Selbst linke Politiker erkennen inzwischen daß das und die dem zugrundeliegende Identitätspolitik ein wachsendes Problem ist, nicht nur, weil es Parteien wie der AfD Wähler zutreibt. Es wird durchaus auch von Juden bemerkt und u.a. wegen dieses Versagens, auch die jüdischen Bürger zu schützen und dem Erstarken des Antisemitismus nicht nur durch Neonazis sondern eben auch durch Moslems gesellschaftlich und politisch entgegenzuwirken, mehren sich seit Jahren die Stimmen, die Juden in Deutschland und anderen europäischen Ländern dringlich empfehlen, nach Israel auszuwandern, wenn nicht zu fliehen und viele sind schon gegangen.
So stellt sich zumindest für mich die Lage dar und ich bin frustriert und genervt und vor allem traurig, daß sich in all den Jahren nichts verändert und nichts gebessert hat und auch keine Aussicht darauf zu bestehen scheint…
Ein mörderischer Konflikt um ein „heiliges“ Land in Nahost trägt also dazu bei, islamischen Antisemitismus auch im (europäischen) Ausland anzufachen, wo er durch eine deformierte politische Linke mehr oder weniger gleichgültig ignoriert statt bekämpft wird, so daß schließlich die Sicherheitsbedenken für in diesem Ausland lebende Juden so groß werden, daß sie erwägen, nach Israel, also in das Zentrum des mörderischen Konflikts zu „fliehen“.
Kommt das nur mir absurd vor? Naja, wer hätte auch erwartet, daß etwas Gutes passiert, wenn drei Religionen, Judaismus, Islam und ReLi aufeinandertreffen und miteinander wechselwirken?
__________________
Anhang:
I Begriffsabgrenzungen:
- religiöses Judentum / Judaismus: die Religion des Judentums ohne Anschauung ethnischer Zugehörigkeiten (man kann z.B. auch ohne ethnisch-jüdische Wurzeln Jude werden)
- ethnisches Judentum: wer (ethnischer) „Jude“ ist, ist selbst unter Juden umstritten, aber ich lege ethnisches Judentum behelfsweise aus, als die Abstammung mütterlicherseits aus einer jüdischen Erblinie, z.B. den Aschkenasim, die aber keineswegs auch Zugehörigkeit zum religiösen Judentum bedeutet (es gibt sogar ziemlich viele atheistische (ethnische) Juden)
- Kritik des religiösen Judentums: Kritik, die sich gegen die Religion „Judaismus“, ihre Annahmen, Konzepte, Menschenbild, Metaphysik, Praktiken, politischen Ansprüche und Ziele etc. richtet; wichtig ist: K. d. religiösen Judentums, auch und insbesondere Kritik an der Praxis der Säuglingsverstümmelung, wozu ich mich wie zu jeder Religionskritik bekenne, bedingt keineswegs Antisemitismus oder auch nur irgendeine eine Haltung gegenüber dem ethnischen Judentum (, dem ich neutral mit leichter Tendenz zu beeindrucktem Coolfinden gegenüberstehe)
- Israelkritik: Kritik, die sich gegen politische Figuren (unabhängig von deren Ethnie oder Bekenntnis), Entscheidungen und Aktionen des Staates Israel richtet; in meiner Auslegung umfaßt das ganz ausdrücklich nicht, den Zweifel am Existenzrecht bzw. der Legitimation des Staates
- Antisemitismus/Judenhaß/Judenfeindlichkeit: die Ablehnung / Feindseligkeit / Geringschätzung gegenüber einer Person, nur weil sie Jude ist, oft findet sich im A. zudem die verheerende Neigung, verschiedene Missstände dem bösartigen Wirken einer zwielichtig-unheilvollen Gruppe, eben “den Juden“, zuzuschreiben; es ist schwer zu sagen, ob sich A. dabei auf ethnische und/oder religiöse Juden bezieht, da z.B. nationalsozialistischer A. eher gegen das ethnische, islamischer motivierter A. hingegen gegen das religiöse J. gerichtet zu sein scheint; wichtig ist: Israelkritik bedingt keineswegs Antisemitismus (es gibt viele israelkritische Juden)
- Islamkritik: Kritik, die sich gegen die Religion „Islam“, ihre Annahmen, Konzepte, Menschenbild, Metaphysik, Praktiken, politischen Ansprüche und Ziele etc. richtet; „Islamophobie“ existiert hingegen nicht und ergibt nicht einmal konzeptionell einen Sinn. Das Wort ist m.E. ein Kampfbegriff zur Delegitimierung von Islamkritik
- Antiislamismus: die Ablehnung / Feindseligkeit gegenüber der Religion Islam, die aber über Islamkritik hinausgeht und etwa Komplettverbote und staatliche Einschränkungen befürwortet, die u.U. nicht mit der Religionsfreiheit vereinbar wären
- Antimoslemismus: die Ablehnung / Feindseligkeit / Geringschätzung gegenüber einer Person, nur weil sie Moslem ist; A. ist jedoch kein Rassismus, da Islamzugehörigkeit keine “Rasse” ist
- Rasse: ein biologisch und genetisch unsinniger Begriff, der nicht geeignet ist, Menschen zu unterscheiden oder einzuteilen; oft wird er aber verzerrend verwendet, wenn auf bestimmte Äußerlichkeiten oder „Morphotypen“ beim Menschen abgestellt wird (darunter Hautfarbe, Haarstruktur, Augenform, Gesichtsform etc.); ich verwende für diese Art von Zuschreibung daher den Begriff „Rasse“ (also mit „“). Meine „Rasse“ z.B. wäre demnach der Aussehenstyp: weißer, kaukasischer Westeuropäer
- Rassismus: die Ablehnung / Feindseligkeit/Geringschätzigkeit gegenüber einer Person, weil sie nicht zur eigenen „Rasse“ bzw. zu einer als minderwertig erachteten „Rasse“ gehört; zusätzlich: die Vorstellung, daß die „Rasse“ eine der oder die wichtigste Determinante einer Person und von deren sonstigen Eigenschaften ist und daß es ein wie auch immer geartetes Wertigkeitsgefälle zwischen „Rassen“ gebe
Kommentare (137)