Die Implementierung einer solchen Software ist leider sehr kompliziert, da sie für jedes teilnehmende Land an die in diesem Land geltenden Gesetze und Datenschutzrichtlinien angepasst, dabei aber eine grenz- bzw. datenbanküberschreitende Funktionalität beibehalten werden muß. In der Tat bestehen die größten Herausforderungen für DNA-PROKIDS nicht in etwaigen technischen Einschränkungen oder Grenzen der DNA-Analyse, sondern in der Schwierigkeit, bei der internationalen Umsetzung des Programms den sehr verschiedenen Erfordernissen der Rechtssysteme der beteiligten Länder, aber auch Ansprüchen an Datenschutz sowie regionalen Gepflogenheiten gerecht zu werden.

Ein Beispiel für solche Schwierigekeiten ist Haiti, wohin DNA-PROKIDS nach dem verheerenden Beben von 2010 Tausende Entnahme-Kits gesendet hatte, um bei der Identifizierung von Kindern zu helfen, die in der Folgezeit nach dem Beben entführt worden waren. Es konnten zwar 13 Kinder identifiziert werden, aber es wurden nur sehr wenig Proben gesammelt und an DNA-PROKIDS zurückgeschickt, so daß nur wenig gegen den Menschenhandel nach dem Beben unternommen werden konnte.

Trotz solcher Rückschläge und der großen bestehenden Herausforderungen strebt das Programm eine stetige Erweiterung seiner Datenbanken, weitere Verbreitung und Einbeziehung von noch mehr Ländern, in denen der Menschenhandel floriert, an. So kann noch mehr Menschen geholfen werden, wo Hilfe keinen Aufschub duldet.

DNA-PROKIDS ist dafür größtmöglicher Erfolg zu wünschen, denn eine Familie, der gestern oder vorgestern ein Kind gestohlen wurde, kann man nicht um Geduld bitten.

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Kommentare (3)

  1. #1 Dr. Webbaer
    18/01/2014

    Etwas Kultur an dieser Stelle, ‘Sleeper’ (Woody Allen, ca. 1974):
    -> https://www.youtube.com/watch?v=4cxI8DaRME0 (ab 18:40)

    MFG
    Dr. W

  2. #2 Zockerjoe
    Erde
    19/01/2014

    Gehts nur mir so, oder haben noch andere Bedenken bei DNA Datenbanken, noch dazu wenn in ihnen nur Daten Unschuldiger gesammelt werden?

    Und wieso nennt der Autor konkret eine Firma, preist die Qualität ihrer Produkte und den selbstlosen Einsatz bei der Suche nach vermissten Kindern?

  3. #3 Cornelius Courts
    20/01/2014

    @Zockerjoe: Mist, Du hast mich/uns durchschaut! Ja, ich gebe es zu, in Wirklichkeit ist DNA-PROKIDS nichts anderes als eine schlecht getarnte Aktion um möglichst viele DNA-Profile von Unschuldigen zu sammeln. Die aus dem Menschenhandel geretteten Kinder sind dabei lediglich in Kauf genommener Kollateralnutzen.
    Übrigens war ich gestern bei Dir zu Hause und habe von Deiner Türklinke eine DNA-Probe genommen. Im Moment sitze ich mit meinen zwei glutäugigen Kurtisanen in meinem Privatjet (beides von Life Technologies gesponsort) und fliege in die USA, wo ich eine der DNA-Proben den jüdischen Freimaurer-Illuminaten aushändigen werde (E-Mail schicken ging nicht, wegen NSA), die haben aus geheimen Gründen Interesse daran. In der Zwischenzeit lachen wir uns hier aber noch über die witzigsten Stellen in Deiner DNA kaputt (Mann, da kommt was auf Dich zu). Wir haben sogar schon eine Duplikation im VT1-Locus gefunden, die mit erhöhter Neigung zur Verschwörungstheorie assoziiert ist.
    Aber nicht weitersagen…