Samstagmittag hielt André Sebastiani dann den letzten Vortrag der Skepkon zum kritischen Denken in der Schule und um 13:45 Uhr begann schließlich die mit großer Spannung erwartete Mitgliederversammlung (MV), zu der sich noch einmal zahlreiche zusätzliche Mitglieder einfanden, die zuvor nicht an der Skepkon teilgenommen hatten – die Anspannung war wirklich mit Händen zu greifen… (auch der hpd berichtete). Ich mache es kurz: es gab die üblichen Berichte (natürlich wurde hier auch ein bißchen schmutzige Wäsche gewaschen), Entlastungen, Vereinskram etc., dann erhielten beide Teams die Gelegenheit, sich vorzustellen und Fragen zu beantworten, erst getrennt, dann sozusagen im Kreuzverhör. Ich will hier nicht ins Detail gehen, nur soviel sei gesagt: die Ideologien (bzw. die Freiheit davon) und wofür die beiden Teams stehen, kam hier, so meine ich, ganz gut ans Licht und auch Mitglieder, die zuvor nicht viel von dem Streit mitbekommen hatten, konnten sich ein Bild davon machen, was aus der GWUP werden könnte, wenn das eine oder andere Team gewinnt. Daß das Ganze trotz einiger Querulanten, Wichtigtuer und Zwischenrufer relativ geordnet und friedlich ablief, ist nicht zuletzt dem „Moderator“ Axel Ebert zu verdanken. Toll und berührend fand ich den Augenblick, als Amardeo Sarma, der irgendwo im Hintergrund saß und über den Umgang des Vorstands mit ihm viele GWUP-Mitglieder sehr wütend und beschämt waren, sich meldete, um eine Frage zu stellen. Bevor er überhaupt dazu kam, seine Frage zu formulieren, gab es spontan minutenlange standing ovations für ihn 🙂
Dann wurde gewählt und Team André gewann klar und deutlich mit 138 zu 106 Stimmen! Es war vorbei, geschafft, gewonnen. Das Team, das für wissenschaftliche Integrität, intellektuelle Redlichkeit, Vernunft, Aufklärung und Ideologiefreiheit stand, hatte das Vertrauen der Mitglieder gewonnen und wir haben mit André und seinem Team nun einen sehr guten neuen Vorstand, unter dem die GWUP eine Zukunft hat. (Die MV abschließend wurde übrigens noch extrem deutlich ein gewisser Herr B., der kein Wissenschaftler (und entgegen seiner Auffassung auch kein Journalist) ist und sich aus vollkommen unerfindlichen Gründen trotzdem dafür beworben hatte, nicht in den Wissenschaftsrat gewählt, was für die Arbeit in diesem für die GWUP so wichtigen Gremium sicher sehr hilfreich und überdies für seinen Ruf förderlich sein dürfte.) Aus Zeitgründen wurde auf die Abstimmung zu den über 30 Anträgen, von denen sich einige durch den Wahlausgang ohnehin erledigt hatten, verzichtet und beschlossen, dies im Rahmen einer außerordentlichen MV nachzuholen. Danach wurde unter den Anhängern von Team André bis in die Nacht gefeiert bzw. von einigen enttäuschten Holminthen theatralisch die schon vorbereiteten Austrittsgesuche eingereicht.
Und das war es. Übrigens auch von mir zu dieser Angelegenheit. Zu Nachtreten und Häme gegenüber den Verlierern werde ich mich nicht herablassen, vielmehr blicke ich in die Zukunft. Vielleicht halte ich ja einen Vortrag bei der nächsten Skepkon, mal sehen 😉 Jedenfalls freue ich mich, daß eine neu aufgestellte GWUP mit klarer Vision nun endlich weitermachen und gesunden kann (es gibt sogar ein 100-Tage-Programm, an dem man “die Neuen” messen kann). Sie wird dringend gebraucht in diesen Zeiten.
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Anhang
– Sehr deutliche Positionierung von Amardeo Sarma zu „Team Hümmler“ und warum er von der GWUP unter dessen Führung auf Distanz gegangen ist und seine Gründe, „Team Sebastiani“ zu unterstützen; hier ist er in einem Interview bei Vorpolitisch mit Seb Schnelle
– Außerordentlich guter, ausführlicher Artikel zur aktuellen Problematik in der GWUP, dem anonymen Pamphlet sowie zu den soziologischen und ideengeschichtlichen Hintergründen, vom Soziologen und Extremismus-Experten Holger Marcks (GWUP-Mitglied); kein einfacher Text aber unbedingte Leseempfehlung; alle Woke-Befürworter sollten sich künftig sich argumentativ an diesem Text messen müssen
– Edmüllers Erwiderungen auf den Hümmleristen-Humbug Teil 1, Teil 2 und Teil 3
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