Genau diese Leute sind es nämlich, die dann mit Begriffen wie Islamophobie operieren, um die Kritik an ihrer Religion, ihren Ideen, Forderungen und Verhaltensweisen fälschlich als irrational und gegen ihre Herkunft gerichtet darzustellen und in den Ruch von Rassismus und/oder Antimoslemismus zu bringen. Besonders abscheulich finde ich in diesem Zusammenhang auch den Verrat, den einige regressiv linke und islamophobiephobe Politiker und Medienfuzzis an unseren fundamentalen Werten begehen, indem sie darauf hereinfallen, wenn sie in vorauseilendem Gehorsam und aus einem fehlgeleiteten Wiedergutmachungsbestreben bei unangebrachter stellvertretender Schuldübernahme für historisches Unrecht wie etwa den Kolonialismus den Forderungen solcher Islamisten entgegenkommen bzw. -kriechen und ihnen Sonderrechte und uns Sonderverbote (s. Blasphemiegesetze) zuteilen wollen.
Eine Ideologie, die den Tod für bestimmte Menschen predigt, verdient keine Eingliederung in eine zivilisierte Gesellschaft und keinen, nicht einmal vorgetäuschten Respekt.
Und so zu tun, als wäre es anders, ist gerade kein Mittel gegen Rassismus und Antimoslemismus: die meisten Menschen, die unter den menschenfeindlichen Varianten des Islams leiden, sind selbst Moslems und vor allem weiblich. Und genau diese Menschen, die man nicht sieht und hört, verrät man und läßt man im Stich, wenn man die Schreihälse gewähren läßt und vor ihnen zurückweicht.
Wenn man wirklich Rassismus vermeiden und Moslems ernstnehmen und integrieren will, dann, so scheint mir, sollte man bei der besonders perfiden Variante des ‚Rassismus der niedrigen Erwartungen’ beginnen und Moslems nicht wie verzogene Kinder behandeln, an die niedrigere Erwartungen gestellt werden, als an alle anderen und denen man deshalb ihre Wut- und Tobsuchtsanfälle und sonstige, grotesk überzogenen Reaktionen eben milde und von oben herab lächelnd durchgehen lässt, weil sie „ja noch klein“ sind und „es nicht besser wissen“.
Und wenn Moslems wirklich ernst genommen werden wollen, dann gibt es keine bessere Möglichkeit, als sich als kritikfähig zu erweisen und zur Möglichkeit und Zulässigkeit der Kritik zu bekennen, wozu nicht nur gehört, auch gelegentlich Spott und Ironie zu ertragen, ohne auszurasten, sondern auch, den Mangel an Kritikfähigkeit bei anderen Moslems zu kritisieren und abzulehnen.
______
Heute Abend liest übrigens Hamed Abdel-Samad in einer Buchhandlung in Köln aus seinem neuen Buch “Der islamische Faschismus”. Um eine islamkritische Haltung zu haben, muß man also keineswegs ein weißer, alter Europäer sein (um den üblichen Anwürfen gegen Leute wie Pat Condell* zuvorzukommen). Atheisten (=Menschen) wie Abdel-Samad, A. Hirsi Ali und Ali Rizvi belegen dies sehr deutlich und stellen sowohl die Islamophobie=Rassismus-Schreihälse als auch die Rechtsextremen vor ein erhebliches Problem was mir, neben ihren ausgezeichneten Argumenten, immer ganz besonderes Vergnügen bereitet.
_______
Nachtrag am 28.08.14:
Gerade wurde ein erschütterndes Beispiel für die grauenhaften Folgen angewandter Islamophobiephobie aus England bekannt:
“Es gab Bedenken, dieses ethnische Thema an die Öffentlichkeit zu bringen aus Sorge um den Zusammenhalt der Gemeinschaft”, so Alexis Jay, die die 2013 endlich vom Stadtrat in Auftrag gegebene unabhängige Untersuchung leitete. Es habe unter den an der Basis arbeitenden Sozialarbeitern “der verbreitete Eindruck” bestanden, dass “einige hochstehende Leute im Rat und in der Polizei die ethnische Dimension herunterspielen wollten”. Anders ausgedrückt: Dort ging die Angst um, dass die Beschuldigung der pakistanischen Minderheit in Rotherham als Rassismus-Bumerang zurückkommen und zu Spannungen mit den Einwanderern führen könnte. Ein fatales Denkmuster, das sich bereits in anderen Fällen in Großbritannien gezeigt hat. (Fett von mir, CC)
Und natürlich ist hier nicht die pakistanische Herkunft der Täter das Problem, sondern deren islamische Überzeugung, daß Frauen und ganz besonders “ungläubige” (= westliche) Frauen wertlos sind und wie Waren und Objekte behandelt werden können. Und das darf man nicht sagen, um den “Zusammenhalt der Gemeinschaft” nicht zu gefährden. Langsam verstehe ich Pat Condell, wenn er darüber wütet, wie gewissenlos im UK Menschenrechte auf dem Alter der “community cohesion” geopfert werden.
Kommentare (50)