser Art von Todesfällen gibt und die Schätzung aus Einzelberichten (wie hier: https://scienceblogs.de/bloodnacid/2011/11/08/wtf-forensik-auterotischer-tod/) abgeleitet wurde, dürfte sie entsprechend ungenau sein, aber wahrscheinlich die richtige Größenordnung treffen…

  3. #3 G.K.
    23/12/2013

    Ich verstehe noch nicht recht, wie es bei diesem Fall zu einer Luftembolie gekommen ist. Wurde durch diesen Kompressor letztlich Harnleiter samt Harnblase wie ein Ballon aufgeblasen, bis sie geplatzt ist und die Luft durch die Kapillaren des verletzten Gewebes in die Venen/Arterien des verdrängt, so dass es dann zu einem lethalen Embolus kam?

  4. #4 noch'n Flo
    Schoggiland
    24/12/2013

    @ G.K.

    So wie ich das verstanden habe, lag die Kanüle nicht exakt in der Urethra, sondern para im Schwellkörper.

  5. #5 Andy100
    26/12/2013

    Als Mediziner frage ich mich, was diesen Beitrag für die Leserschaft interessant macht. Ich halte solche Berichte es für reine Wichtigtuerei des Autors.

  6. #6 G.K.
    26/12/2013

    @ Andy100

    Das sehe ich überhaupt nicht so! Oder weisst Du schon über alles Bescheid, was bei einem Menschen vor sich geht, wenn er “auf solche Weise Hand an sich” legt?

    @ noch’n Flo

    Gut, dass ein Medicus online ist …
    Das würde also bedeuten, dass man an einer “x-beliebigen” Körperstelle Luft hineinpumpen könnte, und dann irgendwann eine Luftembolie entstehen würde?

  7. #7 noch'n Flo
    Schoggiland
    26/12/2013

    @ Andy100:

    Es sind halt Berichte von sehr ungewöhnlichen Todesarten (daher auch der Name der Rubrik “WTF-Forensik”), die sind für Mediziner durchaus sehr interessant.

    @ G.K.:

    Naja, Du musst schon recht grosse Mengen Luft mit einem gewissen Druck “verabreichen” – was aber hier je der Fall war. Und Du musst sie natürlich irgendwo in ein Blutgefäss applizieren – in Körperhohlräumen macht die Luft relativ wenig.
    Das in den Köpfen der Menschen verbreitete Horrorszenario, dass eine kleine Luftblase in der vom Arzt verabreichten Spritze schon eine Luftembolie auslösen könnte, ist allerdings ein moderner Mythos.

  8. #8 haarigertroll
    26/12/2013

    Zu dem Punkt “[Es] muß allerdings eine erhebliche Luftmenge (ca. 100 ml am Stück) in ein Gefäß gelangen, da kleinere Mengen leicht vom Körper resorbiert werden können [5].” hätte ich eine Frage:
    Beim Tauchen ist ja eine Gasembolie aufgrund zu rascher Dekompression eine Gefahr, vor der immer gewarnt wird. Jetzt scheint es mir so rein intuitiv doch relativ viel, dass 100 ml Stickstoff im menschlichen Blutvolumen gelöst sein können.
    Ist das wirklich so, dass sich solche Gasmengen im Blut lösen können, oder spielen in diesem Fall noch andere Effekte eine Rolle?

  9. […] Blood’n'Acid hat sich zum Jahreswechsel einen merkwürdigen Tod ausgesucht: Den eines Mannes der sich einen Schlauch in eine Öffnung steckte, aus der normalerweise nur etwas herauskommt. Die Tatsache dass aus einem Kompressor Luft hineingepumpt wurde, war nicht wirklich lebensverlängernd. […]

  10. #10 Cornelius Courts
    27/12/2013

    @Andy100: “Ich halte solche Berichte es für reine Wichtigtuerei des Autors.”

    Witzig, das ging mir exakt so bei Deinem komplett nutzlosen Kommentar.

  11. #11 Cornelius Courts
    27/12/2013

    @haarigertroll: “Ist das wirklich so, dass sich solche Gasmengen im Blut lösen können, oder spielen in diesem Fall noch andere Effekte eine Rolle?”

    Die Gasembolie bei der Dekompressionskrankheit funktioniert etwas anders, da ist nicht der gleiche Mechanismus wie bei der oben beschriebenen Luftembolie das Problem, sondern die durch Stickstoffbläschen erzeugten Verstopfungen von Gefäßen, die die Versorgung von Geweben ermöglichen sollen. Die Stickstoffbläschen können sogar die Gewebe, in denen sie entstehen, mechanisch verletzen.
    Zur Menge ist zu sagen, daß unter dem erhöhten Druck unter Wasser auch mehr Stickstoff im Blut in Lösung gehen kann, als bei atmosphärischem Druck.

  12. #12 Andy100
    27/12/2013

    @G.K.”Das sehe ich überhaupt nicht so! Oder weisst Du schon über alles Bescheid, was bei einem Menschen vor sich geht, wenn er “auf solche Weise Hand an sich” legt?

    Davon ist in dem Artikel mit keinem Wort die Rede, was in dem Menschen vor sich geht. Es wird lediglich ein ziemlich abstruser Selbstmord beschrieben und damit die Sensationsgier der Leser befriedigt. Darum muß ja auch in fast jedem Krimi der Obduktionssaal gezeigt werden.

    “Luft” wird bei jeder Coloskopie oder Laparaskopie in den Körper gepumpt.
    Soll jetzt hier wirklich erörtert werden, wie man richtiger weise eine Luftembolie herbeiführt? Damit’s dann auch wirklich klappt?

  13. #13 G.K.
    27/12/2013

    @ noch’n Flo

    Danke für Deine Aufklärung bezüglich des Spritzen-Mythos, das wusste ich nicht.

    @ Andy100

    Den letzten Satz hättest Du Dir sparen können.

    Mich interessierte wirklich, wie es zu einer Luftembolie kommen kann, ob eine Ader angestochen werden muss, oder ob die Luft durch die Kapillargefässe in die Venen gelangt, – ganz unabhängig von den hier erwähnten Begleitumständen, – und ganz gewiss ohne Hintergedanken, “etwas zum Klappen” zu bringen …

    Es ist nicht das erste Mal, dass in diesem Blog ein solcher Fall geschildert wird. Logischerweise aus der Perspektive des forensischen Wissenschaftlers, der als Spurensucher gewissermassen einen hier tödlich verlaufenen auto-erotischen Todesfall rekonstruieren will und sich an das grösstmöglich wahrscheinliche Szenario annähert.
    Das geschieht stets in einer sehr nüchternen, objektiven Sprache.

    Und da nun C.C. den Vorwurf von Wichtigtuerei zu machen, geht völlig daneben.
    Weder wertet er in irgendeiner Weise das “Opfer” ab, noch heizt er die “Sensationsgier” der Leser an.
    Und dass er auch schon ein klares “don’t loose control” beifügt hat, beweist doch nur, dass er anscheinend weiss, dass es nichts gibt, was es nicht gibt …

    Die Erste-Person-Perspektive des “praktizierenden Anhängers der Atemkontrolle zum Zwecke der höchstmöglichen Luststeigerung” fehlt “leider”, weil er sich zum Vorfall nicht mehr äussern kann – wieso nennt man ihn denn nicht einen Stimulierungstechniker, oder Ekstase-Künstler, der zwar leider gescheitert ist? Geht natürlich nicht, ist ja nur ein armes, perverses Schwein, das Pech gehabt hat (… denken wohl die meisten insgeheim).

    Vielleicht würde er uns erklären: “Mein hier geschilderter Fall von Hypoxiphilie (Asphyxie) gehört zwar in den Bereich des BDSM, im Sinne eines ‘einvernehmlichen’, auto-erotischen Sexualverhaltens, sollte aber nicht vorschnell als Psychische Störung (Paraphilie) bezeichnet werden (IDC-10).”

    Schliesslich die Perspektive des “sensationsgierigen Laien”, dem nun verschiedene Sachen durch den Kopf gehen könnten, nicht nur, weil ihm solche Praktiken fremd sind, sondern weil ihm bekannt ist, dass auf der ganzen Welt seit Urzeiten auf dem Gebiete der körperlich und “geistig” erlebbaren Lust intensiv “geforscht und experimentiert” wird, – sogar unter Einbezug und Anwendung des absoluten Gegenteils, nämlich des Schmerzes!

    In diesem Zusammenhang reizt es mich, die Vermutung anzubringen, dass in unserem westlichen Kulturkreis im verborgenen immer noch die “abwertende christliche Vergangenheit” einer positiven Erfahrung von Sexualität, körperlicher Liebe und Lust, soweit sie sich im einvernehmlichen Rahmen und ohne Übergriffe abspielt, und dem freien Sprechen darüber, entgegensteht.

    Es geht vielleicht nur um das HIGH, das der Mensch auf alle möglichen Arten und Weisen zu erlangen sucht, sei es durch “Tauchen” oder “Fliegen” … und dazu gibt nun mal die verschiedensten Techniken …

    Wieso sollte dies alles nicht wissenschaftlich untersucht werden?

    Es ist zu einfach, das Ganze nur einen “abstrusen Selbstmord” zu bezeichnen.

    Hier noch ein Zitat von Aldous Huxley:

    Jede Zivilisation stellt unter anderem eine Übereinkunft dar, die es ermöglicht, Leidenschaften zu domestizieren und sinnvoll zu nutzen.“

  14. #14 noch'n Flo
    Schoggiland
    28/12/2013

    @ Andy:

    Es wird lediglich ein ziemlich abstruser Selbstmord beschrieben

    Es war eben kein Selbstmord, sondern ein Unfall. Hättest Du den Artikel gelesen, wüsstest Du das.

    Und genau um diesen wichtigen Unterschied geht es in dieser Artikelserie: es ist für Forensiker oftmals nicht leicht nachzuvollziehen, ob es sich um Mord, Selbstmord oder einen Unfall handelt. Eine falsche Einschätzung kann weitreichende Folgen haben. Deshalb ist es wichtig, solche Fälle bekannt zu machen.

    Dass Du dabei nicht zur Zielgruppe gehörst, hast Du nun ausgiebig klargemacht. Du darfst also jetzt das Weiterlesen und -kommentieren ruhigen Gewissens einstellen, Du verpasst hier nichts mehr. Deine Versuche, diesen Blog einer moralischen Bewertung zu unterziehen, für die Du nicht einmal im Entferntesten eine geeignete Instanz darstellst, bleiben selbstverständlich weiterhin unwillkommen. Ciao!

  15. #15 Cornelius Courts
    29/12/2013

    @G.K. und noch’n Flo: Danke für Eure Klar- und Richtigstellungen, denen ich nichts hinzuzufügen habe.

    Nur noch der allgemeine Hinweis an all die Andy100s: über den autoerotischen Tod selbst, als Phänomen, ging es im Artikel hier nicht, sondern um ein Beispiel dafür und zugleich die Wichtigkeit einer gründlichen Untersuchung solcher Fälle. Wer zunächst das Phänomen kennenlernen will, das offensichtlich als bekannt vorausgesetzt wurde, kann hier schauen (https://scienceblogs.de/bloodnacid/2011/11/08/wtf-forensik-auterotischer-tod/) was aber auch schon im Artikel oben verlinkt war.

  16. #16 andy100
    29/12/2013

    Weder habe ich moralisierende Aussagen zur Autoerotik gemacht noch habe ich die wissenschaftliche Aufarbeitung dieses Falles kritisiert. Der Übergang zwischen Unfall bei “Lustsucht” und Selbstmord ist fliessend. Allerdings scheine ich hier in ein Wepennest gestochen zu haben, da ich die Darstellung. wie man genau eine Luftembolie herbeiführt, in einem populärwissenschaftlichen Blog kritisiert habe, wie die ziemlich arrogante Stellungnahmedes Medizinerkollegen Flo zeigt. Und die “Musikempfehlung” am Schluß des Artikels trägt auch nichts zur angeblichen Wissenschaftlichkeit des Blogs bei. Dann bleibt mal schön unter Euch.

  17. #17 Spritkopf
    29/12/2013

    Allerdings scheine ich hier in ein Wepennest gestochen zu haben

    Komisch, dass kaum ein Troll ohne diesen etwas dümmlichen Versuch von Küchentischpsychologie auskommt.

  18. #18 noch'n Flo
    Schoggiland
    30/12/2013

    @ andy100:

    Medizinerkollegen

    Da wage ich doch aber mal ganz verschärft zu bezweifeln, dass es sich bei Dir tatsächlich um einen ärztlichen Kollegen handelt. Und falls doch, dann hoffentlich einen von der (zum Glück aussterbenden) Sorte, die Aufklärungs- und Informationsarbeit in der Medizin für einen verzichtbaren Luxus halten.

  19. #19 G.K.
    30/12/2013

    @ Andy100

    “Allerdings scheine ich hier in ein Wepennest gestochen zu haben …”

    Da muss ich schon wieder protestieren, – als “Tritte an den Bienenkorb” würden Deine Beiträge hier besser charakterisieren, – also beschwere Dich nicht, wenn sich ein Schwarm wildgewordener Immen auf Dich stürzt … hoffen wir, das Du nicht allergisch bist …

    In # 5 “outest” Du Dich als Arzt, was ja unvoreingenommene Leser und Kommentatoren auf einen jederzeit willkommenen Zuwachs an Kompetenz hoffen lassen könnte, was die Präsentation des geschilderten Falles und der (zögerlich) in Gang gekommenen Diskussion betrifft, – aber nein, anstatt Dich sachlich zum Fall zu äussern, was ja aufgrund Deines Berufes wohl möglich gewesen wäre, – belehrst Du uns etwa darüber auf, was für die “Leserschaft” diesbezüglich doch von “Interesse” wäre? Nein, im Gegenteil disqualifizierst Du gleich mal den Autor und wirfst ihm “reine Wichtigtuerei” vor.

    Ich bin nicht gegen “saftige” Konfrontation, aber mit diesem Kommentar hast Du meiner Ansicht den Einstieg verpasst, auf der sachlichen und objektiven Ebene einen Beitrag zur Diskussion des Falles zu liefern.

    Denn dass dieser Fall aus einem ziemliche “komplexen Gebiet” stammt, um es mal so auszudrücken, daraufhin der Autor nun mit an Klarheit nicht zu überbietenden Worten von allem Anfang hingewiesen, und dies scheint auch allen übrigen Kommentatoren bewusst gewesen zu sein.

    Mir kommt dieser Kommentar etwa so vor: Hallo, Ihr da, ich bin dann Arzt,ich sag Euch mal, an diesem Bericht ist nichts dran, was Euch interessieren könnte, und der Autor ist sowieso bloss ein Angeber.

    Da frage ich mich schon, was da wohl dahintersteckt. Plädiert da etwa einer dafür, dass solche Fälle doch bitte wieder im sprichwörtlichen “Giftschrank” verwahrt und höchstens hinter vorgehaltener Hand besprochen werden sollten?

    Das müsstest Du uns erklären.

    In # 6 folgte mein erster Einwand gegen Deine Art des Kommentierens, verbunden mit einer fragenden Bemerkung, etwa im Sinne, was können wir Aussenstehende denn eigentlich über das Opfer wissen, wir sehen nicht in seinen Kopf, in seine Seele.

    Das war, ich gebe es zu, eine Ausweitung der Betrachtungsweise, wie sie im thread nicht intendiert war, mich aber auch zu beschäftigen begann.

    In # 12 wurde klarer, auf welcher Schiene da gefahren wird, – ich empfinde noch stärker einen abwertenden Ton und Ausdruck (“ziemlich abstruser Selbstmord”, “Sensationsgier der Leser befriedigt”), dazu noch die reichlich schräge Konstruktion einer Analogie zur Welt des Krimi.

    Und wie sollen die beiden letzten Sätze dieses Kommentars verstanden werden? Siehst Du etwa irgendeinen Leser aus diesem Blog samt Kommentaren einen “verderblichen” Nutzen ziehen?

    Das halte ich für ziemlich unwahrscheinlich.

    (Bemerkung: Es stimmt, dass die Veröffentlichung von Goethes Buch “Die Leiden des jungen Werther” die Gefühlswelt vieler junger Leute durcheinander brachte, und einige Freitode zur Folge hatte.)

    Falls ich Dich missverstanden oder falsch interpretiert haben sollte, na los dann … wir sind gespannt, zu erfahren, wie man es richtig machen sollte.

  20. #20 noch'n Flo
    Schoggiland
    30/12/2013

    @ G.K.:

    In # 5 “outest” Du Dich als Arzt

    Nota bene: er hat sich nie als “Arzt” bezeichnet, nur als “Mediziner” (in Kommentar 5 und 16).
    Ist mir aber auch erst jetzt aufgefallen.

  21. #21 noch'n Flo
    Schoggiland
    30/12/2013

    @ G.K.:

    “Tritte an den Bienenkorb”

    LMAO!

  22. #22 JaJoHa
    01/01/2014

    Wie würde man das Gas einer Embolie von dem aus der Fäulnis unterscheiden? Würde man einfach nach Stickstoff suchen, dessen Konzentration bei einer Luftembolie vermutlich höher ist?

  23. #23 Engywuck
    01/01/2014

    “Dieses Video ist aufgrund des Urheberrechtsanspruchs von Rico Management nicht mehr verfügbar. “

  24. […] im autoerotischen passiert das sehr häufig. Hier ein Video und zwei beispiel Fälle zum Thema: WTF Forensik – Tödlicher „Blowjob“ – blooDNAcid WTF Forensik – Tödliche *****-Strangulation – […]

  25. #25 Al Il
    14/05/2017

    ich weiß, der Artikel ist alt, aber ich kann es mir einfach nicht verkneifen, den satz

    andy100 #16 ” Der Übergang zwischen Unfall bei “Lustsucht” und Selbstmord ist fliessend.”

    als haarsträubenden Blödsinn (ist noch nett formuliert) zu bezeichnen. Das musste jetzt raus. Hoffentlich hat der Kommentator niemals mit suizidalen Menschen oder BDSMlern zu tun.

  26. #26 Laie
    15/05/2017

    Auweh, das ist ja wirklich dumm gelaufen für den. Das hatte der einfach nicht wissen können, dass seine Luftpumpe für ihn gefährlich werden kann. Wobei 100 ml mir als recht viel vorkommen, konnte der das nicht vorher spüren, bei dieser Menge?