J. Hari in “Chasing the Scream” (Übersetzung CC)
FAZIT:
- Die allgemeine Auffassung und die darauf basierende Politik und Gesetzgebung zu Drogen, Drogensucht und Drogensüchtigen in den meisten Ländern der Welt ist falsch.
- Der „Krieg gegen die Drogen“ wurde federführend von einem einzelnen traumatisierten Heuchler und Rassisten entfesselt und wurde und wird noch heute aus völlig anderen Gründen geführt, als wir glauben (sollen). Er hat über 100 Jahre Zigtausende Menschenleben gekostet, dabei unaussprechliches Leid und Elend verursacht und muß endlich und endgültig als katastrophal gescheitert angesehen werden.
- Die Abschaffung des Kriegs gegen die Drogen wird weder die Zivilisation ins Chaos stürzen, noch ist sie ein Gefallen für Süchtige oder eine liberale Schnapsidee, sondern sie wäre im Sinne von Sicherheit und Schutz der Bevölkerung, Verbrechensbekämpfung, Reglementierung und Beteiligung des Staats durch Steuereinnahmen ein zutiefst konservatives Ziel.
- Ich bin überzeugt, daß jede/r dieses Buch lesen sollte!
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Nachtrag am 10.09.2015: Das Buch wird ab November auch auf Deutsch erhältlich sein.
Nachtrag am 06.10.2015: Wer aktuell eine filmische Umsetzung der Auswirkungen der Drogenprohibition in Form der Kartellkriminalität und deren Bekämpfung im US-grenznahen Mexico, v.a. der Stadt Juarez sehen möchte, sollte sich “Sicario” (gerade im Kino, mit tollen Schauspielern) ansehen.
Die Bilder und die Stimmung im Moloch Juarez sind wirklich überaus beklemmend und ich glaube, daß die Düsternis dieses Films (man beachte auch den Soundtrack, der Trailer beginnt mit diesem signaturhaften, tiefen, unheilvollen Ton) einschließlich der emotionalen Verwahrlosung einiger seiner Protagonisten schmerzhaft nahe an einer lokalen Realität sind, die einem westeuropäischen Beobachter furchteinflössend und völlig surreal vorkommt.
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Links:
Die Möglichkeit, sich an der Bekämpfung der Drogenprohibtion zu beteiligen
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