Lust auf einen Spaziergang über ein Minenfeld mit Augenbinde in großen, schweren Stiefeln oder einen Sitzkreis im Nesselfeld? Na dann los!
Etwa seit dem 10. Mai gibt es wieder (mal) Krieg oder einen kriegsähnlichen Zustand in „Nahost“, genauer: in Israel, zwischen Israelis und Palästinensern, speziell der radikalislamischen Hamas. Solche Berichte und Bilder sind eine regelmäßig wiederkehrende Konstante in meiner Erinnerung bis zurück in Kindertage, als ich regelmäßig die Erwachsenen davon sprechen hörte. Mangels Verständnis‘ und tiefergehender Kenntnisse werde ich mich lieber nicht zu den geopolitischen und schon gar nicht moralischen Grundlagen dieses Konflikts auslassen. Dennoch kann man zu bestimmten Aspekten desselben und auch zu Reaktionen in und aus Deutschland darauf eine Meinung haben. Bevor ich die meinige nun zur Diskussion stelle, noch eine Anmerkung: ich werde hier verschiedene Begriffe wie Judentum, Islamkritik, Israelkritik, Antisemitismus etc. verwenden und was ich persönlich damit meine und wofür ich mich durch deren Verwendung inhaltlich verantwortlich fühle, habe ich im Anhang aufgeschrieben.
Zunächst einmal: ich finde, Palästinenser sollten ein unumstrittenes, anerkanntes, befriedetes Staatsgebiet haben in dem ein menschenwürdiges Leben möglich ist und ich sehe die momentan betriebene israelische Siedlungspolitik, die immer wieder darin kenntlich werdende, menschenverachtende Haltung gegenüber den Palästinensern und viele der kriegerischen Handlungen Israels sehr kritisch. Für eine der heutigen Triebfedern für diese Politik halte ich im übrigen den Premierminister B. Netanjahu, einen üblen, reaktionären und blutdürstigen Typen, der mit populistischen Mitteln davon ablenken will, daß er wahrscheinlich als Verbrecher verurteilt wird. Man hört auch zu wenig von den israelischen Juden, die dessen Annexionspolitik kritisieren und die Haltung der USA, insbesondere den Jerusalem-Stunt von Agent Orange, fand und finde ich sehr problematisch und nicht hilfreich. Auch kann ich mit dem religiösen Judentum, dessen grundgesetzwidrigen Praktiken (Beschneidung, Schächten), die man man verbieten müsste, sowie mit dessen orthodoxer Manifestation und wie dort mit Frauen verfahren wird, gar nichts anfangen: Teile des Tanachs, Leviticus, Exodus und Deuteronomium etwa, sind einfach nur abstoßend, schlimmer noch als der Koran und gehören zu den übelsten, unmoralischsten Dokumenten, die man in einer Religion nur finden kann. Ich finde auch nicht, daß es einen „jüdischen Staat“, also einen Staat, der um eine Religion herum gegründet und organisiert ist, geben muß, d.h. es ist unglücklich, daß der Staat Israel, den ich ausdrücklich anerkenne, ausgerechnet da liegt/liegen will, wo er heute liegt und wohl auch nicht „umziehen“ würde, wenn irgendwo anders auf der Welt ein doppelt so großes, schönes, friedliches Gebiet, weit weg von moslemischen Ländern, zur Wahl stünde.
Auf der anderen Seite des Konflikts steht die Hamas, eine radikalislamische Organisation, die aus den Muslimbrüdern hervorging und heute unter anderem eine politische Partei in den Palästinensergebieten stellt. Zwischen Hamas und Israel gibt es einen fundamentalen moralischen Unterschied: Die Hamas – dokumentiert in ihrer eigenen Charta – verfolgt genozidale Ziele: sie sehnt eine Endzeit, die gemäß islamischer Prophezeihung den Tod aller Juden bringen wird, herbei. Der moralische Unterschied wird besonders deutlich, wenn man sich klar macht, daß wenn die Hamas die militärische Stärke Israels hätte, Israel und die Menschen darin heute schon nicht mehr existieren würden. Natürlich vertritt die Hamas nicht die Auffassung aller Palästinenser ist aber doch eine der stärksten politischen Kräfte dort. Sie weiß auch, daß mit vollkommener Sicherheit Raketenangriffe auf das Staatsgebiet von Israel von diesem mit Gewalt beantwortet werden, tut es aber trotzdem und nimmt Kollateralschäden in Gestalt vieler getöteter Zivilisten, Kindern und Frauen, nicht nur in Kauf, sondern instrumentalisiert diese im PR-Krieg gegen Israel. Hinzu kommen Selbstmordattentate, der Einsatz menschlicher Schutzschilde, Geiselnahmen und Morde und gezielte Angriffe auf Zivilistengebiete. Mir ist klar, daß ein Teil des Hasses, der zu solchen Verbrechen befähigt, durch die israelische Besetzung genährt und inzwischen von Generation zu Generation vererbt wird, aber ein wesentlicher Teil kommt auch aus der Religion:
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