notenschluessel Einen schönen Sonntag allen LeserInnen. Croissant

Kürzlich erst haben wir dem zwischenepochalen Gluck zugehört, der im Übergang vom Barock zur Klassik musizierte. Ein anderer Nischenbewohner, allerdings zwischen Renaissance und Barock, soll heute, nach Hummeln und Geigen, wieder etwas Besinnlichkeit in die Sonntagsklassik bringen:  C. Monteverdi, dessen “L’Orfeo” nicht nur einer der ersten Opernhöhepunkte der Musikgeschichte war (und wohl kaum einem/r im Musikunterricht vorenthalten wurde), sondern auch noch so bekannt ist, daß ich heute nicht mehr darüber sagen werde, als daß man sich das ganze Mopped da drüben  anhören kann. Lieber wollen wir uns an seiner noch recht renaissancigen Messe für vier Stimmen delektieren:

So. Und um nun wieder ein bißchen Schmiß in die Bude zu bringen, gibt es noch eine meiner liebsten Polonaisen (gis-moll, posth.). Ja, Polonaise und  nein, kein Erwin, keine “Schultern”, kein Ringelpietz mit Anfassen. Nur Chopin, nur Ashkenazy am Klavier, nur toll.

flattr this!

Kommentare (36)

  1. #1 rolak
    06/07/2014

    Italienische Messe und polnischer Tanz, internationaler Frühschoppen^^ Wie wäre es danach mit britischem Kulturgut auf amerikanischem Instrumentarium?

  2. #2 LasurCyan
    06/07/2014

    Um der Besinnlichkeit am Sonntagmorgen noch etwas Nachdruck zu verleihen: mich nervt zwar der Counter(tenor), dafür ist die Sopranistin…*wortsuch*…das atheistische Äquivalent zu ‘himmlisch’!

  3. #3 Witold Charbovsky
    06/07/2014

    @ LasurCyan

    … mich nervt zwar der Counter(tenor) …

    Darüber muüssen wir sprechen. Das ist in der Tat nicht die geeignete Hörprobe, um Jarousky’s Stimme zu mögen. Ich habe ihn lange Jahre äusserst geschätzt, dh seine frühen Aufnahmen. Aber sympathisch habe ich ih immer gefunden.
    Und die Projekte von l’Arpeggiata sind durchs Band sehr gelungen und interessant.

    Seitdem ich jedoch auf Franco Fagioli aufmerksam geworden bin, hat sich mein Vergnügen an der Kunst des männlichen Falsettgesanges, also des Singens mit der Kopfstimme, dramatisch vergrössert! Im Moment das Beste!

    @ rolak

    Da fehlt nur noch eine Begleitung mit Blockflöte, durch ein Effektgerät geschickt natürlich, zB Flanger …

  4. #4 LasurCyan
    06/07/2014

    Darüber muüssen wir sprechen. Das ist in der Tat nicht die geeignete Hörprobe, um Jarousky’s Stimme zu mögen.

    Mir kamen auch schon genügend andere Proben zu Ohren, Witold. Ich will auch niemandem den Jaroussky madig machen, der ist schon beeindruckend. Genau das ist ja mein Haken an seiner Kunst – er will beeindrucken.

  5. #5 LasurCyan
    06/07/2014

    britischem Kulturgut auf amerikanischem Instrumentarium

    Tres chic, rolak, vor allem die Differenz zwischen ‘hören’ und ‘sehen’. Ein BilderbuchRocker…

  6. #6 rolak
    06/07/2014

    Blockflöte .. Flanger

    Interessante Idee, wäre einen Labor-Versuch wert, Witold, allerdings imho nur an sich, nicht als Begleitung zum Verlinkten, das wäre mir dann wohl doch zu Stück-unangemessen spacig schräg. Was ja (ebenfalls) an sich kein Negativurteil ist, zB läuft aktuell im Hintergrund von Acid Mothers Temple‘s erster Inkarnation das erste richtige Album.

    Blockflöte mit Effektgerät gibt es wohl eher wenig zu finden (Ausnahme)…

  7. #7 Cornelius Courts
    06/07/2014

    zum Thema Flöte hätte ich noch diesen jungen Mann, der zusätzlich noch Beatbox und Inspector Gadget einbaut. Herz, was willst Du mehr?

  8. #8 rolak
    06/07/2014

    Beatbox

    Ist in dem Fall sozusagen die natürliche Erweiterung des Zusammenspiels Spielkörperteil-Instrument auf neue Gefilde. Analog zur (ebenfalls) perkussiven Erweiterung des Gitarrenspieles. Wobei letzteres für manche überhaupt keine Erwiterung zu sein scheint.
    Eben hatte ich ja ne Baßblockflöte gefunden – doch das ist bei weitem nicht das Ende der Fahnenstange: Subkontrabassblöckflöte und Subkontrabassquerflöte. Wat jeile Teile^^

    Nach der mittäglichen Inspiration, heuer einen Rumtopf anzusetzen (Erdbeeren gibts ja noch), wurde übrigens mittlerweile elektrisches Obst aufgelegt.

    Ich bin dann mal eben die DVDs mit dem Inspektor suchen…

  9. #9 LasurCyan
    06/07/2014

    Erdbeeren gibts ja noch

    Wurde ja auch gefordert. Mit Flöte und Mellotron (Gibts ne geile App mit der OriginalSoundbestückung der A-R-Studios).

  10. #10 rolak
    06/07/2014

    auch gefordert

    Schöne Abzweigung gefunden, LasurCyan, reicht aber nur zur Fast-Koinzidenz, da letzten Sonntag in trauter Runde die Magical Mystery Tour im Heimkino zur Aufführung kam.

    Die freiwillige Selbstbeschränkung, beim Obst nur regionales zu nutzen, legt die Saison hier lokal im Rheinland von Erdbeere bis Kirsche/Aprikose fest – wenn, ja wenn nicht ganz lokal bei meiner Schwester Feigen wüchsen, die den Abschluß bilden werden. Ausgemessen habe ich den Pott schon, 5+ Liter faßt er, jetzt überlege ich mir eine angemessen aufgeteilte Zusammenstellung.

  11. #11 LasurCyan
    06/07/2014

    wenn, ja wenn nicht ganz lokal bei meiner Schwester Feigen wüchsen

    Feigen sind ne feine Idee! Ich setze AlkPott eigentlich nur mit Schleen an, die hier um die Ecke rumwildern. Das Ergebnis eignet sich hervorragend zum Ablöschen von Angebratenem, zarte Bitternote plus definierte Säure. Dieses Jahr scheint es eine Jahrhunderternte zu geben (grob geschätzt nur), da versuch ich ne Chilibrücke (wächst wie Unkraut gerade) zu bauen und bastle ein Chutney mit der Urpflaume (Feige>Chutney wäre bestimmt auch jeil!).
    Momentan hab ich gerade Himbeeren ohne Ende im Garten und schon kiloweise Marmeladen gemacht. Das artet richtig in Arbeit aus.
    Garnicht nach Arbeit klingt die Stimme dieses Herrn:

  12. #12 Witold Ch.
    07/07/2014

    Sehr Interessant, wirklich! Hätte ich nicht für möglich gehalten, ein Reggae-Sänger mit einem solch neckischen, angenehmen Falsett. Toll!

  13. #13 LasurCyan
    08/07/2014

    Hätte ich nicht für möglich gehalten, ein Reggae-Sänger

    Ich auch nicht, Witold. Reggae ist nun wirklich nicht mein Fach, obwohl ich Dub als ‘Musik mit Wirkung’ partiell verehre. Horace Andy kam mir seinerzeit mit massiver Attacke erstmals zu Ohren – Spying Glass. Und weil das sowieso jeder kennt, jibts jetzt das Demo von Horace Himself:

  14. #14 Sulu
    09/07/2014

    Dub als ‘Musik mit Wirkung’

    oh ja…

  15. #15 rolak
    09/07/2014

    zitiert nochma zitiert:

    Dub als ‘Musik mit Wirkung’

    Eindeutig, hat bei mir Wirkung. Aaaaber.
    1) Die dubtragende Wurzel zeigt bei mir auch schon Wirkung, einerseits an sich und andrerseits, wohl durch Korrelation konditioniert, auch noch die des rastapassenden Stimulans’.
    2) Ab einem gewissen Grad von Krassheit der Überarbeitung (zB ultralautschrille electro-beeps) wird das Ganze ziemlich rasch und empfindlich als unangenehm empfunden.

    btw: Ist sicherlich ‘völlig zufällig’, daß ‘uns’ der Reggae ausgerechnet vom weißen Clapton nahegebracht wurde durch sein Cover von Marleys Notwehrbehauptung. Egal, war schon verschärft, als dadurch ab Mitte der 70er die Welle über uns brandete…

  16. #16 LasurCyan
    09/07/2014

    wohl durch Korrelation konditioniert, auch noch die des rastapassenden Stimulans’.

    Jenau, rolak, das darf nicht unterschlagen werden. Dieser Kombination habe ich auch meine Liebe zum Dub zu verdanken. Dieses Stück war meine DubEinstiegsdroge:

  17. #17 rolak
    09/07/2014

    Creation Rebel – The Dope

    Bei dem Titel plus dem Thema Überarbeitung fällt mir ja sofort das dort(mund) ein. Da wird zusätzlich sogar ‘ne Band wiederverwertet (einseitiges Beispiel), die ich schon seit Anfang des Jahrzehntes mochte – und die nach Nina zu Rauchbarem mutierte. So schließen sich die Kringel 😉
    Um es mal so zu sagen NH und ich haben uns musikalisch weit auseinander gelebt, weltanschaulich sogar noch wesentlich weiter (als es vorher schon war).

  18. #18 LasurCyan
    09/07/2014

    weltanschaulich sogar noch wesentlich weiter

    Ist die NH nicht irgenwann komplett veresotiert? Ich schöpf jetzt meine Vermutung aus der Erinnerung an von der Westverwandschaft eingeschmuggelte BRAVOs.
    Aber echt klasse, wie gut die musikalisch drauf war, incl. der Band (waren das eigentlich die späteren ‘Spliff’? Mit dem wegfliegenden Blech?).

  19. #19 rolak
    10/07/2014

    komplett veresotiert?

    Komplett weiß ich nicht, ist bei einem Bühnenmenschen schwer zu sagen, was gesteigert extrovertiert, was Rollenspiel oder was abgedreht ist. Doch es wirkt eindeutig so wie von Dir beschrieben, LasurCyan.

    Blech?

    Genau die, mit Cola zu Carbonara, nicht zu verwechseln mit Jimmy Spliff oder so (auch ein Aha!-Erlebnis damals im Kino. Etwas später direkt das zweite, als mir erklärt wurde, jenen Film gebe es nur mit Untertiteln, weil der auch in UK und USA ohne nicht verstanden würde – bis dahin hatte ich mein mangelndes Textverständnis eher meiner noch eher fragmentarischen Englisch-Ausbildung angekreidet).

  20. #20 Sulu
    10/07/2014

    Dieses Stück war meine DubEinstiegsdroge

    Not to forget:

  21. #21 Sulu
    10/07/2014

    Komplett weiß ich nicht, ist bei einem Bühnenmenschen schwer zu sagen

    Aber Punk und Yoga verträgt sich irgendwie nicht, oder?

  22. #22 rolak
    10/07/2014

    Punk und Yoga

    Ach ich weiß nicht, Sulu – beides merkwürdige Kleidung in der erstere herumturnen und letztere turnen, im Ideologischen verweigern sich die einen (über die Zukunft) der Realität, die anderen flüchten vor ihr ins Esoterische.
    Nee, so richtig widerspricht sich das nicht.

    Doch darum ging es mir garnicht: Bei gewissen Menschen (die mit Bühnenfigur) sind immer zwei Entitäten präsent, nicht unbedingt gleichzeitig gleich gut sichtbar. Ob es bei ihr so ist, weiß ich nicht (dazu ist ein Abend in Dortmund zu wenig 😉 ), bekannte Beispiele wären Klaus Kinski oder Vincent Damon Furnier.
    Schwierig, auseinander zu halten was Bühne und was Leben ist.

  23. #23 LasurCyan
    10/07/2014

    Not to forget

    Keine Sorge, Sulu, TubbyKing wird ebensowenig vergessen wie eine andere bislang unerwähnte Legende an den Controls: LeeScratchPerry

  24. #24 LasurCyan
    10/07/2014

    Komplett weiß ich nicht

    ‘Komplett’ nehme ich auch zurück, rolak. Obwohl erfahrungsgemäss zumindest, wenn das Kind ersteinmal in den EsoBrunnen gefallen ist, gibts a*kein zurück und b*ist die Anfälligkeit für irrationale Überzeugungssysteme überproportional hoch. Ich weiss über NH aber zu wenig, um beurteilen zu können, ob da noch mehr Kram aus der Ecke in ihrem Hirn wuchert ausser UfoYoga.
    Btw, die SZ gab heute die Meldung raus, dass NH als ‘Top-Act auf dem Evangelischen Kirchentag wieder ausgeladen wurde`. Begründet wurde dies mit der Unvereinbarkeit mit ihren Aktivitäten als ‘Peta-Protagonistin’.

  25. #25 Sulu
    10/07/2014

    sind immer zwei Entitäten präsent

    Das kann und wird auch so sein.

    Nee, so richtig widerspricht sich das nicht.

    In diesem Sinne hast du mglw. Recht.

    Ich verstehe Punk aber eigentlich als das genaue Gegenteil von Eso. Aber das ist sehr streitbar. Auf mich wirkt NH meist wie ein alberner Hippie (also nicht früherTM), die – das muss ich zugeben – oft aber auch ganz coole Sachen sagt und macht.

    Nicht jeder altert so in “Würde” wie diese Herren. Aber vor allem, muss man das überhaupt?

  26. #26 LasurCyan
    10/07/2014

    oft aber auch ganz coole Sachen sagt und macht.

    Unvergessen bleibt die Talkshow, wo sie zwar bekleidet, doch explizit Tipps in Bezug auf ‘Anfassen Hier&Da’ gab. In Ermanglung von Internet und Co. war das echte Überlebenshilfe für nen Knaben.

    • #27 Sulu
      10/07/2014

      für nen Knaben.

      Ich glaube, das hast du falsch verstanden

  27. #28 LasurCyan
    10/07/2014

    falsch verstanden

    Kann schon sein, Sulu, aber ‘Knabe’ bezog sich nur auf meine Person. Oder gab es da noch’n Haken an der Sache, den ich nicht begriffen habe?

  28. #29 Sulu
    10/07/2014

    Verstehe, LasurCyan. Emanzipation wirkt eben doch auf vielen Ebenen.

  29. #30 rolak
    10/07/2014

    auf dem Evangelischen Kirchentag wieder ausgeladen

    Wer hatte sie denn die ersten Male geliefert, LasurCyan? 😛 Evg ist ja ein weites Feld, doch mit der guten Frau ist immer ein intensiver Fight über den schönsten imaginären Freund drin, das würde ich mir an Stelle der Veranstalter auch lieber ersparen…
    Das Ersatzprogramm kann ich mir aber auch nicht so besonders passend denken…

    Unvereinbarkeit

    So wie die in letzter Zeit auch noch die obskursten Evangelikalen umschmeicheln, sollten sie bedenken, was in ihren Reihen alles an Degoutantem zu finden ist.

    Außerdem ist dies Penible äußerst Lust-tötend, da bleibt doch – falls überhaupt – kaum einer übrig. Deswegen war die olle Nummer mit ‘..der werfe den ersten Stein’ ja auch so risikoarm. Nehmen wir doch nur ein paar Worte von den Zeppelinen aus einem Stück, dessen Titel nicht als Relativierung akzeptiert wird: “Soul of a woman was created below” – direkt mehrere Konzepte, die für mich nun gar nicht gehen.

    ganz coole Sachen sagt und macht

    Klar, Sulu, und manche Gespräche mit ihr sind sicherlich ein Highlight. Dafür andere ein Fiasko – sowas schau ich mir insgesamt typischerweise lieber aus sicherer Entfernung an 😉

    muss man das überhaupt?

    Jeder wie er kann – manche können halt.

  30. #31 rolak
    10/07/2014

    die Talkshow

    Nur der Komplettierung halber: Club 2.

  31. #32 Sulu
    10/07/2014

    Nicht jeder altert so in “Würde” wie diese Herren.

    Das war nicht ironisch gemeint…

  32. #33 rolak
    10/07/2014

    nicht ironisch gemeint

    Hatte ich auch nicht so verstanden.

  33. #34 LasurCyan
    10/07/2014

    das würde ich mir an Stelle der Veranstalter auch lieber ersparen…

    Genau das find ich auch seltsam. Nicht das ‘Ausladen’. Das war nur ein Spätzünder, oder eine Reissleine.

  34. #35 Sulu
    10/07/2014

    Das Ersatzprogramm


    Hall Of Fame des Deutschrocks


    Da würd ich nicht für bezahlen…

  35. #36 Info
    19/12/2014

    Greetings! This is my first comment here so I just wanted to give a quick shout out and say I genuinely enjoy reading your posts. Can you suggest any other blogs/websites/forums that deal with the same subjects? Thanks a ton!|

    https://0755600910/