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Nachtrag am 02.07.2019: ein Artikel aus Nature beschreibt die Folgen dieses Irrsinns (übersetzt von mir):
Esel sind in Afrika heißbegehrt. In den letzten paar Jahren sind die Preise für die Tiere und ihre Häute so stark angestiegen, das die Leute beginnen, sie zu stehlen. Einige Länder, darunter Niger, Tansania und Botswana haben inzwischen Exporte verboten, um ihre Eselpopulationen zu schüten. Und letzten Monat hat die nigerianische Regierung das Töten und Exportieren von Eseln unter Strafe gestellt.
Dieser “Eselwahn” wird befeuert durch den mit jährlich 2,2 Mrd. $ gefluteten Markt für Eijao […]. Die Nachfrage ist in den letzten Jahrzehnten immer mehr gestiegen, da die wohlhabende Bevölkerungsteile in China gewachsen sind: eine Kiste mit 250g wird inzwischen für einige Hundert Dollar verkauft. Da die Preise gestiegen und die Eselpopulationen in China geschrumpft sind (von 9,4 Mio. (1996) auf 4,6 Mio. (2016)) hat sich das Land nun Afrika zugewendet. Andere Tierarten sind sogar noch stärker bedroht. Die Lust der Chinesen auf TCM-Mittel hat einige Tierarten, darunter Tiger, Nashörner, Seepferdchen und Schuppentiere an den Rand der Ausrottung getrieben.
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Nachtrag am 18.12.2019: Nun hat auch die andere große naturwissenschaftliche Fachzeitschrift neben nature, nämlich “Science”, den Irrsinn um die Esel und Eijao aufgegriffen und ebenfalls gewarnt, daß die Eselpopulationen weltweit vor einer existentiellen Bedrohung stehen.
Man kann also dem Vortrag, der eigentlich Anlaß für diesen Artikel war, auch wenn er nicht esoterisch war und Eijao nicht verherrlicht hat, vielleicht doch den Vorwurf machen, daß er den Schaden, den die hohe Nachfrage nach Eijao anrichtet, nicht ausreichend kenntlich gemacht und die Praxis der Eijao-Herstellung nicht streng kritisiert hat.
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